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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ziemlich festes, kunstvolles Flechtwerk sein, das an verschiedenen Stellen unter einem bestimmten Gewicht nachgab, ansonsten aber selbst Grasbewuchs und die dazu erforderliche Erdschicht trug.
    Aber den Gestank, der von unten kam, hatte dieses Flechtwerk nicht aufhalten können.
    Zamorra glaubte sich in ein Raubtierhaus versetzt. Aber wo steckte das Raubtier?
    Hier in der Tiefe?
    Das Licht, das von oben hereinkam, war das einzige. Alles andere befand sich in Dunkelheit und Dämmerlicht. Aber Zamorras Gefühl nach mußte die Höhle riesig sein. Hatte das Raubtier, das sie als Fallgrube benutzte, sie künstlich geschaffen oder nur einfach so vorgefunden?
    Der Boden unter Zamorra aber war auf jeden Fall künstlich. Er tastete mit den Händen darüber und fand erneut Flechtwerk. Pflanzenfaser, die man miteinander verknotet hatte zu einem engmaschigen Netz, das den Herabstürzenden wie ein Trampolin aufgefangen hatte!
    »Seltsam«, hörte er sich murmeln und lauschte dem verhallenden Echo nach.
    Es paßte nicht zusammen - die Fallgrube und dieser nachgiebige Boden! Denn wer eine Falle baute, legte für gewöhnlich keinen Wert darauf, daß sein Opfer unverletzt unten ankam. Demzufolge mußte diese Grube auch noch eine andere Bedeutung haben und derjenige, der sie angelegt hatte, kann ohne Zweifel alles andere als ein Tier sein.
    Auf dem unter seinen Schritten federnden Boden bewegte Zamorra sich seitwärts, aber auch nach dem zwanzigsten Schritt traf er noch nicht auf eine Wand, die die Höhle abschloß. Dafür wurde es dunkler, je weiter er sich von seiner Absturzstelle entfernte, die unter dem vom Tageslicht erhellten Loch in der Decke lag.
    In der Dunkelheit raschelte etwas.
    Unwillkürlich blieb Zamorra stehen und lauschte. Aber das Geräusch wiederholte sich nicht. Auch der Netzboden unter ihm rührte sich nicht. Dafür schien aber der Raubtiergestank geringfügig stärker geworden zu sein.
    Zamorra kehrte um, langsam nur, um auf jede Veränderung seiner Umgebung sofort reagieren zu können. Doch da gab es nichts.
    Oder doch?
    Er bemerkte es erst, als er konzetriert darauf achtete. Bei jedem Schritt federte der Netzboden unter seinen Füßen stärker nach, als er es eigentlich durfte.
    Etwa so, als bewegte sich gleichzeitig mit Zamorra noch jemand…
    Zamorra versuchte mit seinen Augen die Dunkelheit der Höhle zu durchdringen und wenigstens Umrisse zu erkennen. Aber er sah nichts. Dennoch war da etwas in der Nähe.
    Seine Hand umklammerte das Schwert. Mensch oder Tier?
    Ein Instinkt warnte ihn plötzlich davor, in die Dämmerhelligkeit zurückzukehren. Sofort bewegte er sich abermals ein Stück seitwärts und spürte jedesmal, daß irgendein fremdes Wesen sich gemeinsam mit ihm bewegte und verharrte, wenn er stehenblieb, um sich nicht zu verraten.
    Der Raubtiergestank wehte jetzt direkt zu Zamorra herüber und verriet ihm, daß es einen kaum wahrnehmbaren Luftzug geben mußte. Und dann sah er etwas.
    In der Dunkelheit glommen für die Dauer eines Herzschlags drei rote Punkte dicht nebeneinander auf und erloschen sofort wieder.
    Augen?
    Geräuschlos zog er das Schwert aus der Scheide. Er wußte zwar nicht, wie er jemals aus dieser Grube wieder herauskommen wollte, aber er war entschlossen, um sein Leben zu kämpfen. Er war mit dem Degen geschickter als mit dem Schwert, aber wenn es sein mußte, vermochte er auch diese Waffe einzusetzen.
    Ein Königreich für einen Strahler, wie ihn die Offizier der grecischen Söldner besaßen!
    Zamorra schlich sich weiter durch die Dunkelheit. Jetzt stand er so, daß er einen Schatten sehen konnte, der sich langsam vor das Dämmerlicht schob, das wie ein Strahl von oben kam.
    Ein Wesen, so riesig wie ein Panzer… und wieder öffneten sich ganz kurz nur die drei rotglühenden Augen, um sich sofort wieder zu schließen.
    Zamorra sah nur die groben Umrisse, aber er konte sich auch so vorstellen, daß er es mit einem furchterregenden Ungeheuer zu tun hatte, wie er noch nie einem begegnet war.
    Und er besaß nur Schwert und Dolch…
    Das Ungeheuer, das stank wie ein ganzer Zoo voller Löwen, mußte ihn trotz der Dunkelheit, in der er sich aufhielt, wittern. Vielleicht war es auch nachtsichtig oder nahm über Infrarot seinen Wärmeschatten wahr. Langsam bewegte es sich jetzt auf Zamorra zu.
    Wieder öffneten sich die drei Augen und starrten den Meister des Übersinnlichen an.
    Dann hoben sie sich um etwa einen halben Meter. Hob das Biest den Kopf?
    Sekundenbruchteile später wußte

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