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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra, daß er sich geirrt hatte. Das riesige Maul war aufgeklappt und die Augen dadurch »hochgerutscht«.
    Und eine gewaltige Feuerlohe wurde ihm entgegengeschleudert!
    ***
    Byanca hatte bei Mrs. Highporter, der Besitzerin der kleinen Pension, ihre Rechnung bezahlt. Wie bei der Ankunft, wunderte sich die Lady auch jetzt wieder darüber, daß Byanca ohne Gepäck reiste, aber sie schwieg vornehm. Sie schwieg auch darüber, daß Byanca es fertiggebracht hatte, bis in die späten Mittagsstunden zu schlafen und dann erst ihr Frühstück zu ordern.
    Byanca dagegen fühlte sich wieder frisch und ausgeruht. Der lange Schlaf hatte die Kräfte erneuert, die sie am vorhergehenden Tag bei der Suche nach eine Spur am Kreuzweg verpulvert hatte. Eine eiskalte Dusche und heißer Tee hatten ihre Lebensgeister wieder erweckt, und jetzt war sie bereit, wieder etwas zu unternehmen.
    Auf normalem Wege konnte sie Damon nicht finden und nicht magisch orten. Sie mußte also versuchen, auf andere Weise, gewissermaßen »hinten herum«, an ihr Ziel zu kommen.
    Wie ein Detektiv.
    Sie wollte das kleine Haus verlassen, trat zur Tür und öffnete sie.
    Im gleichen Moment stürmte ihr von draußen jemand entgegen. Noch ehe sie reagieren konnte, hatte der Unbekannte sie gepackt und zurückgetrieben. Mrs. Highporter, ein paar Meter hinter Byanca, stieß einen erschrockenen Schrei aus. Hinter dem Fremden fiel die Tür wieder ins Schloß.
    Byanca erkannte sofort die dämonische Ausstrahlung, die den Unbekannten umgab.
    ***
    Geblendet schloß Zamorra die Augen und ließ sich nach hinten fallen. Die federnde Netzmasse unter ihm dämpfte den Sturz, und das Feuer raste über ihn hinweg. Nur knapp verfehlte ihn der glühende Odem des Ungeheuers.
    Ein feuerspeiender Drache!
    Zamorras Augen begannen zu tränen. Zu kraß war der Übergang von Dunkelheit zu blendendem Licht gewesen, aber jetzt spie die Bestie kein Feuer mehr, und alles war wieder dunkel.
    Zamorra sprang halb auf, versuchte auf den Knien zu entkommen, bevor der Drache mal wieder eben kurz ausatmete. Das Netz unter ihm begann stark zu wippen; untrüglicher Beweis dafür, daß der Drache seine Zurückhaltung aufgegeben hatte und jetzt mit stampfenden, großen Schritten auf sein Opfer zu kam.
    Er grollte jetzt auch.
    Es war ein tiefer Baßton, der Zamorras Bauchfell zum Schwingen brachte. Heller als zuvor glühten seine Augen, die sich plötzlich wieder in die Höhe bewegten und Zamorra damit warnten.
    Er riskierte einen verzweifelten Hechtsprung.
    Er federte sich ab, als die Bestie erneut Feuer spie. Diesmal hatte Zamorra seine Augen geschlossen, um nicht erneut von der gleißenden Helligkeit geblendet zu werden. Er hörte die Flammen hinter sich rauschen, kam nach dem Sprung wieder auf und griff in etwas, das dünn war und unter dem Druck seines Körpers zerbrach.
    Aber hinter ihm hatte die Feuerlohe das Netz versengt. Der Drache hatte tief gezielt, weil er Zamorra mit seinem Nachtsehen auf dem Boden erkannt hatte. Jetzt glomm das seltsame Netzwerk, und die Flammen wurden schnell größer, um einen schwachen Schein zu verbreiten.
    Der Drache selbst verharrte zögernd. Vielleicht konnte er nicht sofort wieder Feuer speien, vielleicht hatte ihn auch der Brand der Netzfasern überrascht.
    Zamorra sah die Umrisse des Ungeheuers im Feuerschein. Er sah aber auch, in was er mit seinem Sprung geraten war.
    In Gerippe!
    Skelette lagen hier, die einmal von Menschenfleisch umgeben gewesen waren! Und da lag auch ein Schwert, ein Zeichen, daß das Drachenopfer sich gewehrt haben mußte, bevor das Ungeheuer den Mann gefressen hatte.
    Wieder knurrte das Ungeheuer im Superbaß. Plötzlich keimte in Zamorra der Verdacht auf, daß dieses dumpfe Grollen ein Pump-Geräusch war, mit der Drache brennbare Gase aus dem Körperinneren in den Rachenraum transportierte. Wenn dieser Verdacht stimmte, kam gleich die nächste Feuerlohe auf den Professor zu!
    Da kam sie schon!
    Wieder hatten sich die drei glühenden Augenpunkte einen halben Meter in die Höhe bewegt, als der Drache wieder sein Maul aufriß, und Zamorra hatte sich wieder aufgerafft und spurtete ein paar Meter zur Seite. Diesmal aber bewegte der Drache den Kopf, und der Flammenstrom folgte Zamorra !
    Seine Jacke loderte auf.
    Zamorra riß sich den brennenden Fetzen vom Leib, und da kam ihm eine Idee. Das angekohlte Netz glühte aus, die Flammen erloschen, aber die Jacke brannte immer stärker!
    Zamorra kümmerte sich nicht darum, ob die Flammen ihm die Haut

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