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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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würde. Meinem Sohn Paul gehörte die Bar Seven Stars in der Third Avenue im Haus 4652. Genauer gesagt, so gehört ihm das Lokal nicht, sondern er dient nur als Aushängeschild und Lockvogel, denn Paul hat im Lauf der Jahre gute Beziehungen zu den Söhnen und Töchtern der wohlhabenden Familien Harlems hergestellt Den Marihuana-Händlern kommt es darauf an, gerade diese Kreise, die über viel Geld verfügen, als Kunden zu gewinnen. Ich fürchte, dass Paul nicht wenig dazu beigetragen hat, Menschen seines Bekanntenkreises zum Rauschgiftgenuss zu verführen.
    Ich habe mehrfach versucht, meinen Sohn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Es ist mir nicht gelungen, und ich fühle mich jetzt verpflichtet zu sprechen, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen dem Gift verfallen.
    Vielleicht hätte ich besser daran getan, Ihnen schon in jener Nacht die Wahrheit zu sagen, als Sie und Ihr Freund zu mir kamen. Aber unmittelbar vor Ihnen suchte mich ein Mann auf, den ich vorher nie gesehen hatte, und drohte mir, man würde mich und meinen Sohn töten, wenn ich spräche. Aus diesem Grunde log ich. Ich hoffe, Sie werden rasch mit der Pest in unserem Bezirk aufräumen.
    Ihr Richard Nelson.
    Vorsichtig sah ich mir den Umschlag an. Die großen ungelenken Buchstaben der Anschrift schienen von einer Kinderhand zu stammen, wenn die Schrift nicht mit Absicht verstellt war.
    Ich rief das 82. Revier an und ließ mir Lieutenant Walker geben.
    »Haben Sie diesen Jungen Sammy Lynbett?«.
    »Tut mir leid, Cotton, noch nicht!«
    »Ich glaube, wir brauchen ihn dringender, als ich zunächst annahm. Ich habe einen Brief von Nelson erhalten, aber der Umschlag scheint von einem Kind geschrieben worden zu sein. In welches Hospital ist Paul Nelson gebracht worden?«
    »Hospital St. Anton in der 124th Street.«
    »Vielen Dank, Walker. Bitte, unternehmen Sie alles nur Mögliche, um den Jungen zu bekommen. Ich sage Ihnen noch Bescheid, ob meine Vermutungen in Bezug auf den Brief richtig waren. Ich lasse ihn auf Fingerabdrücke untersuchen.«
    Als Phil ins Hauptquartier kam, fand er mich im Labor, wo ich gespannt zusah, wie ein Techniker mit Grafitpulver und Quarzlicht die Fingerabdrücke sichtbar machte.
    Der Umschlag selbst gab nichts her. Kein Wunder, denn er war bei der Beförderung von mehreren Händen angefasst worden, und die Abdrücke hatten sich gegenseitig verwischt, aber der Bogen selbst lieferte nur zwei Sorten von Abdrücken, die Spuren der Hände eines Mannes und kleine Abdrücke, die zu einer Kinderhand gehörten.
    »Der Brief ist von einem Jungen angefasst worden«, sagte der Techniker. »Wenn es ein Mädchen gewesen wäre, müsste es schwer gearbeitet haben,-denn die Abrücke sind rau.« Er lachte. »Na, jedenfalls war es irgendjemand nicht voll Ausgewachsenes.«
    »Okay«, antwortete ich. »Ich weiß schon Bescheid.«
    Ich rief Walker zum zweiten Mal an und sagte ihm, dass meine Vermutung in Bezug auf den Jungen stimmte. Dann fuhren Phil und ich in das Hospital St. Anton.
    ***
    Der Arzt erlaubte uns, fünf Minuten mit Paul Nelson zu sprechen. Er lag in einem Einzelzimmer.
    Wir hatten Nelson nie vorher gesehen. Trotz seiner dunklen Haut war er ein hübscher Junge, der kaum fünfundzwanzig Jahre alt sein mochte, allerdings war sein Gesicht zu weich und schlaff. Wahrscheinlich hatten sie ihm ein paar Beruhigungsspritzen verpasst, denn er reagierte kaum, als ich ihm sagte, wir kämen vom FBI und wir leiteten die Untersuchung gegen die Mörder seines Vaters.
    »Sie rauchen Marihuana, Nelson?«, fragte ich geradeheraus.
    Er leugnete nicht. »Ja«, antwortete er leise. »Wenn ich wieder gesund bin, werde ich eine Entziehungskur machen. Ich will von dem Zeug loskommen, und ich will fort von Harlem.«
    »Von wem haben Sie die Zigaretten gekauft?«
    Er biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß nicht! Von jedem, der gerade welche hatte. Mal von einem Kellner, mal von einem Schuhputzer. Es ist nicht schwierig, in Harlem an Marihuana-Zigaretten zu kommen.«
    »Ja«, nickte ich grimmig. »Es ist beinahe schwieriger, Käufer dafür zu finden. - Sie sind der Geschäftsführer der Seven Stars Bar. Nach der Lizenz sind Sie sogar der Inhaber. Wer gab Ihnen das Geld für die Bar?«
    »Niemand. Ich besaß es!«
    »Wir wissen ziemlich genau, dass Sie es nicht besaßen.«
    Er bewegte unruhig die Hände auf der Bettdecke.
    »Ich bin krank«, protestierte er. »Sie quälen mich mit Ihren Fragen.«
    »Nelson, wer sind die Hintermänner der Seven Stars Bar?«
    Er

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