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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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lachte. »Du glaubst an diese Gespenstergeschichten? Das kann doch wohl nicht wahr sein! Vielleicht sollte ich lieber das Kommando übernehmen.«
    »Du solltest höchstens die Klappe halten, wenn sich Erwachsene unterhalten«, drohte Arzak mit gebleckten Zähnen.
    »Im Übrigen entscheidet jeder selbst, was er macht. Ich persönlich sehe auch keinen Grund, warum wir nicht den direkten Weg nehmen sollten.«
    »Ich schon«, hielt Navok dagegen. Der Nosfera hatte den umgestürzten Zaun überschritten und war einige Meter tief ins Minenfeld gedrungen.
    Die Kapuze bewegte sich dicht über den Grashalmen entlang, als hätte er etwas im Dickicht ausgemacht. Plötzlich stieß seine ledergeschützte Rechte wie ein Greifvogel in die Tiefe und zerrte etwas Filigranes, Bleiches aus dem Gestrüpp, Matt hatte vor Spannung die Luft in den Lungen behalten; nun stieß er sie laut hörbar zwischen den Zähnen aus. Obwohl er mit etwas Ähnlichem gerechnet hatte, lief ihm beim Anblick der Menschenknochen ein kalter Schauer über den Rücken.
    Es war ein halber Brustkorb. Drei geschwungene Rippen, die noch an der linken Seite des Rückrats hingen. Der Größe nach gehörten die Knochenreste zu einem Mann; genau ließ sich das für einen Laien nicht feststellen.
    »Mehr ist hier nicht zu finden«, verkündete Navok. Sein Gesicht wurde vom Schatten der Kapuze geschluckt, deshalb war nicht zu erkennen, ob ihn der makabere Fund kalt ließ.
    Seine Stimme klang jedenfalls ruhig und beherrscht, als er fortfuhr: »Irgendetwas muss den Toten in Stücke gerissen haben. Seine Knochen sind in einem Umkreis von zehn Schritten verstreut. Sein Schädel liegt dort hinten.« Pagur schnaufte abfällig. »Irgendwel- che Aasfresser werden sich um die Leiche gebalgt und sie dabei verstreut haben.«
    Schweigend richteten sich alle Blicke auf Matt Drax, der alle Antworten auf ihre Fragen zu kennen schien. Der blonde Air Force Pilot schwieg. Er hatte seine Erklärung bereits abgegeben.
    Navok ließ die Knochenreste achtlos ins Gestrüpp fallen und kehrte zur Gruppe zurück.
    »Ich verstehe zwar nicht, was hier los ist«, drang es dumpf unter seiner Kapuze hervor, »aber ich schließe mich dem Weg an, den Maddrax vorschlägt. Das erscheint mir am sichersten.«
    Selbst Pagur signalisierte nun seine Zustimmung.
    Matthew war froh, dass die Männer seinem Wort vertrauten. Er hätte wirklich nicht gewusst, wie er ihnen die Gefährlichkeit von Minen erklären sollte, wenn sie nicht einmal die Wirkungsweise von Schießpulver kannten.
    »Wir müssen entlang dieser verdorrten Stachelranke gehen«, erklärte er, indem er auf den verrosteten Draht deutete, der zu ihren Füßen im Gestrüpp verlief. »Solange wir uns auf dieser Seite der Absperrung bewegen, kann uns nichts passieren.«
    Matt wollte sich gerade an die Spitze der Gruppe setzten, als er sah, dass sich Grath neugierig näherte. Nerk folgte im Fahrwasser seines Bosses, doch der größte Teil der Gruppe befand sich noch bei dem Schwerthaufen am Felshang.
    »Was steht ihr hier so dumm herum?«, grunzte Grath unfreundlich. »Ihr habt wohl Schiss alleine? Glaubt bloß nicht, dass ihr euch an uns ranhängen könnt. Eher schlagen wir euch die Birne ein.«
    »Geht schon mal los«, schlug Matt seinen Gefährten vor, um eine Konfrontation zu vermeiden. Er selbst steckte demonstrativ den Säbel hinter sein olivgrünes Koppel. Mit sichtbar leeren Händen ging er auf die anderen Sklaven zu. Diese Geste, die seine friedlichen Absichten demonstrieren sollte, entlockte Grath ein spöttisches Lächeln.
    »Ihr könnt hier nicht geradeaus gehen«, beschwor Matthew den Hünen. »Auf der Lichtung sind tödliche Fallen versteckt, die auf das Körpergewicht reagieren.«
    »Fallgruben?«, krähte Nerk neugierig.
    »Schlimmeres«, betonte der Pilot. »Es zerfetzt einen buchstäblich in der Luft. Ihr folgt am besten unseren Spuren.«
    »Wir sollen einen Umweg machen, obwohl die Lichtung vollkommen frei ist?«, schnaubte Grath ungläubig. »Wir sind doch nicht bescheuert.«
    Matt zuckte mit den Schultern. »Ich kann dich leider nur vor etwas warnen, das noch nicht zu sehen ist. Auch wenn du mir jetzt nicht glaubst, ihr stoßt bald auf die Überreste einiger Toter, die meine Worte bestätigen. Hoffentlich siehst du ein, das ich Recht habe, bevor deine Leute ins Verderben rennen.«
    »Tatsächlich?«, höhnte Grath. »Aber mir wünscht du den Tod, was? Am besten, wenn ich mir diese angeblichen Leichen ansehe. Das hast du dir ja fein

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