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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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sich, als ich seinen Arm fasste.
    »Der erste Gast«, sagte ich und machte eine Kopfbewegung zur Bar. Ein Mann, der zu Fuß gekommen war, sprach mit dem Portier ein paar Worte, ging dann an ihm vorbei in das Innere.
    Ich lächelte Phil an. »Guten Appetit«, wünschte ich. »Sag mir, wie ein FBI-Ausweis schmeckt.«
    ***
    Tenny Froward trank sein Glas leer und schüttelte sich.
    »Nie in meinem Leben mache ich eine Bar auf eigene Rechnung auf«, sagte er zu Cool. »Es scheint die sicherste Methode zu sein, Geld zu verlieren.«
    Die Stimmung In den Seven Stars lag eine Meile unter dem Nullpunkt. Die Kellner klebten wie matte Fliegen an den Wänden, die Musiker hatten ihre Instrumente weggelegt und waren dazu übergegangen, mithilfe einiger Würfel das Geld in ihren Taschen neu zu verteilen. Die Taxigirls hatten sich aus Verzweiflung Drinks auf eigene Rechnung bestellt, und der Mixer polierte die Gläser zum dritten Mal.
    »Gib mir noch einen Manhattan«, befahl Froward. Der Mixer, der Jonny hieß, tat es mit Eifer und Genuss.
    »Warum rufen Sie nicht ein paar von den Boys und Girls an, die sonst hier Leben in die Bude brachten, Chef?«, fragte der Mixer, als er die Drihks servierte.
    Er hatte genau wie alle anderen Angestellten die Veränderung in der Geschäftsführung gelassen und wie selbstverständlich hingenommen. »Nelson organisierte fast jeden Abend ’ne Party in den oberen Räumen.« Er warf einen Blick gegen die Decke. »Die Wellen, die oben geschlagen wurden, plätscherten ganz schön bis unten herunter, und dann füllte sich der Laden im Handumdrehen. Die Leute riechen, ob in einem Laden ’ne schmissige Platte läuft, und dann kommen sie in Strömen. Wenn es aber still ist, kommt niemand, und es wird immer stiller.« Er sah Cool und Froward traurig an. »Es ist wie bei der Börse. Bei der Hausse drängeln sich alle hinein und jagen die Kurse höher. Bei der Baisse drängeln alle heraus, und die Kurse purzeln.«
    Tenny und John lachten noch über die Mixerphilosophie, als ein junger, etwas grell angezogener Neger das Lokal betrat. Wie ein elektrischer Schlag ging es durch die Kellner. Die Musiker ließen die Würfel sinken, die Taxigirls griffen nach ihren Handtaschen, und der Mixer setzte ein breites einladendes Lächeln auf.
    Der Vorgang dauerte nur eine Sekunde, dann fielen alle in den alten Zustand zurück. Die Mundwinkel Jonnys sanken herunter.
    »Ach, das ist nur Tony.«
    Der junge Mann schlenderte über die Tanzfläche auf die Bar zu.
    »Mensch«, flüsterte Cool, »den Burschen kenne ich.«
    Der Mann grinste den FBI-Beamten und dem Mixer entgegen. Er schwang sich auf einen Hocker.
    »Hallo, Jonny«, sagte er.
    »Hallo, Tony«, antwortete der Mixer. »Was soll’s denn sein?«
    »Erst mal sehen, ob das Geschäft rollt. Ist Nelson da?«
    »No, das sind die Leute, die dafür gesorgt haben, dass die Rollläden wieder hochgezogen wurden.«
    Tony musterte Cool und Froward näher, und sein Blick blieb auf John kleben. Cool grinste ihm freundlich entgegen.
    »Wir… kennen… uns doch…«, sagte der Elegante unsicher.
    »Hm«, machte Cool. »Wir haben uns schon mal getroffen. Ich wollte in ein kleines Geschäft einsteigen, aber Sie hatten Bedenken, genauer gesagt, Ihre übergeordnete Stelle mochte mich nicht, weil ich weder Weib noch Kind aufzuweisen habe.«
    Über Tonys Gesicht ging ein breites Grinsen. Er knallte John die Hand auf die Schulter.
    »Mann, da haben Sie auch ohne mich den richtigen Draht erwischt, wenn Sie jetzt hier Chef sind.« Er machte eine Kopfbewegung zur Decke. »Etwas los oben?«
    »Nicht die Bohne«, antwortete der Mixer an Cools Stelle.
    Tony rückte näher an den G-man heran.
    »Das Zeug wird knapp«, flüsterte er. »Irgendetwas klappt mit der Belieferung nicht. Ich habe schon seit einigen Tagen keine Ware bekommen, aber ich habe noch ’nen Vorrat. Es kann ja nicht lange dauern, bis Nachschub kommt, aber solange Knappheit herrscht, kann ich fünf Dollar mehr fürs Stück nehmen. Los, Chef, sorgen Sie dafür, dass der Laden in Gang kommt.«
    Cool kratzte sich hinter den Ohren. »Leichter gesagt, als getan. Nelson fiel zu plötzlich aus, und ich konnte nicht mehr…«
    Er wusste nicht recht, wie er sich herauslügen sollte, aber der eifrige Tony entband ihn der Mühe. Er rückte noch näher heran, obwohl das kaum noch möglich war.
    »Ich kenne ’ne ganze Anzahl der Leute, die bei mir gekauft haben«, flüsterte er in Cools Ohr. »Eigentlich sollen wir uns ja gar nicht dafür

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