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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines breiten Flusses, dessen Wasser dem nahen Meer zutrieb. Kleine Wellen plätscherten gegen das Ufer.
    Vom Himmel herab verbreitete das dichte Gewimmel der Sterne matte Helligkeit. Morys Furcht verschwand. Statt dessen empfand sie plötzlich die Romantik der Lage. Sie hatte nie davon zu träumen gewagt, daß sie Badun jemals verlassen würde. Soviel Freiheit ihr Vater ihr auf Badun selbst auch zugestand - Flüge mit dem Raumschiff waren reine Männerangelegenheiten. Jetzt stand sie auf Kahalo, einer Welt, von der draußen in der Galaxis noch niemand gehört hatte. Die Luft war warm. Aus dem Dschungel kamen die Geräusche einer fremden Tierwelt. Quer über die Oberfläche des Flusses zog sich plötzlich eine Blasenspur. Mory sah sie erst, als sie das Ufer schon beinahe erreicht hatte.
    Gespannt schaute sie auf das Wasser. Ihr Blaster war schußbereit.
    Was für ein Tier mochte es sein, das sich da in der Nacht herumtrieb? Die Blasenspur endete am Ufer, und die Wasserfläche wurde wieder glatt. Mory wartete noch eine Weile, dann wandte sie sich enttäuscht ab. Es mußte ein Fisch gewesen sein oder etwas Ähnliches. Auf jeden Fall hatte es nicht die Absicht, an Land zu kommen. Sie fühlte sich wieder ruhig genug, um an Bord des Gleiters zurückzukehren. Sie schob das Gewirr der Zweige beiseite und machte sich auf den Rückweg. Es war ihr, als ob sie vom Fluß her ein Geräusch hörte, ein hastiges Plätschern oder so etwas, aber sie achtete nicht darauf.
    Schließlich stand sie wieder auf der kleinen Lichtung, die das Fahrzeug sich selbst geschaffen hatte, als es sich von oben her in das.Dickicht senkte. Sie wollte auf die Wandung zutreten, da schoß etwas aus dem Dunkel des Gebüschs, überquerte die Lichtung wie ein fahlgrüner Blitz und stand plötzlich vor ihr. Mory schaute in eine spitzmäulige Fratze. Halbkugelige, schwarze Augen musterten sie aufmerksam. Unter den Augenhöhlen trat der Schädel scharf nach vorn und verlief konisch zu einer scharfen Spitze. Unterhalb der Spitze war ein halb geöffnetes Maul, aus dem scharfe Fangzähne blitzten. Mory hatte nur Augen für das teuflische Gesicht. Sie bemerkte die kurzen Fühlerstummel, die dicht über den Kugelaugen aus der flachen Stirn ragten. Sie erinnerte sich an das, was Perry und die anderen über die Flooths gesagt hatten, und das Blut gefror ihr in den Adern. Sie war unfähig, sich zu bewegen. Panik hielt sie fest wie mit eisernen Klammern. Sie wollte schreien. Sie öffnete den Mund, aber im gleichen Augenblick machte die Kreatur vor ihr eine rasche Bewegung. Perry hastete durch den Wald. Weit hinter ihm erhob sich jetzt neuer Lärm. Die Flooths waren alarmiert. Es erschien ihm, als kämen die Geräusche rasch näher. Die Flooths waren hinter ihm her. Mit Hilfe ihrer Flughäute konnten sie sich schneller bewegen als er. Es war nicht anzunehmen, daß sie ihn verfolgten.
    Sie wußten nichts von ihm. Aber in der Richtung, in der er sich bewegte, lag der Gleiter. Der Gleiter war ihr Ziel. Irgendwie hatten sie das Fahrzeug entdeckt. Die Angst um Mory trieb Perry rascher vorwärts. Er stolperte, fiel, richtete sich fluchend wieder auf und rannte, rannte, rannte. Hinter ihm schwoll der schrille Lärm an.
    Plötzlich tauchte der Gleiter vor ihm auf. Perry trat auf die Wand zu und sah hinein. Die Kanzel war leer. Er rief Morys Namen. Aber sie antwortete nicht. Er zog seine kleine Lampe hervor und leuchtete den Boden ab. Auf einem kleinen, freien Fleck fand er drei dicht nebeneinanderliegende, strichartige Eindrücke. Es sah aus, als hätte jemand drei daumendicke, zwanzig Zentimeter lange Hölzer in den Lehm gedrückt.
    Hinter ihm krachte es im Dickicht. Der Boden zitterte, und Melbar Kasom erschien auf der Bildfläche. Wortlos und ohne einen Befehl abzuwarten, wandte er sich um und richtete die Mündung seines Blasters auf die dichte Wand des Dschungels. Der Lärm kam näher. Sekunden später erreichte Andre Noir das Fahrzeug. „Mory ist in Gefahr!" keuchte er. „Ich habe keine Verbindung mehr." Perry wies in die Richtung des schrillen Lärms. „Die Flooths sind hinter uns her!" schrie er. „Mory ist gefangen. Wir verschwinden von hier!" Sekunden später hatte sich die Wand des Gleiters hinter ihnen geschlossen. Perry hob das Fahrzeug vom Boden ab und ließ es in der Höhe der Baumkronen schweben.
    „Das gibt uns Gelegenheit zu einem Experiment", erklärte er.
    Unten erreichte die Vorhut der Flooths die Lichtung, auf der der Gleiter gelegen hatte. Sie

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