0186 - Die Hypno-Kugel
Bart besaß, ging ihm aus dem Weg, als er vor ihm stand. „Großer Himmel", sagte Rhodan mit leichter Ungeduld, „laßt doch wenigstens mit euch reden!" Er folgte dem alten Monk, der bis an die Kante des Floßes zurückgewichen war. Rhodan machte eine Geste, die eine Bitte ausdrückte. Wenn er Pech hatte, konnte sie in der Zeichensprache der Monks genau das Gegenteil ausdrucken. Kiri verstand ihn richtig. Aber die Feindseligkeit in seinem Blick blieb. Dann sprachen seine Hände eine unmißverständliche Sprache. Rhodan und seine Männer sollten die Springer in den Fluß werfen, weil sie eine Sippe der Monks ausgelöscht hätten! Ertränkt sie! schlug Kiri ihm vor. Mit allen Zeichen des Abscheus kehrte er dann den Galaktischen Händlern den Rücken. Mit dieser Nachricht kam Rhodan zu Atlan zurück. „Unmöglich!" sagte der Arkonide.
„Einer von uns muß ihnen klarmachen, daß es für uns derartige radikale Methoden nicht gibt..." Rhodan beobachtete erschreckt, daß die Monks das Floß gegen das Ufer treiben ließen. „Sie setzen uns unter Druck. Ich ..." Er spähte das Ufer entlang. Einige hundert Meter flußabwärts schien sich etwas zu bewegen. Atlan folgte seinem Blick. Der Ertruser sprang in einem Satz zu ihnen herüber, daß das Floß bedenklich bei seinem Aufsprung schwankte. „Wir müssen auf die andere Flußseite, sonst treiben wir Monstern in die Arme!"
„Ungeheuern?" fragte Atlan. „Wo?"
Sie sahen sie! Melbar Kasom hatte nicht übertrieben. Drei Meter große bizarre Gestalten galoppierten am Ufer entlang, kamen auf die Stelle zu, wo sie landen würden, wenn sie nicht den Kurs änderten.
Die Körper der Ungeheuer erinnerten an Pferde. Auf vier Läufen bewegten sie sich unheimlich schnell, zerstampften Büsche, wichen ins seichte Wasser des Flusses aus, verschwanden zwischen den Bäumen und tauchten zehn Meter höher wieder auf. Unaufhaltsam wurde das Floß dem Ufer zugetrieben. Es dauerte nur noch Minuten, bis die Floßbesatzung diesen elf langhalsigen Ungeheuern gegenüberstand, deren Köpfe entfernt menschenähnlich wirkten.
Welche Gefahr ihnen entgegenraste, zeigte sich, als drei blaßblaue Energiestrahlen vom Ufer her dicht über ihre Köpfe hinwegstrichen. „Nein...!" rief Rhodan aus. Breitbeinig stand er auf dem leicht schaukelnden Floß, .in jeder Hand einen Strahler und schoß zurück.Er verfehlte beide Ziele. Aber seine Strahlschüsse hatten trotzdem Wirkung. Die elf Wesen, mehr Pferd als Mensch, tauchten blitzschnell im Schutz des Waldes unter."Kasom, staken Sie das Floß zur anderen Seite!" befahl Rhodan. Der Ertruser eilte über das Floß zu den untätigen Monks. Die sausten plötzlich von ihren Plätzen hoch, standen verwirrt auf ihren sechs Beinen und starrten die grüne Front des Flußufers an. „Ich schnappe hier noch über!"
stöhnte Atlan, als er die elf Zentauren plötzlich in den Fluß jagen sah. Den Pferdewesen folgten andere - Schimpansen, die eine schwache Ähnlichkeit mit den Monks hatten, aber auf vier Beinen liefen. Und jetzt liefen sie nicht. Sie flogen in weitem Sprung durch die Luft und benutzten ihren Fächerschwanz mit großer Geschicklichkeit, ihren Sprung zu steuern. Zu Dutzenden flogen sie zwischen den Stämmen hervor, geradewegs dorthin, wo elf drei Meter große Wesen versuchten, sich schwimmend zu retten.
Aber was war in die Monks gefahren? Sie zischten so laut und erregt, wie es die Menschen noch nie gehört hatten. Und wie sie stakten, und wie sie versuchten, so schnell wie möglich das Floß vom Ufer wegzubringen."Sie wehren sich!" stellte Atlan fest, der vom Angriff dieser Affenherde auf die Zentauren fasziniert war. Alle Zentauren tauchten wie auf ein Kommando.
Im aufgewühlten Wasser sahen die Menschen auf dem Floß überall diese Affenart schwimmen, der sie bisher noch nie begegnet waren.
Sie ahnten nicht, daß die Monks sie Abs nannten und deren Todfeinde waren. Die Zentauren hatten die Strömung ausgenutzt, um Abstand von ihren gefährlichen Verfolgern zu be- kommen. Fünfzig Meter vor ihnen tauchten sie alle gemeinsam auf.
Die schweren Rümpfe hoben sich sprungartig aus dem Wasser, Stummelarme tauchten auf, deren Finger Waffen umklammert hielten. Die Zentauren schossen auf ihre Verfolger.
Nicht nur die Abs, die die Zentauren für eine leichte Beute gehalten hatten, gingen in dem so plötzlich ungleich gewordenen Kampf unter, sondern auch die Zentauren selbst. Zwischen ihnen schlug eine Rakete ein, die vom rechten Ufer abgeschossen worden war.
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