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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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schüttelte heftig den Kopf.
    »Wissen Sie, dass es die gleichen Männer sein können, die Ihren Vater töteten?«
    Er schien sich zum Schweigen entschlossen zu haben und antwortete nicht.
    »Schön«, sagte ich. »Versuchen wir es anders herum. Sie haben um Mitternacht Ihren Arzt angerufen, und zwar nicht von der Bar aus, sondern von Ihrer Privatwohnung. Ihr Arzt fand Sie in völlig aufgelöstem Zustand und mit allen Anzeichen eines Nervenzusammenbruchs. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, dass Ihr Vater tot war, außer seinen Mördern. Wussten Sie es, Nelson?«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Woher dann der Zusammenbruch? Welchen Grund hatten Sie, die Nerven zu verlieren?« ’
    Keine Antwort.
    »Sie sollten die Gefahr, in der Sie sich befinden, nicht unterschätzen, Paul Nelson«, warnte ich. »Wenn wir kein anderes Motiv für den Tod Ihres Vaters finden, so könnten wir uns fragen, wer der Nutznießer ist. Wir würden dann sofort auf Sie als Erben stoßen.«
    Er fuhr aus den Kissen hoch.
    »Ich habe meinen Vater nicht umgebracht!«', schrie er. »Wie können Sie es wagen, so etwas zu behaupten?!«
    »Wer war es dann?«, stieß ich zu. »Wer hat Sie um Mitternacht benachrichtigt, dass Ihr Vater ermordet worden ist?«
    Er verlor die Nerven. Er schlug beide Hände vor das Gesicht und schrie: »Niemand! Niemand! Niemand! Ich weiß nichts! Ich will weg aus New York! Lasst mich in Ruhe!«
    Eine Schwester stürzte herein, und der Arzt folgte ihr auf dem Fuße. Nelson begann in seinem Bett zu toben. Wir mussten dem Arzt helfen, ihn festzuhalten, damit er ihm eine Spritze geben konnte. Unmittelbar nach der Spritze wurde er ruhig und fiel in Schlaf.
    Der Doc sah uns nicht gerade freundlich an.
    »Weitere Verhöre kommen vorläufig nicht infrage«, sagte er energisch. »Der Patient wird durch jede Aufregung gefährdet.«
    Er begleitete uns auf den Korridor hinaus.
    »Die Nerven des Mannes sind dünn wie Seidenfäden, bildlich gesprochen. Das Marihuana hat ihn ruiniert, und wenn er jetzt nicht eingeliefert worden wäre, dann hätten wir ihn in ein oder zwei Monaten hier gesehen, aber ich glaube nicht, dass er dann noch zu retten gewesen wäre. Irrenhaus oder die Leichenhalle wären ihm dann sicher gewesen.«
    »Doc, wir schicken einen Polizisten, der ein wenig auf den Mann aufpasst. Es könnte sein, dass einige Leute ihn wegzuräumen wünschen.«
    ***
    Wir fuhren zum 82. Revier. Lieutenant Walker war nicht da. Der Sergeant vom Dienst meldete, dass der Lieutenant sich selbst auf die Socken gemacht habe, um Sammy Lynbett zu finden.
    Während Phil und ich in Walkers Büro warteten, zogen wir Bilanz.
    »Bis jetzt habe ich geglaubt, das Taschentuch in Nelsons Büro mit den Initialen L. A. sei nur ein Trick gewesen, um den Verdacht auf Lavel Addams zu lenken«, sagte ich, »aber allmählich fange ich an zu glauben, dass Addams in der Geschichte eine größere Rolle spielt, und dass doch er es war, der den alten Nelson erschoss. Addams war dabei, als Nelson in unserem Büro von Marihuana zu sprechen begann, Addams als einziger wusste, dass wir Nelson aufsuchen wollten. Nur er kann Ellert alarmiert und ihm den Auftrag gegeben haben, uns zu stoppen, und er kann mit einem zweiten Telefongespräch einen Mann zu Nelson geschickt haben, um ihm zu drohen.«
    »Der Mann, der die Wäscherei verließ, war ein Weißer«, warf Phil ein.
    Ich rieb mir die Stirn. »Ja«, sagte ich unsicher, »es schien ein Weißer zu sein, aber ich halte es für möglich, dass wir uns getäuscht haben. Wenn es wirklich ein Weißer gewesen wäre, hätte Nelson es sicher in seinem Brief erwähnt. Es gibt schließlich Mischlinge, die eine ziemlich helle Haut haben. Denke an Hank Ellert! Auch ihn könnte man bei einem flüchtigen Blick und bei schlechter Beleuchtung für einen Weißen halten. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass dieser Marihuana-Ring ausschließlich aus Farbigen besteht.«
    Phil zuckte die Achseln. »Ich fürchte, das werden wir erst wissen, wenn der gesamte Ring zerschlagen worden ist.«
    Ich fuhr in meinen Überlegungen fort: »Addams wusste selbstverständlich, dass Richard Nelson über den Marihuana-Handel besser Bescheid wusste, als er uns gesagt hatte. Nelsons eigener Sohn spielte eine Rolle im Ring. Seven Stars ist eine Bar, in der die Leute zum Marihuana-Rauchen angeheizt werden, und weil Paul Nelson eine Menge reicher Leute zu seinen Freunden zählt, bedeutet sein Laden die beste Quelle für den Ring. Diese Quelle sollte unter allen

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