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0186 - Die Hypno-Kugel

Titel: 0186 - Die Hypno-Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Wassermassen stürzten. Mit jedem Schritt wurde das Rauschen lauter. Es war eigenartig, daß sie seit Stunden kein einziges Tier mehr gesehen hatten. Nur in den Kronen der hohen Bäume sangen Vögel. Melbar Kasom ging voraus. Er war ahnungslos wie alle anderen. Das Rauschen des Kataraktes war zum Brüllen geworden.
    Die Mauer aus grünlich schimmerndem Wasser zog die Blicke aller auf sich. Vor ihnen lag das Ende des Waldes. Hier standen die Bäume weit auseinander.
    Zufällig blickte Perry Rhodan nach links, flußaufwärts.
    „Kasom!" schrie er, aber der Ertruser konnte es nicht hören. Der Wasserfall übertönte Rhodans Schrei. Mit einem Satz war er hinter dem Ertruser und schlug ihm auf den Rücken. Der USO-Agen reagierte sofort. Rhodan riß seinen Arm hoch und deutete nach links. Über dreihundert Meter weit konnte man den Fluß entlangsehen. Dort aber, wo der Wald sich bis zum Wasser vorschob, hockten fünf Gestalten hinter mannshohen Felsblöcken und schossen aus Energiewaffen über den Fluß. Atlan kroch an Rhodans Seite. „Was hältst du davon?" Er rief es ihm ins Ohr. „Das sind doch Riesen!" Von der anderen Seite des Flusses wurde das Strahlfeuer jetzt erwidert. Drei Felsbrocken lösten sich explosionsartig auf. Drei der Gestalten existierten nicht mehr. Die beiden letzten sahen sich hastig um. Zum erstenmal kehrten sie Rhodan und den anderen die Gesichter zu. Die Sonne fiel voll darauf!
    Sie traf auf zwei schwarze, ovale Flächen! Acht Strahlen standen jetzt wieder über dem gurgelnden Wasser des mächtigen Flusses.
    Acht Strahlen trafen jene Deckung, hinter der die beiden letzten lagen. Wieder gab es zwei Explosionen - und dann war dort vor dem Waldrand nichts Lebendiges mehr. Ratlos blickten Rhodan und Atlan sich an. Was für eine Auseinandersetzung hatten sie miterlebt? Unwillkürlich mußten sie an die drei Einäugigen denken, die von Cuduh ausgeschaltet worden waren. Hatte Cuduh ihnen vielleicht durch sein Eingreifen doch das Leben gerettet? Aber die Einäugigen waren doch nicht so groß gewesen wie diese fünf Wesen, deren Vernichtung sie beobachtet hatten.
    Rhodan wollte sich Gewißheit verschaffen. Er rief Atlan ins Ohr: „Hast du ihre Gesichter gesehen?"
    „Sie waren oval, schwarz und flach." Rhodan nickte. Jetzt begriff er noch weniger. Bedeutete die übereinstimmende Beobachtung nicht, daß sich mit ihnen drei verschiedene humanoide Rassen auf Lovely aufhielten?
    Er richtete sich etwas auf und spähte zum anderen Flußufer hinüber. Dort sah es jetzt friedlich aus. Aber es war ein Frieden, der tödliche Gefahren barg.
    Sie hatten den Fluß verlassen. „Wir müssen nach Norden!" sagte Atlan zum dritten oder vierten Male, und es klang wie ein Befehl.
    Wenn sie aber diese Richtung einschlugen, dann mußten sie über den langgestreckten Hang steigen, sich zwischen üppig wuchernden Gewächsen hinaufarbeiten, während es sich doch gut gehen ließ, hier neben dem sprudelnden Bach. Melbar Kasom entdeckte die Gefahr, die vor ihnen lauerte. Er schleuderte Mory Abro in das nächste Gebüsch. „Deckung!" brüllte der ertrusische Riese. „Angriff vom Hang!" Sie waren in eine Falle gelaufen.
    Neben ihnen peitschten Strahlschüsse in den Boden.
    Bully sah Bewegung im Hang. Er schoß. Noir fühlte starke mentale Impulse und wußte, was das zu bedeuten hatte. Menschen oder andere intelligente Wesen griffen sie an. Atlan kroch zu Melbar Kasom. Dabei sah er, wie Mory Abro bereits ihre Waffe in Anschlag gebracht hatte. Donnerwetter, dachte der Arkonide, sie ist die Ruhe selbst! Im nächsten Moment zischte es dicht an seinem Kopf vorbei. Ein Strahlschuß verfehlte ihn um Millimeter! Kasom und Mory Abro erwiderten das Feuer aus ihren Waffen. Zwischen Bäumen löste sich ein Stück Felsen auf.
    Metergroße dunkelrote Spinnen, die auf zwei Paar Beinen liefen, verschwanden tiefer zwischen den Bäumen. In zehn Metern Höhe im Hang sah Andre Noir plötzlich das groteske Gesicht eines Fauns.
    Der braune Kopf, von langen, dunklen Haaren umrahmt, schnellte über einen Meter hoch. Ein Hals, nicht dicker als ein Unterarm, hatte die Funktion eines Stativs. Oben darauf stand der Faunskopf. Ein Kopf mit Mund, Nase und Auge, aber einem Auge, das aus vielen Facetten bestand und in einer hohen Stirn eingebettet lag. Andre Noir erschauerte unter dem tückischen Glitzern des Sehorgans. Einen Augenblick später hatte der Hals den Kopf wieder eingezogen, und hinter dichten Büschen war alles verschwunden. Was soll das

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