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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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versorgen.«
    »Und woher willst du das wissen?«
    »Ganz einfach, mein irdischer Freund Zamorra: Ich spüre, daß die Verbindung zu Beesier unterbrochen ist. Die ganze Zeit, seit ich mich in Zyklopenland befinde, beobachtet sie mich, als würde sie hinter mir stehen. Und jetzt ist der Spuk vorüber.«
    Die fünf Schleimigen hatten die Gruppe erreicht.
    Gor schlug zu, aber nicht mit der Schneide, sondern mit dem flachen Teil der Klinge. Das ekelerregende Ungeheuer wurde voll getroffen und purzelte durch die Luft davon. Geistesgegenwärtig zog es die Tentakel ein. Wie ein Ball kam es am Boden auf und hüpfte quakend davon.
    »So, und jetzt die nächste Delikatesse!« knurrte Gor und schlug wieder zu.
    Die restlichen drei Ungeheuer verloren das Interesse an ihm und traten die Flucht an.
    Da erreichte sie die erste Schnecke.
    Sie kam aus dem Gang heraus, vor dem die drei standen. Forrmoll stand ihr am nächsten.
    Erschrocken fuhren sie herum.
    Forrmoll machte keine Anstalten, die Flucht zu ergreifen. Ganz im Gegenteil: Er trat auf die Schnecke zu. Sie öffnete ihr Maul und zeigte ihre schuppige Zunge.
    Zamorra forschte in den Gedanken von Forrmoll. Und tatsächlich: Diese Gedanken waren so deutlich, daß er daran teilhaben konnte.
    Forrmoll hatte Mitleid mit dem monströsen Wesen und strahlte dieses Mitleid ab.
    Die Schnecke empfing das Gefühl und reagierte darauf!
    Es war fantastisch!
    Die Schnecke war auf einmal ganz friedlich.
    »Eines ist mir klar«, sagte Zamorra, »man nennt den obersten Führer der Zyklopen nicht umsonst Forrmoll!«
    »Wie meinst du das?« erkundigte Gor sich und beobachtete den Einäugigen.
    »Forrmoll ist mehr als nur der Herrschertitel: Forrmoll ist der Herrscher überhaupt! Und dieser billige Ersatz mit Namen Gondor ist eine Karikatur auf dem Posten eines echten Mannes.«
    Forrmoll wandte sich ihnen zu.
    »Es stimmt, was Zamorra sagt. Hier unten sind meine Gedanken freier und die Erinnerungen gewinnen an Bedeutung. Es ist nur ein winziger Teil zugänglich, weil ich mich der Magie der Hexe und ihren dämonischen Helfern nicht ganz entziehen kann, aber es reicht, um verschiedene Dinge zu begreifen.«
    Zamorra spürte, daß sein Herz unwillkürlich schneller schlug.
    »Erzähle!« forderte er.
    Forrmoll lächelte sein Zyklopenlächeln.
    »Ich bin der unsterbliche Führer von Zyklopenland und bin eins mit der Magie dieser Sphäre. Ich kann meine Macht nur deshalb nicht entfalten, weil es einen mächtigen Gegenpol gibt: Die Hexe Beesier! Sie lebte auch schon während meiner Herrscherzeit. Ich benutzte meine Macht, um Segen über die Zyklopen zu bringen. Ihr seht diese Monstren. Das sind Züchtungen, entstanden durch meine Magie. Die Schnecken, wie du sie nennst, Zamorra, stellen Metallschuppen für die Dächer und für das Straßenpflaster her. Die Schleimigen dienen den Schnecken als Nahrung. Wenn sie reif sind, stellen sie sich den Schnecken freiwillig zur Verfügung. Es gibt noch mehr dieser Geschöpfe in den unterirdischen Gängen. Manche dienen den Zyklopen auch als Nahrung.«
    »Igitt!« machte Gor.
    Zamorra mußte lachen: »Nun, wir Franzosen essen ja auch Austern, Sehnecken, Aale und dergleichen. Die sind gewiß nicht appetitlicher im lebendigen Zustand als gewisse liebe Tierchen, die hier unten ihr Dasein fristen.«
    Forrmoll nickte ihm zu. »Du hast es schon richtig erfaßt. Aber ich will mich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Die Hexe hat hier unten keine Macht, weil sie dies nie anstrebte. Das System funktioniert automatisch. Wenn sie es stört, ist das Volk der Zyklopen gefährdet. Das will sie nicht. Was soll eine Herrscherin ohne ihr Volk anfangen? Dank des Kriegsgottes Mars gelang es ihr, mich auszuschalten. Mars kam mit seinen Kriegern, um Zyklopenland zu überfallen und in Besitz zu nehmen. Ehe ich mich zur Verteidigung einrichten konnte, fiel Beesier mir in den Rücken. Sie hat mir sehr lange etwas vorgemacht. Ich förderte sie wie meine eigene Tochter, bildete ihre magischen Fähigkeiten aus, weil ich in ihr eine wichtige Hilfe sah. Aber ich habe damit schreckliche Fehler begangen. Nach meiner Niederlage wollte sie mich gemeinsam mit Mars vernichten. Das gelang nicht. Ich wurde verbannt, weil man mich nicht töten kann. Ich irrte umher, lernte die Dimension VARIA mehr und mehr kennen und fand schließlich den Weg zurück. Die Krieger des Mars kreuzten meinen Weg und verwickelten mich in einen blutigen Kampf. Mars kannte mich natürlich. Mir wurde auf einmal klar, daß ich

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