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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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Gesicht eines Mannes. Dann brauste der Laster mit brüllendem Motor in den Hof.
    Ich riss die Waffe hoch, aber der erste Schuss fiel nicht aus meiner Waffe, sondern zischte über meinen Kopf hinweg, abgefeuert von Phils Hand. Der Freund lag weit aus dem Fenster und bepflasterte das Fahrzeug. Noch schneller als ich hatte er die Situation erfasst. Die Masse der Neugierigen war größer geworden. Sie standen in einer dichten Gruppe am Rand des Grundstückes, und wenn der Truck zwischen sie raste, konnte es Dutzende von Toten geben.
    Ich zog durch. Ich versuchte, den Mann hinter dem Steuer zu erwischen, aber es war schon zu' spät. Wie ein Urwelttier schnaubte der Truck an mir vorbei. Meine und Phils Kugeln zerschlugen den Rückspiegel, das Seitenfenster. Sie ratschten lange Streifen in den Lack der Wagentür, sie zauberten drei oder vier Löcher in die Windschutzscheibe, aber den Mann am Steuer erwischten sie nicht. Schon zeigte der Laster uns seine Rücklichter und raste mit steigender Geschwindigkeit auf die Straße zu.
    Gellende Schreie stiegen aus der Masse der Zuschauer. Die Leute spritzten vor dem heranschießenden Wagen auseinander. Einige wurden umgerissen, schrien wild, schlugen um sich.
    Ich jagte meine beiden letzten Kugeln in die Hinterreifen. Es war sinnlos. Mit dem gleichen Erfolg hätte ich sie auch in Sandsäcke verfeuern können.
    Noch während ich zum letzten Mal den Finger krümmte, hoben unsere Kollegen an der Straße ihre Waffen. Ihre Chance war besser als unsere, denn der Truck schoss frontal auf sie zu, während er an uns im spitzen Winkel vorbeigebraust war. Die G-men nahmen ihre Chance war. Sie standen wie die Säulen. Die Kugeln aus ihren Pistolen zersiebten die Windschutzscheibe und doch sah es drei lange Sekunden so aus, als träfen sie den Mann im Inneren des Führerhauses nicht. Nur noch ein paar Yards trennten den Laster von der Straße.
    Plötzlich brach er nach links aus, und zwar so heftig, dass sich zwei Räder vom Boden lösten. Es sah aus, als würde der Truck Umstürzen, aber er fiel zurück. Den Aufprall verkraftete die Hinterachse nicht. Sie brach. Eines der Räder machte sich selbstständig, löste sich und raste mit unverminderter Geschwindigkeit gegen eine der Wellblechgaragen. Die Baracke erdröhnte wie ein geschlagener Gong. Das riesige Lastwagenrad sprang senkrecht hoch, höher als die Baracke und krachte auf das Dach. Von dort rollte es herunter, und erst, als es noch einmal mit einem Holzstapel zusammengestoßen war, kam es zur Ruhe.
    Die plötzliche Bremswirkung der gebrochenen Hinterachse riss den Truck in eine Kreiselbewegung hinein. Das linke Vorderrad hob sich vom Boden. Immer noch brüllte der Motor. Knallend zerplatzte der Tank. Dann - unter dem Dröhnen vom Blech und dem Krachen des Aufbaus - legte sich der Wagen auf die Seite. Der Motor blieb weg, als hätten ihn zwei Hände erdrosselt. Langsam drehte sich das freiliegende Vorderrad.
    Ich raste in großen Sprüngen auf die Trümmer zu, turnte auf das zerknautschte, verbogene Fahrerhaus, beugte mich in das Innere.
    Im hintersten Winkel kauerte die Gestalt eines Mannes, verkrümmt, mit zerfetzten Stoffresten behängen. Ich schob mich weiter vor, reckte den Arm und konnte den Kopf berühren. Ich griff in die Haare und zog den Kopf in den Nacken. Blicklose Augen starrten mir entgegen. -Auch Raoul Arguzzo war tot.
    ***
    Cops in Streifenwagen, Feuerwehrund Unfallwagen rückten an. Ich war ziemlich wütend. Ich hatte gehofft, alles lautlos erledigen zu können.
    Während die Besatzung des Unfallwagens das Fahrerhaus aufzuschweißen begann, um die Leiche Raoul Arguzzos zu bergen, inspizierten Phil und ich das Haus und die Garage. Vom zweiten Zimmer aus führte eine Verbindungstür zur Garage. Diesen Weg hatte Raoul benutzt, um zu dem Truck zu gelangen und seinen verzweifelten Ausbruchversuch zu unternehmen.
    In der äußersten Ecke, verdeckt mit Planen und allerlei Gerümpel, entdeckten wir die Ware, vier prall gefüllte Säcke mit Hanf, ausreichend für Tausende von Marihuana-Zigaretten.
    Die Cops, die das Gerümpel und die Planen zur Seite gezerrt hatten, trugen die Säcke hinaus.
    »Erledigt«, murmelte Phil leise.
    Ich starrte auf den Fußboden. Der Fußboden der Garage bestand aus einem Betonestrich, der alt, schmutzig und voller Ölflecke war. An der Stelle, auf die ich starrte, war der Beton fast weiß, wenig glatt gestrichen und sah neu aus.
    »Rufe zwei Männer von der Feuerwehr mit Spitzhacken«, bat ich

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