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0188 - Horrortrip zur Schönheitsfarm

0188 - Horrortrip zur Schönheitsfarm

Titel: 0188 - Horrortrip zur Schönheitsfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder…
    ***
    In einer Stunde hatten wir es geschafft. Jetzt befanden wir uns in Clichy. Ein alter Ort, verträumt, romantisch, verschlafen. Das sah ich auch während der Dunkelheit.
    Suko und ich hockten im Fond, während Paul Meurisse und sein gorillaähnlicher Fahrer es sich vorn bequem gemacht hatten. Manchmal streifte uns der Schein einer alten Gaslaterne. Dann sah ich auch Sukos Gesicht. Es wirkte hart, angespannt und konzentriert wie selten.
    Es ging diesmal nicht nur um Shao, sondern auch um Sheila und Jane. Bill Conolly hatten wir gar nichts gesagt. Er saß nach wie vor in London, gab auf den kleinen Johnny acht und hatte ansonsten nichts mit Sheilas Modeausflug zu tun.
    Wer hätte auch ahnen können, dass sich diese kleine Exkursion in diesen grauenhaften Fall ausweiten würde? Dämonen als Mannequins!
    Unsere Gegner machten vor nichts Halt. Und ich fragte mich inzwischen, was sie wohl auf dieser Schönheitsfarm alles anstellten. Da konnten sie schalten und walten, waren unter sich, niemand würde sie stören.
    Die schlimmsten Experimente, die grausamsten Versuche, dafür mussten die Opfer sicherlich herhalten. Die Klinik gehörte dem Fariac-Konzern. Und wenn ich diesen Namen hörte, dann verband ich die Erinnerung zu einem Begriff, der für Vampire wichtig war. Blut!
    Wurden in der Klinik oder auf der Farm Experimente mit Blut, Menschenblut gemacht? Das war die Frage, auf die ich eine Antwort finden wollte. Dabei lag es eigentlich auf der Hand, dass mit Blut experimentiert wurde. Uns war es damals nicht gelungen, als wir die Hauptübeltäter erwischten, auch das Blut restlos zu zerstören. Wir hatten alles eingesetzt, alles versucht, doch es war umsonst gewesen. Man hatte das Blut mit den gefährlichen Keimen außer Landes geschafft.
    Vampiro-del-mar und Tokata waren schneller gewesen, und das hatte uns lange gewurmt. Ich war mir immer sicher gewesen, dass wir irgendwann auf ein Erbe des Fariacsischen Blutes stoßen würden, und hier hatte ich höchstwahrscheinlich den Beweis. Außerdem kam noch etwas hinzu. Eine abermalige Überprüfung der Schönheitsfarm hatte ergeben, wer sie leitete. Das war ein gewisser Francis Drusian.
    Damit konnten wir etwas anfangen. Im Zuge der damaligen Ermittlungen gegen die Fariacs war auch der Name gefallen. Doch Drusian war nicht unmittelbar an dem Fall beteiligt. Wir jedenfalls hatten nichts feststellen können, seine Weste schien nicht einmal grau zu sein. Wie man sich doch täuschen konnte.
    Drusian hatte sich geschickt abgesetzt, hockte nun als Boss auf der Happy Healthy Beautyfarm und zog geschickt seine Fäden. Raffiniert, der Bursche. Ich grübelte darüber nach, ob wir uns Vorwürfe machen mussten. Einerseits ja, wir hätten vielleicht gründlicher recherchieren sollen, andererseits ging damals alles drunter und drüber. Da war schwer etwas los, als wir gegen den Fariac-Konzern angingen, und sicherlich hatten wir etwas übersehen.
    Clichy in der Nacht ist eine Oase der Ruhe. Das merkten wir, denn die Straßen waren leer. Hier und da blinkte ein Licht, meist die Reklame eines Restaurants oder einer Gaststätte, ansonsten war in Clichy wirklich nicht viel los.
    Wie hatte der große Autor Henry Miller noch seinen Roman genannt? Stille Tage in Clichy. Ich konnte den Titel in Stille Nächte in Clichy umändern.
    Auf der Karte hatten wir gesehen, wo die Schönheitsfarm lag. Etwas außerhalb der Stadt, in einem Park, und als ich durch das Fenster schaute, da sah ich, dass wir die Stadt bereits verlassen hatten.
    »Es dauert nicht mehr lange«, erklärte Paul Meurisse. Ich schwieg. Das Wetter hielt sich noch. Ein klarer nächtlicher Herbsthimmel, kein Regen, das Millionenheer der Sterne, ein prächtiges Bild, wirklich.
    Meurisse qualmte wieder seine Schwarze. Der Rauch zog träge in den Fond und brannte in meinen Augen. Ich verstand nicht, wie man das Zeug rauchen konnte.
    So grobschlächtig der Gorilla auch wirkte, so sanft fuhr er den Wagen. Er lenkte den Citroën nach rechts, stieß ihn in eine kleine Parklücke hinein und tippte auf die Bremse. Der Wagen federte noch ein wenig nach und stand.
    »Aussteigen!« Meurisse drehte sich nach hinten.
    Bevor ich die Tür öffnete, fragte ich: »Was machen Sie?«
    »Ich muss mir da noch etwas einfallen lassen, wissen Sie.«
    »Machen Sie nur keinen Unsinn.«
    »Wie kommen Sie darauf?« Sein Grinsen war spöttisch und irgendwie überlegen.
    »Sie sind nicht der große Meister, Meurisse.«
    »Sie denn, Sinclair?«
    »Auch nicht.

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