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0189 - Im Schatten der Ratte

0189 - Im Schatten der Ratte

Titel: 0189 - Im Schatten der Ratte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Schatten der Ratte (1 of 2)
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erschossen hast. Wenn ich gefasst werden sollte, können sie einen doppelsitzigen elektrischen Stuhl benutzen, damit wir, du und ich, gleichzeitig gebraten werden. Hast du verstanden? Wirst du zurückkommen, Bill?«
    Hunter schluckte. »Ja, ich werde zurückkommen«, antwortete er. Er ging hinaus. Der Motor des Streifenwagens brummte auf.
    Die Frau sagte: »Hilf mir, den Mann auf die Couch zu tragen!«
    Dilliriger zog die Augenbrauen hoch und lachte.
    »Du irrst dich, Ann, wenn du glaubst, er wäre ein Kollege von uns. Er ist ein G-man.«
    Die Augen der Frau funkelten. Sie stampfte mit dem Fuß auf
    »Hilf mir!«, rief sie.
    Dillingers Lachen ging in Grinsen über. Dann zuckte er die Achsel.
    »Na schön. Ich bin auch daran interessiert, dass er noch ein wenig am Leben bleibt.«
    Er und die Frau trugen mich in ein Zimmer. Sie legten mich auf einen niedrigen Diwan.
    »Wünschen Sie noch etwas?«, fragte die Frau.
    »Ja«, lallte ich. »Geben Sie mir noch mehr Wasser.«
    ***
    Ich muss stundenlang geschlafen haben, denn als ich die Augen aufschlug, lag helles Tageslicht im Zimmer. Ich drehte den Kopf.
    Auf einem Stuhl saß die Frau, die Hände im Schoß. Blicklos starrte sie vor sich hin. Dillinger lag ausgestreckt in einem Sessel. Er hielt die Augen geschlossen, aber seine Hände krampften sich fest um Griff und Lauf einer Maschinenpistole.
    Bill Hunter lag in einer Art Liegestuhl. Sein Kopf war nach hinten gesunken, sein Mund stand offen. Ein röchelndes Schnarchen drang aus seiner Kehle.
    Dillinger schlug die Augen auf, als habe mein Blick ihn geweckt. Zum erster! Mal sah ich das eisige Grau bei voller Beleuchtung. Obwohl die Augen eigentlich schön waren, hatten sie etwas von einem Schlangenblick an sich.
    »Ann«, sagte der Gangster, ohne mich aus den Augen zu lassen, »mache uns etwas zu essen zurecht. - Bill!«
    Hunter schnarchte weiter.
    »Bill!« Dillinger schrie den Namen. Hunter verschluckte sich und fuhr hoch. »Ja, John!«
    »Geh mit ihr in die Küche und achte darauf, dass sie keinen Unsinn anstellt.« Er lächelte ironisch. »Früher war sie mal ganz verrückt nach mir, aber anscheinend mag sie mich jetzt nicht mehr leiden.«
    Die Frau stand auf. »Weil du ein widerlicher Mörder geworden bist. Weil du mich belogen hast. Weil du…«
    »Raus«, unterbrach der Gangster. »Spar dein Gerede und sieh lieber zu, dass die Spiegeleier bald auf dem Tisch stehen.«
    Sie ging hinaus. Hunter schlurfte ihr nach, eine Pistole in der Hand.
    Dillinger wandte sein Interesse mir zu.
    »Wie geht’s, G-man?«
    Ich richtete mich vorsichtig auf der Couch auf. Schon diese kleine Bewegung brachte meinen Schädel erneut zum Dröhnen.
    »Miserabel«, stöhnte ich und sah vorsichtig an mir herunter. Mein Anzug war von Blut und verkrustetem Schlamm aus dem Kanal bedeckt. Ich stank wie ein Ziegenbock, aber meine Hände waren sauber, und als ich nach meinem Kopf tastete, fühlte ich dort Heftpflaster und Verband.
    »Wer hat mich verbunden?«, fragte ich.
    »Sie, während du schliefst. Du bist nicht einmal wach geworden. Ich glaube, sie wird dir auch einen Anzug ihres Mannes geben. Sie war nämlich mal verheiratet.«
    »Wo sind wir hier?«
    »In Stamford, siebzig Meilen von New York entfernt. Das Haus liegt am Rande einer Siedlung. Bis zum nächsten Haus ist es ein gutes Ende. Hat wenig Zweck, dass du irgendeinen Krach anfängst. Niemand würde dich hören.«
    Ich fühlte mich nicht in der Verfassung, jetzt noch einmal zu versuchen, Dillinger mattzusetzen. Zweimal hatte ich es teuer bezahlen müssen, und es war sinnlos, einen dritten Versuch zu unternehmen, bevor ich körperlich nicht wieder auf der Höhe war. Dieser Mann war kein Gangster, der mit den üblichen Tricks erledigt werden konnte. Seine Reflexe funktionierten sagenhaft, und er schien eine Witterung für die Absichten seiner Gegner zu besitzen.
    Draußen heulte in der Ferne eine Polizeisirene. Ich spitzte die Ohren. Der Gangster lachte.
    »Mach dir keine Illusionen. Sie schwirren schon den ganzen Tag herum wie auf gestörte Wespen. Sie können es einfach nicht fassen, dass ich ihnen durch die Lappen gegangen bin und noch einen ihrer Leute mitgenommen habe.«
    »Du hattest Glück«, antwortete ich kalt. »Die Hölle liebt ihre Söhne. - Was geschah mit den Cops, die in dem Wagen saßen?«
    »Es war nur einer. Er stoppte, als ich auf die Straße ins Scheinwerferlicht sprang. Welcher Polizist kommt auf den Gedanken, dass ein gesuchter Mann sich selbst einem Polizeiwagen in

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