0185 - Unser Hit in Harlem
116th Street und damit an der Grenze von Harlem.«
Ich nahm noch einmal den Hörer zum Vorführraum.
»Könnt ihr feststellen, ob Harry Arguzzo bei seinen früheren Straftaten mit einem Komplizen zusammengearbeitet hat?«
»Den Komplizen liefern wir dir sofort«, antwortete der Archivkollege, »Er wäre ohnedies jetzt an die Reihe gekommen. Raoul Arguzzo, Bruder von Harry!«
Die drei Gesichter verschwanden von der Leinwand, drei andere tauchten auf, und Sammy schrie: »Das ist der andere, Sir!«
»Habt ihr noch einen dritten Arguzzo?«
»No, tut uns leid. So groß ist die Familie nicht!«
»Sonst einen Mann, mit dem die Brüder gearbeitet haben?«
»Keine direkten Kontakte mit besonderen Leuten, aber wir zeigen euch die Männer, die gleichzeitig mit den Arguzzos wegen Rauschgifthandels verurteilt wurden.«
Ich beugte mich zu Walker hinüber. »Wenn Sie es noch aushalten können, Robert, dann bleiben Sie mit dem Jungen hier und versuchen, ob der dritte Mann auch noch gefunden werden kann.«
Phil und ich gingen hinaus.
»Holen wir sie uns mit großer Kapelle?«, fragte er.
»Mit einer mittleren Besetzung. Ich denke, das genügt.«
***
Eine knappe halbe Stunde später fuhren drei Wagen des FBI die Second Avenue hinauf nach Norden. Wir hatten unsere Vorbereitungen sorgfältig getroffen. Ein Anruf beim Grundstücksamt hatte genügt, um uns einen genauen Plan des Hauses 3168 der Second Avenue zu verschaffen. Genauer gesagt, handelte es sich nicht um ein Haus. Der Bau der früher auf diesem Grundstück gestanden hatte, war abgerissen worden und der geplante Neubau war aus irgendwelchen Gründen verschoben worden. Inzwischen hatte der Besitzer, um etwas an Gewinn herauszuschlagen, eine Anzahl einfacher Wellblechbaracken darauf errichtet, die er an kleine Firmen vermietete. Es gab eine Schlosserei darauf, eine Malerwerkstatt und noch einige Kleinbetriebe, darunter auch mehrere Garagen aller Größen. Von dem früheren Hintergebäude war ein niedriger Steinbau stehen geblieben, der in drei Wohnungen auf geteilt war. Eine davon bewohnten die Arguzzos. Die an dieses Gelände links und rechts anstoßenden Gebäude besaßen keine Verbindungen zu Nummer 3168. Das Haus von der anderen Straße hatte einen durch eine Mauer getrennten Hof.
Wir schickten einen der Wagen zu diesem Hof. Damit war der Fluchtweg in dieser Richtung verbaut.
Phil und ich und der Wagen mit drei weiteren G-men warteten, bis unsere Kollegen ihre Posten bezogen hatten. Eine Funksprechmeldung gab uns Gewissheit. Dann erst fuhren wir vor dem Grundstück 3168 vor.
Es gab kein Tor oder einen Zaun. Das Grundstück war einfach eine Lücke in der Häuserreihe, regellos bepflanzt mit Wellblechgaragen und dem niedrigen viereckigen Kasten des stehen gebliebenen Anbaus.
Auf der Second Avenue lief der verstärkte Verkehr der ersten Nachmittagsstunden.
Unsere Kollegen stiegen aus. Sie sicherten den Bürgersteig in der ganzen Breite von Nummer 3168. Phil und ich betraten das Grundstück.
Rauschgiftgangster lassen sich im Allgemeinen nicht mit der bloßen Hand fangen, besonders dann nicht, wenn es sich um größere Fische handelt. Die Arguzzos waren außerdem an mindestens einem Mord beteiligt, und das konnte sie dazu bringen, ihre Haut um jeden Preis und gegen alle Vernunft zu verteidigen.
Wir steuerten die erste der Wellblechbaracken an. Ein Mann in einem Overall stand davor und hämmerte auf einem Stück Eisen herum.
»Können Sie uns sagen, in welchem Bau die Arguzzos hausen?«, fragte ich. »Sie betreiben ein Lastwagenunternehmen.«
Er unterbrach das Gehämmer und zeigte mit dem Hammer in der Faust auf den Steinbau.
»Dort«, antwortete er. »Sie wohnen dort, und in der Garage nebenan steht ihr Wagen.«
Ich tippte an meinen Hut. »Vielen Dank! Besser, Sie verlegen für einige Zeit Ihre Arbeit ins Innere Ihrer Werkstatt für den Fall, dass es unangenehme Niederschläge geben sollte.«
Er zog die Augenbrauen hoch.
»Cops?«
»So etwas Ähnliches!«
Auf dem Absatz drehte er um und verschwand in seiner Hütte. Phil und ich stiefelten auf den Steinbau zu. Wir kamen auf ungefähr zehn Schritte heran, als ich hinter einem der gardinenlosen Fenster ein yeißes Gesicht aufleuchten und gleich wieder verschwinden sah.
»Achtung!«, schrie ich. In der gleichen Sekunde zerklirrte eine Fensterscheibe.
Ich hielt die Smith & Wesson schon in der Hand und ließ sie ihr gesamtes Magazin ausspucken. Die Kugeln prasselten in das zerschlagene Fenster, fetzten die
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