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0186 - Die Blutorgel

0186 - Die Blutorgel

Titel: 0186 - Die Blutorgel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spendete eine nackte Glühbirne Licht!
    Es war ein trübes Licht, das jedoch ausreichte, um den Keller auszuleuchten.
    Vic warf einen raschen Blick über seine Schulter. Frau und Kind befanden sich dort, wo die Särge standen, erst einmal in relativer Sicherheit.
    Und er stand an der Tür. Als Waffe, mit der er sich bis zum letzten Blutstropfen verteidigen wollte, besaß er die Spitzhacke, und ihm fiel jetzt ein, daß er noch ein Taschenmesser bei sich trug. Das holte er hervor und zog mit spitzen Fingern die Klinge aus dem Heft. Dann warf er einen Blick in den Gang.
    Sie hatten die Treppe bereits hinter sich gelassen. Die ersten Gestalten betraten den Gang. Auch eine Frau befand sich unter den dreien. Sie hatte kurzes rötlich schimmerndes Haar, das verfilzt wirkte, als wäre es seit Monaten nicht mehr gewaschen worden.
    Und eine zweite Frau erschien.
    Vic Tyler sah sie, als sie soeben die letzte Treppenstufe hinter sich ließ.
    Er kannte sie.
    Es war die Wirtin aus dem Lokal, wo sie gegessen und getrunken hatten. Sie trug noch immer ihren roten Pullover und hatte das schwarze Haar weiterhin hochgesteckt. Jetzt drängte sie sich sogar vor und verzog den grell geschminkten Mund zu einem bösen Grinsen, so daß er wirkte wie eine blutige Wunde.
    Vic Tyler zuckte zurück. Plötzlich spürte er wieder die Angst und das Unbehagen, das ihn erfaßt hielt. War es doch ein Fehler gewesen, sich hier im Keller zu verstecken? Sie saßen wirklich in einer Rattenfalle und kamen nicht heraus, denn einen Hinterausgang gab es nicht.
    Er tauchte wieder in das Verlies. Jennifer und sein Sohn hatten sich auf die Särge gesetzt. Die Frau drückte ihren Kleinen eng an sich. Beide zitterten.
    Vic wollte ihnen ein aufmunterndes Lächeln zuwerfen, was aber nicht gelang, es wurde nur eine Grimasse.
    Dann rammte er die Tür zu. Mit dem Rücken lehnte er sich dagegen und stemmte die Füße ein.
    »Sind sie da?« fragte Jennifer. Vic nickte.
    »Wir haben keine Chance, nicht wahr?« flüsterte Jennifer unter Tränen.
    »Ich weiß nicht.«
    »Nein, wir haben sie nicht.« Jenny riß die Augen weit auf. Wie Glasmurmeln wirkten sie, dabei blickte sie einfach durch ihren Mann ins Leere.
    Ronny fragte: »Soll ich dir helfen, Dad?«
    »Nein, mein Kleiner, du kannst nur noch eins tun. Bete! Bete, daß alles glattgeht, daß wir hier rauskommen.«
    »Aber du bist doch stark.«
    »Ich versuche es zu sein.«
    Sie waren jetzt an der Tür. Vic Tyler hörte es genau, denn er befand sich dicht am Holz.
    Vic drehte sich um.
    Seine Frau rief: »Was willst du machen, Vic!«
    »Ich schlage sie zusammen!« knirschte er. »Ich haue sie in Stücke. Ich…« Er verschluckte sich. Seine Augen leuchteten wild, und schweißnaß war sein Gesicht.
    »Vic, laß die Tür zu. Vic…«
    Der Mann hörte nicht. Er fand die Klinke und riß die Tür mit einem heftigen Ruck auf.
    Da standen sie.
    Sie starrten ihn an. Leere Gesichter, auch wenn sie lächelten. »Komm zu uns«, sagte die Wirtin. »Du wirst es gut haben. Wir nehmen dich auf in unseren Kreis.«
    »Neiinnn!« Vic brüllte das Wort und schlug zu.
    Er hatte sich die Wirtin ausgesucht und traf sie auch. Sie fiel zurück bis gegen die Wand und rutschte daran herab. Normalerweise hätte sie tot sein müssen, doch sie stützte sich auf dem Boden ab und kam wieder in die Höhe.
    Da packte eine Hand zu. Sie umklammerte den Arm des Mannes, der einen Moment starr vor Schreck stand und auch nicht auf die Schreie seiner Frau achtete.
    In einem Anfall von Verzweiflung warf er die Spitzhacke vor.
    Sofort sprang Victor Tyler nach hinten. Auf einmal war seine Frau neben ihm, und sie tat das gleiche, was auch ihr Mann vorgehabt hatte.
    Gemeinsam rammten sie die Tür zu, drehten sich um und lehnten sich dagegen.
    Jennifer schüttelte den Kopf. »Nein!« hauchte sie. »Nein, da kommen wir nicht raus!«
    Vic gab keine Antwort mehr. Auch er hatte die Hoffnung aufgegeben.
    Diese Flucht in den Keller hatte sich als ein Bumerang erwiesen.
    Wie verloren saß Ronny, der Siebenjährige, auf dem schwarz lackierten Sarg. Auch er hatte Angst, er schaute seine Eltern an, es sah so aus, als wollte er etwas sagen, doch nicht ein Wort drang über seine Lippen.
    Dann schrie er auf, denn er, der Jüngste, hatte es als erster gesehen.
    Der Deckel des neben ihm stehenden Sarges bewegte sich. Langsam wurde er von unten in die Höhe gestemmt, ein Spalt klaffte auf, und fünf lange, bleiche Finger waren zu sehen…
    ***
    Ich schaute auf die Klaue, die sich mir

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