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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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Lieutenant, aber es wird Ihnen sicherlich gelingen, den Jungen bald zu finden. Wir werden dann hören, ob er uns wirklich etwas Interessantes zu erzählen hat. - Jetzt möchte ich Hank Ellert und seine Freunde ein wenig durch die Mangel drehen.«
    Die Cops hatten inzwischen die Taschen unserer Gefangenen ausgeräumt. Ellerts Leibgardisten, die Slim Brown und Freddy Soffert hießen, hatten keine Kanonen bei sich getragen. Zum Ausgleich besaß der eine von ihnen einen kurzen, massiven Totschläger, während aus den Taschen des anderen ein Klappmesser von beachtlicher Größe zum Vorschein kam. Lediglich Charles South trug nichts bei sich, was einen Menschen außer Gefecht setzen konnte, die Zunge in seinem Mund ausgenommen.
    Während der Präsident der Harlemer Bürgervereinigung still und gedrückt blieb, gewann Ellert seine Frechheit zurück.
    »Sie werden Ihre Unverschämtheit teuer bezahlen«, zischte er uns an, und zu Lieutenant Walker gewandt sagte er: »Sie sollten sich schämen, sich als Handlanger für Weiße herzugeben!«
    Walker schnitt ihm das Wort ab. »Sparen Sie sich solche Sprüche für Ihre Versammlungen, Ellert. Wir dienen dem Recht. Die Hautfarbe ist uns gleichgültig.«
    Ellert lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und lachte verächtlich.
    »Ich bin gespannt, welche Anklagen Sie gegen mich vorzubringen haben.«
    Ich hob den Browning auf, den er bei sich getragen hatte. »Zunächst einmal den unerlaubten Besitz dieses Dinges«, sagte ich. »Ferner haben Sie in zwei Fällen versucht, FBI-Beamte an der Ausübung ihres Dienstes mit Gewalt zu hindern. Drittens bezichtige ich Sie der Anstiftung zum Aufruhr und zur Störung der öffentlichen Ordnung. Zusammengefasst genügen diese drei Punkte, um Sie bis zum Prozess festzusetzen.« Ich hielt ihm die Zigarettenschachtel hin, aber er bediente sich nicht.
    »Sie müssen wissen, Ellert, dass es mir darauf ankommt, Sie für zwei oder drei Wochen aus dem Verkehr zu ziehen. Im Grunde genommen interessiert mich das Spielzeug, das Sie mit sich herumschleppen wenig. Mein Kollege Phil und ich verzeihen Ihnen auch gern, dass Sie uns zweimal in Schwierigkeiten brachten, die uns blaue Flecke und Schrammen eintrugen, aber Ihre Mitarbeit im Marihuana-Geschäft ist uns ein Dorn im Auge.«
    Er presste die Lippen aufeinander und stieß hervor: »Sie haben keine Zigarette bei mir und meinen Freunden gefunden. Sie können auch nicht beweisen, dass wir an irgendwen Zigaretten verkauft hätten.«
    »Stimmt«, gab ich freundlich zu. »Das können wir nicht beweisen, deshalb sperren wir Sie ja auch wegen anderer Sachen ein, die wir beweisen können. Ich bin nicht einmal sicher, ob Sie überhaupt je eine Hanf-Zigarette in der Tasche gehabt haben, Ellert, aber ich glaube, dass Sie der Mann sind, der im Auftrag des Chefs die Leute unter Druck setzt, um sie in das Geschäft hineinzupressen. Sie nehmen dazu den Umweg über die politischen Klubs, über die Bürgervereinigung zum Beispiel.«
    Ich warf einen Blick zu South hinüber.
    »Ich weiß nicht, ob der Präsident des Vereins weiß, wozu Sie ihn und seine Vereinigung missbrauchen. Das wird sich im Laufe der Untersuchung heraussteilen. Jedenfalls hoffe ich, den einen oder anderen Kleinhändler dazu bewegen zu können, dass er den Mund auftut, wenn erst einmal bekannt wird, dass Sie und Ihre Gorillas in der Bewegungsfreiheit ein wenig beschränkt worden sind.«
    Ich beobachtete den Mann scharf. Er bemühte sich, sein Gesicht in der Gewalt zu halten, aber es zuckte darin.
    Ich stand auf.
    »Wir werden einen unbefristeten Haftbefehl gegen Sie und Ihre Kumpane beantragen, und wir werden ihn bekommen. - Sie wissen jetzt, was uns wirklich interessiert, und wenn Sie uns in dieser Richtung etwas erzählen wollen, so können Sie uns rufen lassen.«
    Ich machte mir keine Illusionen, dass Ellert ein Geständnis ablegen würde. Er war noch nicht reif dazu, und als wir den Raum verließen, sprang er auf und rief uns ein wüstes Schimpfwort nach. Einer der Cops brachte ihn zur Vernunft.
    »Schicken Sie die Gentlemen in das Hauptquartier«, bat ich Walker. »Wir werden dafür sorgen, dass unsere Vernehmungsspezialisten sich täglich ein paar Stunden mit ihnen unterhalten. Vielleicht wird einer von den Knaben im Laufe der Zeit weich.«
    Wir fuhren nach Hause, und ich war ganz zufrieden mit dem Ergebnis des Tages.
    ***
    Sammy Lynbett verließ die elterliche Wohnung in einem der verfallenen Häuser am Harlem River wie gewöhnlich gegen sieben

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