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0186 - Die Blutorgel

0186 - Die Blutorgel

Titel: 0186 - Die Blutorgel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor und streckte den Arm aus, weil ich sehen wollte, was man in den Sarg gelegt hatte.
    Meine Finger fühlten Stoff. Der Verdacht mit dem Kissen war demnach nicht so weit hergeholt. Der Stoff war zusammengedrückt, ich hob den Gegenstand hoch und stellte fest, daß er ziemlich leicht war. Dann drehte ich ihn um, bückte mich, legte die kleine Lampe auf den Sargrand und löste den Knoten, mit dem der Stoff zusammengehalten wurde.
    Ich faltete ihn auseinander.
    Ein seltsames Gefühl hatte ich sowieso schon, und ich war auf das Schlimmste gefaßt.
    Das mußte ich auch sein, denn als ich das Tuch auseinander gefaltet hatte, da traf es mich wie ein Hammer.
    In meiner Hand lag ein menschliches Herz !
    ***
    Voodoo!
    Verdammt noch mal, mein Gefühl hatte mich nicht getrogen. Wir hatten es hier mit Voodoo zu tun. Mit einer schrecklichen Abart des Voodoo-Zaubers, den Kenner jedoch für den echten hielten.
    Was ich jetzt schreibe, klingt hart, ist aber in der einschlägigen Fachliteratur nachzulesen, ich möchte es an dieser Stelle nur ein wenig vereinfachen.
    Man tötet beim Voodoo die Menschen, entnimmt ihnen das Herz, begräbt es und hält die lebenden Leichen durch einen Totenzauber in Bann. So war es, so mußte es hier gewesen sein.
    Ich wickelte das Herz wieder ein und legte es zurück in den Sarg. Es war schon makaber, was ich hier tat, aber es mußte gemacht werden.
    Als ich mich aufrichten wollte, hörte ich das Geräusch. Es war ein Knacken und Schleifen, als würde jemand über den Boden kriechen.
    Wieder einmal verfluchte ich den Nebel, der eine Orientierung so gut wie unmöglich machte, denn ich konnte kaum herausfinden, aus welcher Richtung das Geräusch an meine Ohren drang. Dann sah ich vor mir einen Busch, dessen Zweige sich bewegten. Sie wurden zur Seite geschoben.
    Ich zog meine Pistole und richtete die Mündung auf das Ziel.
    Wie von Geisterhand geführt und von Nebelschwaden umweht, erschien dort eine bleiche Krallenhand..
    ***
    Suko rannte wieder zurück. Dabei schaute er sich sichernd um, doch in unmittelbarer Nähe, denn weiter konnte er ja nicht sehen, waren keine weiteren Gestalten zu erkennen.
    Manuela Meyer war im Wagen geblieben. Sie schaute Suko an, als er die Tür aufriß und sich hinter das Lenkrad warf.
    »Was ist denn geschehen?« fragte sie.
    Der Chinese zog den Wagenschlag zu. »Da ist uns jemand in den Wagen gelaufen.«
    »Ach du Schreck.« Manuela schluckte. »Ich hatte etwas geschlafen, deshalb habe ich das nicht so mitbekommen Ist dem Mann etwas geschehen?«
    »Es war ein Mann«, sagte Suko, »da haben Sie schon recht.« Er startete und ließ den Wagen langsam anrollen.
    »Und? Ist ihm was passiert?«
    »Nein.« Suko lenkte den Toyota in eine Kurve.
    »Wo fahren Sie denn hin, und wo steckt John?«
    »Ich stelle den Toyota nur am Straßenrand ab«, erklärte Suko. »John kümmert sich um den Angefahrenen. Wahrscheinlich ist er in seiner ersten Panik geflohen. Er stand sicherlich unter Schock.« Daß der angeblich Verletzte den Geisterjäger angegriffen hatte, das sagte Suko allerdings nicht.
    Er hielt auf der anderen Straßenseite nicht weit von der Mauer und der Einmündung einer schmalen Straße entfernt. Die Mauer zog sich noch um die Ecke.
    »Hier warten wir?« fragte Manuela.
    »Ja.«
    Das Mädchen drehte sich um. »Da hinten schimmert ein Licht«, sagte Manuela.
    Auch Suko wandte sich um. »Dort steht sicher ein Haus.«
    »Sollen wir hingehen?«
    »Später vielleicht.«
    »Eine komische Stadt«, sagte sie nach einer Weile des Schweigens.
    »Wieso?«
    »Hier ist es so still. Kein Mensch auf der Straße, kaum Lichter, das ist wirklich seltsam.«
    Suko schwächte ab. »Das macht nur der Nebel. Er läßt alles anders erscheinen, als es in Wirklichkeit ist, glauben Sie mir, Mädchen.«
    »Wenn Sie meinen.«
    »Sicher.«
    Die nächsten Minuten vergingen schweigend. Suko saß ruhig hinter dem Lenkrad, was allerdings nicht heißen sollte, daß er so ruhig war. Er machte sich schon seine Gedanken. Auch ihm kam die Stadt nicht geheuer vor. Hier stimmte einiges nicht, da war etwas völlig anders als sonst. Er konnte nicht sagen, was, dennoch spürte er das Fluidum, das unsichtbar über dem Ort lag. Zudem machte er sich Sorgen um John Sinclair. Normalerweise hätte er längst wieder auftauchen müssen, aber er blieb noch verschwunden. Nichts war von ihm zu sehen. Sollte er auf Schwierigkeiten gestoßen sein?
    Suko hätte gern nachgeschaut, doch er konnte das Mädchen nicht allein

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