0186 - Die Hypno-Kugel
machte Feuer. Dank der Funde in den Taschen der Toten verfügten sie über ein Werk-zeug, mit dem sie das Wild aufschneiden, enthäuten und säubern konnten.
An Holzspießen brieten sie ihre Beute. Die Stimmung unter den sechs Personen hätte gut sein müssen, aber mit dem herrlichen Gefühl, satt zu sein, war in Noir der Gedanke wieder aufgetaucht, daß in wenigen Tagen alles zu Ende war. Wie eine Infektion war seine Stimmung auf die anderen übergesprungen. Zum erstenmal empfand Mory Abro Mitleid mit diesen Männern. „Wollen wir nicht weitergehen, um eine Siedlung zu erreichen?" Sie hoffte mit ihrem Vorschlag die Männer auf andere Gedanken zu bringen.
Rhodan blickte sie dankbar an. Sein Blick fiel auf ein verschlossenes herbes Gesicht. Mory Abro zeigte ihre Empfindungen nicht. Die Sonne stieg höher. Der Glanz der Sterne am klaren Himmel wurde etwas blasser, aber sie verschwanden nicht. Die Temperatur stieg rasch an. Es wurde drückend heiß.
Mit der Hitze kamen die Tiere! Die Ebene wimmelte plötzlich davon. Auch der Luftraum über ihnen war nicht mehr leer. Schwärme riesiger Vögel kreisten lautlos über ihnen. Der Eindruck, regelrecht verfolgt zu werden, wurde bei den Menschen immer stärker. „Perry, wir sollten versuchen, mit den erbeuteten Waffen vertraut zu werden!" drängte der Arkonide. „Vielleicht sind sie besser als unsere Strahler." Melbar Kasom übernahm mit Mory Abro und Noir die Sicherung, während Rhodan, Bully und Atlan die fremdartigen Waffen in die Hand genommen hatten. Vor ihnen breitete sich die Ebene aus, die an drei Stellen schwachen Baumbestand zeigte. „Sieben Finger hatten die Toten, aber ihre Hände ähnelten stark unseren Händen. Danach hätte ..." Ein rosaroter nadeldünner Strahl schoß knatternd aus der Waffe, die Atlan etwas nach oben gerichtet hielt. „Großer Himmel", rief der Arkonide. „Diese Strahler sind lebensgefährlich!" Kurz darauf stellten sie fest, daß Bully das gleiche Modell wie Atlan besaß. Nach ihren ersten Schießversuchen waren ganze Baumgruppen auf der Ebene verschwunden. Vom Strahl getroffen, hatten sie sich unter greller Lichtentwicklung aufgelöst. Die Reichweite der Waffen betrug 500 Meter. Als Perry Rhodan seinen Beute-Strahler betätigte, stand eine tintenblaue Energiebahn in der Luft. Sie verlor sich im Blau des Himmels. Das Nahziel auf dem Boden war ein großer Felsbrocken, der haushoch aufragte. „Jetzt bin ich gespannt...", sagte Bully ahnungsvoll. Jeder war neugierig, was geschah, wenn Rhodan den Brocken unter Strahlbeschuß nahm.
Er zielte sorgfältig und berührte die Stelle am eigenartig geformten Kolben, die so leicht auf Fingerdruck nachgab.
Der Strahl traf den Brocken. „Nichts", sagte Rhodan enttäuscht und ließ die Waffe sinken. Im nächsten Moment sprach kein Mensch ein Wort. Der schmutziggraue Felsbrocken funkelte in grellem Rot! Verblüfft sahen die Männer sich an. Diese Erscheinung konnten sie sich nicht erklären. Rhodan nahm einen einzelnen Baum unter Beschuß - und dann funkelte auch der Baum in grellem Rot! „Das sehe ich mir an", murmelte Rhodan und ging auf den Baum zu. „Vorsicht, Perry", rief Atlan ihm nach. „Vergiß die lauernden Bestien nicht." Er hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, als hoch über seinem Kopf ein häßliches Geräusch aufklang. Melbar Kasom hatte gut aufgepaßt und eine auf Rhodan herabschießende Flugechse unschädlich gemacht. In der Nähe des rotfunkelnden Baumes schlugen die Überreste auf - und begannen im gleichen Rot zu strahlen wie der Baum! Rhodan verzichtete darauf, sich das rote Funkeln anzusehen. Er wäre auch nicht mehr dazu gekommen. Von allen Seiten griffen Tiere sie an, als ob jemand zum Angriff befohlen hätte. „Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu", brüllte Bully, der mit seiner Beutewaffe die Bestien unter Feuer nahm. Die Ebene wimmelte von Raubzeug. Der Luftraum über ihnen wurde schlagartig von wildem Gekreisch erfüllt. Rundherum brüllten die Ungeheuer von Lovely. Die Tiere mußten verrückt geworden sein - alle zur gleichen Zeit! Melbar Kasom und Mory Abro übernahmen den Luftraum. Perry Rhodan, Bully, Atlan und Noir verteidigten sich nach allen Seiten. Sie feuerten aus Beute-Strahlern und Waffen plophosischer Technik.Wie viele Tiere griffen sie an? Dreihundert?
Fünfhundert? Sie fanden keine Zeit mehr, die Zahl zu schätzen. Die Ebene und der Luftraum darüber waren von tierischem Schreien erfüllt. Vor und hinter ihnen schlugen die Leiber
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