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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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Reste des Glases aus dem Rahmen und zersplitterten das Holz.
    Ich zielte nicht sehr gründlich; es gab auch gar kein richtiges Ziel, sondern ich wollte nur verhindern, dass die Gangster uns aus dem Fenster heraus abknallten wie die Hasen. Mein Kugelsegen sollte sie zwingen, ihre Nasen in der Deckung zu halten. Für uns selbst gab es nur die Flucht nach vorn. Phil begriff das sofort. Er überbrückte mit Riesensätzen die zehn Schritte und presste sich gegen die Mauer neben der Eingangstür.
    Ich lief meinen eigenen Kugeln nach und erreichte Phil, ohne dass vom Haus her ein Schuss gefallen wäre.
    Auf der Straße erschienen die Gestalten unserer Kollegen. Phil winkte ihnen zu, zum Zeichen, dass alles in Ordnung sei. Ich ließ unterdessen das Magazin aus dem Griff der Smith & Wesson gleiten und schob den Reservestreifen ein.
    Wir verständigten uns mit einem Blick.
    »Übernimm du die Übergabeaufforderung!«
    Er nickte und rief: »Harry und Raoul Arguzzo! Ich bin Agent Decker. Das Haus ist umstellt. Ihr habt keine Chance! Werft eure Waffen fort und kommt heraus!«
    Im Haus rührte sich nichts. Phil wiederholte seine Aufforderung, die wieder ohne Antwort blieb.
    »Noch einmal«, sagte ich, »und dann holen wir sie uns. Es wird Zeit!«
    Drüben auf der Second Avenue hatten die Passanten mitbekommen, dass sich hier etwas abspielte. Die ersten Gruppen von Neugierigen blieben stehen und starrten herüber.
    Phil gab zum dritten Mal den vorgeschriebenen Sermon von sich. Keine Antwort!
    Kurzerhand schoben wir uns vor die Tür. Sie war aus Holz und machte einen brüchigen Eindruck. Ich hob den Absatz und donnerte ihn gegen das Brett neben dem Schloss. Sofort löste sich die Vernagelung. Ich brauchte nur ein zweites Mal zuzutreten. Das Brett knallte in den Flur. Ich griff durch die Öffnung, zog den Innenriegel zurück und stieß die Tür auf.
    ***
    Der Flur war viereckig, schmutzig, die Wände mit Resten von zerfledderten Tapeten beklebt. Eine Öffnung ohne Tür führte in den angrenzenden Raum.
    Die Smith & Wesson in den Händen schoben wir uns an die Öffnung heran. Phil hatte die Spitze. Vorsichtig schob er erst den Lauf der Waffe und dann den Kopf vor, sodass er in den Raum blicken konnte. Er ließ die Waffe sinken und trat einen Schritt vor. Mir winkte er mit dem Kopf zu.
    Der Mann, der vor dem zerschlagenen Fenster auf der Erde lag, konnte niemandem mehr gefährlich werden, obwohl er einen Colt in der Hand hielt. Eine Kugel hatte seine Stirn zerschlagen.
    »Das ist Harry Arguzzo«, stellte Phil fest.
    Ich presste die Lippen aufeinander. »Habe gar nicht gemerkt, dass er erwischt worden ist«, brummte ich. »Verdammter Zufall! Wo ist der andere?«
    Genau der Öffnung gegenüber, durch die wir eingedrungen waren, befand sich eine intakte Tür. Ich rüttelte an der Klinke, aber sie war verschlossen, und als ich versuchte, mit den Füßen ein Brett loszusprengen, merkte ich, dass diese Tür massiver war.
    »Versuchen wir es noch einmal mit Güte«, meinte Phil und rief: »Komm heraus, Raoul! Du siehst doch, dass es sinnlos ist!«
    Nichts regte sich hinter der Tür. Phil zuckte die Achsel. »Na, denn«, knurrte er, trat zwei Schritte zurück und hob die Smith & Wesson, um das Schloss zu zerschießen.
    Bevor Phil noch den Abzug berührt hatte, brüllte ein schwerer Lastwagenmotor auf. Phil warf den Kopf herum.
    »Er türmt!«, schrie er.
    Mit einem Sprung setzte ich über den Erschossenen hinweg zum Fenster, stützte die linke Hand auf und flankte hinaus. Ich zog die Füße nicht genügend an und blieb mit den Schuhspitzen am Rahmen hängen. Aus der Flanke wurde ein kläglicher Fenstersturz, den Kopf voran. Da das Fenster kaum mehr als fünf Fuß über der Erde lag, kam ich mit ein paar Schrammen davon, und ich nahm die Nase so schnell aus dem Dreck, dass ich Augenzeuge eines einmaligen Schauspieles wurde.
    Das Holztor, mit dem die angrenzende Garage verschlossen war, brach mit einem Krachen aus den Angeln. Wie ein ausbrechender Stier donnerte ein Truck aus dem Dunkel der Garage. Unter der Wucht des Anpralles flog der linke Torflügel ein Dutzend Yards weit durch die Luft, während der rechte vom Kühler des Wagens hochgeschleudert wurde, knallend zurückfiel, sich für einen Sekundenbruchteil senkrecht vor dem Wagen, wie eine Wand aufrichtete, niedergewalzt wurde und sich unter den schweren Rädern in seine Bestandteile auflöste.
    Ich sprang auf die Füße. Nur eine Sekunde lang sah ich hinter dem Steuer das verzerrte

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