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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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ausgedacht.«
    »Die Strecke bis zu den ersten Toten müsste ungefährlich sein«, widersprach Matt sachlich.
    »Die Waffen, die im Boden versteckt sind, funktionieren nur ein einziges Mal. Doch je weiter es Richtung Wald geht, desto größer ist die Gefahr, dass noch welche intakt sind.«
    Nerk wurde bei der Warnung bleich um die Nase, Grath starrte seinen Gegner dagegen mit steinerner Miene an. »Verschwinde bloß, Maddrax. Bevor ich dir deine Lügen so tief zurück in den Rachen stopfe, dass du daran erstickst!«
    Matt schüttelte traurig den Kopf. »Warum sollte ich dich anlügen? Wir sitzen im selben Boot! Wir alle wurden zu diesem unmenschlichem Spiel gezwungen. Nur wenn wir zusammenhalten, haben wir eine Chance…«
    »Verschwinde bloß, Taratzenfreund, bevor ich dir ein Messer zwischen die Rippen stoße«, unterbrach ihn der Hüne wütend. »Wir beide haben nichts miteinander gemein. Kümmere dich also um deinen eigenen Kram!«
    Drohend legte Grath seine Hand auf den Dolchgriff in seinem Gürtel.
    Matt wandte sich schweigend ab. Es hatte keinen Zweck, sich herum zu streiten. Grath und seine Männer mussten ihre eigenen Erfahrungen machen.
    Während er auf seine Freunde zuging, die knapp fünfzig Meter entfernt warteten, fühlte Matt ein warnendes Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Seine Sinne waren aufs Äußerste gespannt. Er rechnete jeden Moment damit, das Zischen einer heransausenden Klinge zu hören.
    Auf den Gesichtern von Aruula und den anderen war aber nicht abzulesen, dass sich Grath verdächtig verhielt. Offensichtlich wollte es der Hüne nicht auf einen Schlagabtausch mit den Wulfanen und Taratzen ankommen lassen.
    »Na endlich«, brummte Arzak erleichtert.
    »Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Was hattest du mit den Kerlen zu besprechen?«
    »Ich wollte sie warnen«, gestand Matt, »aber dieser Grath ist zu verbohrt, um auf mich zu hören.«
    »Um so besser«, knurrte Drokar. »Hof- fentlich zerreißt es ihn als ersten.«
    Matt schüttelte entschlossen den Kopf.
    »Jeder Tote in diesem unmenschlichen Spiel ist einer zu viel.«
    Die anderen schwiegen, doch als Matt vortrat, um die Gruppe um das Minenfeld herum zu führen, trat ihm Navok entgegen. Die Augen des Nosfera schimmerten wie verschwommene Flecken im Schlagschatten der Kapuze, während er grollte: »Ich glaube, du bist etwas zu gutmütig für diese Welt.«
    Matt und seine Begleiter folgten dem versunkenen Zaun bis in einen niedrigen Buschwald hinein. Das Minenfeld war also wesentlich größer als die Lichtung. Erst zwanzig Meter weiter konnten sie keinerlei Stacheldrahtreste mehr finden. Nach einiger Suche förderten sie aber einen Strang zu Tage, der zu einem in Richtung Süden verlaufenden Zaun gehören musste. Sie hatten also wirklich die seitliche Ausdehnung des abgesperrten Ter- rains erreicht und konnten von nun an gefahrlos den Talausgang anvisieren.
    Mit ihren Schwertern schlugen Aruula und Matt einen Weg durch das dichte Unterholz, auf dem die anderen folgten. Ein mühseliges Unterfangen, das sie nur schleppend voran brachte, doch schon nach zwanzig Metern zeigte sich, wie Recht sie mit der Vorsichtsmaßnahme hatten.
    Jenseits der alten Absperrung fanden sie die verwesten Überreste eines zerfetzten Mannes, der erst wenige Wochen tot sein konnte. Zwischen den Bäumen befanden sich also ebenfalls intakte Sprengkörper.
    Verdammtes Plasteron, dachte Matthew. Das Zeug verrottet nicht und ist auch in tausend Jahren noch gefährlich.
    Nachdem Matt und Aruula die Arme lahm wurden, lösten Arzak und Drokar sie ab. Mit wuchtigen Schlägen trieben die Wulfanen den Tunnel durchs Dickicht voran. Sie waren kaum fünf Meter weit gekommen, als sie eine ge- waltige Explosion herumfahren ließ.
    BOOOMMM! dröhnte es von der Lichtung. Laute Schreie des Entsetzens folgten. Es war also passiert. Matt hatte mit seiner Warnung Recht gehabt.
    »Hoffentlich hat es den Richtigen erwischt«, knurrte Navok grimmig.
    Jeder wusste, das es Grath war, dem er den Tod wünschte.
    ***
    Grath sah Matt gerade im Unterholz ver- schwinden, als seine Truppe vollzählig anrückte. Über dreißig Mann hatten sich ihm angeschlossen, denn die Sklaven erhofften sich von der Masse ein Höchstmaß an Sicherheit.
    »Wie geht’s weiter?«, erkundige sich Sulang tatendurstig. Der forsche Kerl in der Fransenjacke gehörte zu den drei Jägern, die den Nosfera verprügelt hatten.
    Grath sah nachdenklich über die Lichtung, die im Süden bis weit in die grüne Wand des

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