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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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machten sich nicht viel Gedanken darüber. Sie entdeckten einen Aktenordner, der die Verträge der Musiker und der Tänzerinnen enthielt. Die Adressen waren genannt, und Froward machte sich daran, die Leute anzurufen. Er begann mit einer Tänzerin, die in einem Apartmenthaus wohnte, und als er sie an der Strippe hatte, sagte er: »Kommen Sie heute wie üblich.«
    »Sind Sie wieder okay, Chef?«, fragte die Dame zurück.
    »Wie Sie hören«, antwortete Tenny und grinste sich eins.
    Cool machte sich auf die Socken, um die Leute zusammenzuholen, die kein Telefon besaßen. Er brauchte zwar einen guten Teil des Tages dazu, aber er schaffte es, und es gab keine besonderen Schwierigkeiten. Wenn jemand nach dem jungen Nelson fragte, entgegnete Cool knapp, er leite jetzt den Laden und die Gehälter würden in der gleichen Höhe gezahlt.
    Froward, der nach den Telefongesprächen die Seven Stars einer gründlicheren Inspektion unterzog, entdeckte, dass vom Chef büro aus eine Tür zu einer schmalen und unbeleuchteten Treppe führte, über die man in zwei Räume in der ersten Etage gelangte.
    Die Fenster dieser Zimmer waren mit schweren Vorhängen verhängt. Tenny zerrte einen von ihnen auseinander. Die beiden Zimmer, die eine Glasschiebetür verband, waren mit Sesseln, Couches und niedrigen Tischen üppig eingerichtet. In einer Ecke stand ein großer Plattenspieler, und die Hälfte einer Wand wurde von einem Regal eingenommen, das mit Flaschen und Gläsern gefüllt war. Froward studierte die Etiketten der Flaschen sachkundig. Sie enthielten Drinks der teuersten Sorten.
    Der junge G-man schnüffelte noch ein wenig herum, fand heraus, dass das Badezimmer eine zweite Tür besaß, und als er sie öffnete, entdeckte er dahinter eine Treppe von der gleichen Sorte, wie sie vom Chefbüro aus nach oben führte.
    Die Treppe endete vor einer Stahltür. Froward beschäftigte sich mit dem Schloss, knackte es und gelangte in eine Garage, die leer war, aber in der es noch nach Benzin und Öl roch.
    Auch die Garagentür war verschlossen. Allerdings bot das einfache Schloss keinen ernsthaften Widerstand. Als er das Garagentor öffnete, sah Froward einen engen, mit allerlei Gerümpel vollgestopften Hof und genau gegenüber einen hohen Bretterzaun, der einen Durchgang besaß.
    Als Tenny ihn durchschritten hatte, geriet er in eine öde und schmutzige Nebenstraße, deren Gebäude ehemalige, jetzt stillgelegte Fabriken waren.
    Froward zuckte die Achseln und ging den Weg zurück. Dieser zweite Ausgang sah ganz so aus wie die Fluchtröhre in einem Kaninchenbau, aber der G-man maß seiner Entdeckung keine besondere Bedeutung mehr bei. Dass in den Seven Stars etwas faul gewesen war, wussten er und das gesamte FBI längst, und auch Tenny zweifelte daran, dass die Neueröffnung des Unternehmens unter der Leitung des FBI irgendein Ergebnis bringen würde.
    John Cool kam im Lauf des Nachmittags zurück.
    »Alles klar?«, fragte Froward.
    »Ich denke wir haben die wichtigsten Leute zusammen, um den Laden in Gang zu bringen«, entgegnete Cool. »Nur den Mann, der die Waschräume in Ordnung hält, konnte ich nicht auftreiben. Übernimmst du den Job?«
    »Nur abwechselnd«, antwortete Froward, und dann lachten sie beide. Cool sah an sich herunter.
    »Für die Besitzer einer Bar taugen unsere Straßenanzüge nichts«, stellte er fest. »Wir werden nach Hause gehen und uns umziehen. Bis zur Öffnung unseres Etablissements haben wir noch massenhaft Zeit.«
    Um acht Uhr abends standen sie beide, jetzt im Smoking, auf der Tanzfläche. Die Kellner wischten ein letztes Mal über die Tische, der Mixer sortierte seine Gläser, ein verspäteter Musiker war eben an den beiden G-man vorbei in die Garderobe gehuscht. Eine der Tänzerinnen strich, schon im Kostüm, an den neuen Chefs vorbei und verschoss Glutblicke, mit denen sie Gehaltsaufbesserungswünsche vorzubereiten pflegte. Ihre Haut war kaum weniger dunkel als ihre Augen, und die gleiche dunkle Haut besaßen die Kellner, der Mixer, die Musiker und schließlich ja auch John Cool und Tenny Froward. Es war eben eine Bar für Farbige im Herzen von Harlem.
    »Der Startschuss knallt!«, sagte Tenny und drückte den Knopf, der die Neonreklame in Betrieb setzte.
    ***
    Ich sah, wie die Leuchtschrift aufflammte. Die sieben Sterne, die den Namen umrahmten, begannen zu flimmern.
    Phil und ich saßen in einem getarnten Dienstwagen des FBI. Wir hatten die Karre auf der anderen Straßenseite der Third Avenue geparkt, dem Eingang

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