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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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mitansehen, wie immer neue Opfer ausgewählt und in den Tod geschickt wurden. Grath ging so rücksichtslos vor, dass er in kurzer Zeit bis an den Waldrand gelangte.
    »So ein eiskalter Hund«, knurrte Arzak. Der Wulfane hatte sich in den Ästen eines weiteres Baums festgekrallt. Wie zum Hohn drang der Jubel der Überlebenden zu ihnen herüber, die die ersten Büsche und Sträucher erreichten. Die Gruppe verschwand im niederen Gehölz, wo es eine weitere Explosion gab. Offensichtlich reichte das Minengelände auf der Stirnseite ebenfalls in den Wald hinein.
    Danach blieb alles ruhig.
    Nur die frischen Leichenteile, die über das Minenfeld verteilt lagen, zeugten von den grausamen Ereignissen der letzten Minuten. Matt fühlte sich wie betäubt, trotzdem kletterte er vorsichtig in die Tiefe. Sie hatten keine andere Wahl, sie mussten weiter.
    »Hat es Grath erwischt?«, erkundigte sich Navok, der unten auf ihn wartete.
    Matt schüttelte den Kopf. »Am besten gehen wir unseren eigenen Weg und kümmern uns nicht um diesen brutalen Bastard.«
    Schweigend kämpfen sie sich weiter vor. Nach einiger Zeit merkten sie, dass es leichter wurde, sich einen Weg zu bahnen. Andere Gruppen, die schon vor Wochen oder Monaten hier entlang gezogen waren, hatten ebenfalls einen Tunnel ins Dickicht geschlagen. Die üppige Vegetation eroberte sich ihr Terrain zwar schnell zurück, doch sie mussten nur noch dünnen Ranken, Blätter und Lianen durchtrennen. Auf diese Weise kamen sie relativ schnell einen ganzen Kilometer voran. Plötzlich gabelte sich der vorgegebene Pfad vor ihnen.
    »Wir sollten dem Weg folgen, der in gerader Linie weiterführt«, schlug Matt vor. »So stoßen wir auf eine der Baracken. Dort sind wir geschützt und können uns ausruhen. Vielleicht finden wir auch etwas, das wir brauchen können.«
    »Gute Idee«, stimmte Aruula zu. »Dazu nehmen wir aber besser den linken Pfad.«
    »Warum? Der ist viel länger.«
    »Ich habe mir den Wald vom Felsen aus angesehen«, erklärte die Barbarin. »Geradeaus kommen Bäume mit dunklen Blättern. Dort kommen wir schwerer voran.«
    Ein mildes Lächeln umspielte Matts Lippen.
    »Die Blätter waren dunkler gefärbt?«, wiederholte er, als hätte er nicht richtig verstanden. »Glaub mir, Aruula, ich habe zwei Survivaltrainingseinheiten der Air Force und eine Einzelkämpferausbildung der Deutschen Luftwaffe absolviert - Bäume mit dunkleren Blättern sind genauso harmlos wie welche mit hellen.«
    »Du hast was getan?«, erkundigte sich Arzak, der mit den fremden Ausdrücken nichts anfangen konnte. Als er Aruulas strafenden Blick sah, bereute der Wulfane sofort, sich in das Gespräch eingemischt zu haben.
    Die Barbarin war wütend darüber, dass Maddrax ihre Einwände leichthin beiseite schob. Ihr Gefährte wusste viel über die Relikte aus der Vergangenheit, das erkannte sie an. Sein großes Wissen war sogar einer der Gründe, die ihn so attraktiv für sie machten. Im Gegensatz zu ihr war Maddrax aber nicht in der Wildnis aufgewachsen. Er kannte deren Gesetze längst nicht so gut wie sie .Dass er wirklich glaubte, Aruula auf ihrem ureigenen Terrain überlegen zu sein, kränkte sie.
    »Sei nicht gleich sauer«, versuchte Matt die Stimmung der Gefährtin zu heben. »Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist nun mal eine Gerade. Das ist eine Sache der Logik und nicht des Naturinstinktes. Der erste Weg ist der Beste.«
    »Barbarin Recht«, fiepte Donald dazwischen.
    »Erste Weg böse. Links besser.«
    »Ich kann auf die Unterstützung einer verlausten Taratze verzichten«, zischte Aruula böse. Der Nager kam ihr gerade recht, um ihrem Unmut Luft zu machen.
    Donalds Schnauzhaare zitterten leicht, ansonsten zeigte er keine Reaktion auf die harsche Abfuhr.
    »Gut, gehen wir den Weg, den Maddrax vorgeschlagen hat«, verkündete Aruula mit sanfterer Stimme. »Hat jemand Einwände?«
    Die anderen schüttelten den Kopf.
    »Hauptsache es geht überhaupt weiter«, gab Arzak das Signal zum Aufbruch.
    Matthew übernahm die Führung, schließlich hatte er die Richtung vorgegeben. Mit wuchtigen Schlägen seines Krummsäbels befreite er den Pfad von Ranken und Sträuchern, die aufeinander zustrebten, als wollten sie ein pflanzliches Netz spinnen, das jedem Eindringling den Weg versperrte.
    Meter um Meter kämpfte sich Matt voran, bis ihn ein plätscherndes Geräusch inne halten ließ. Hier schien es eine Quelle zu geben. Das war gut, denn man hatte sie ohne Wasservorräte losgeschickt. Und je

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