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019 - Der Sarg des Vampirs

019 - Der Sarg des Vampirs

Titel: 019 - Der Sarg des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erklären Sie sich den Schrei aus der Tiefe?«, fragte Sanchos,
während er sich entfernte. »Irene war wohl sehr aufgeregt, man muss sich ihre
Situation vorstellen. Vielleicht hat sie sich getäuscht, vielleicht kam er aus
einer anderen Richtung. Hier in der Nähe der Felsen herrscht oft eine
trügerische Akustik. Man glaubt Geräusche aus einer bestimmten Richtung zu
hören, die in Wirklichkeit vom entgegengesetzten Ende stammen.«
    Larry überlegte eine Weile. »Sie gab sehr genaue Hinweise, das haben Sie
mir selbst gegenüber erwähnt. Warum sollte sie sich also gerade in diesem Punkt
geirrt haben?«
    Sie suchten die Umgebung ab, Larry hinter den Buschreihen und den
Sträuchern, die das felsige Gelände abgrenzten, Sanchos den Weg, den Irene dem
eigenwilligen Forscher genannt hatte.
    Der Amerikaner ließ den Strahl der Taschenlampe kreisen. Die kahlen,
nackten Felsen ragten hinter ihm in die Höhe, wie ein Damm baute sich vor ihm
der dunkle Waldboden auf. Er sah die grauen, verschlungenen Wurzeln, die aus
dem mit Felssteinen durchsetzten Boden ragten. Kleine Steine kamen auf dem
schmalen, unwegsamen Pfad ins Rollen und sprangen klirrend gegen die Felswände.
    »Ich verstehe nicht, dass Francesca in diese Richtung ging. Was hatte sie
hier zu suchen? Natürlich – Irene hatte behauptet, jemand hier in der Nähe des
Grabes beobachtet zu haben. Es ist anzunehmen, dass Francesca vermutete,
derjenige könne sich nur hier in der Nähe der Felsen verborgen haben.« Sanchos
sprach undeutlich vor sich hin. Er schien die Nähe des PSA-Agenten vergessen zu
haben. »Sie hatte Mut, andererseits darf man nicht vergessen, dass sie
bewaffnet war. Das arme Ding wusste nichts von dem Fluch, der auf diesem Ort
lastet. Ich war schon tausendmal hier und habe jeden Zentimeter Boden
untersucht«, fuhr er fort und tastete die Ritze und Spalten in den Felswänden
ab, über die Larrys Taschenlampenstrahl wanderte.
    Auf einmal zuckte er zusammen.
    »Das ist doch nicht möglich ...« Larry war sofort an der Seite des bärtigen
Spaniers. »Was ist?«
    »Sehen Sie sich das an!« Sanchos' Stimme war plötzlich nur noch ein Hauch.
»Der Höhleneingang, der Felsbrocken hier ...«
    Auf den ersten Blick konnte der PSA-Agent nichts Ungewöhnliches
feststellen. »Ein Höhleneingang, was ist daran bemerkenswert? Hier gibt es noch
mehr Eingänge, die in den Berg führen. Wenn wir sie alle durchsuchen wollten
...«
    »Das ist es nicht, Señor Brent!« Sanchos war sehr aufgeregt. »Ich habe alle
Höhleneingänge untersucht, ob Sie es glauben oder nicht. Ich kenne hier jeden
Fußbreit Boden. Diesen Eingang gab es bisher nicht.«
    Erst jetzt sahen die Männer, dass der mächtige Felsblock auf zwei starken
Rundhölzern ruhte. Der Block war zur Seite geschoben worden, deutlich sah man
die Kratzstellen auf dem harten Untergrund. Kleine Steine waren regelrecht
zermahlen worden.
    Der Fels hatte genau die Größe des Eingangs, den er sonst offenbar verbarg.
    Sanchos musste sich bücken, um in den Stollen zu kommen. Irgendwo in der
Tiefe des Berges erklang ein Geräusch, als zöge sich jemand vor ihnen zurück.
»Da ist noch jemand«, flüsterte Sanchos erregt. Larry Brent löschte sofort die
Lampe. Völlige Dunkelheit hüllte sie ein, und sie hielten den Atem an. Sanchos
ging drei Schritte weiter vor. Larry hielt die Smith & Wesson Laserwaffe in
der Rechten.
    Der merkwürdige Stollen machte eine scharfe Biegung nach links.
    Sanchos schluckte, als er es erkannte. »Ich habe immer so etwas vermutet«,
wisperte er. Larry fühlte das Gesicht des Spaniers ganz dicht vor sich. Er
knipste wieder die Lampe an und ließ den abgeschirmten Strahl über den unebenen
Boden wandern.
    Die dunklen Wände waren feucht.
    »Der Stollen führt genau unter dem Waldboden hindurch. Wir gehen den Weg
zurück, den wir eben gekommen sind«, flüsterte Sanchos heiser. »Ich suche seit
Jahren nach einer solchen Möglichkeit, ohne das Grab von außen zu beschädigen.
Die Felseingänge, die mir bisher bekannt waren, mündeten alle in einer
Sackgasse oder in großen bizarren Felskammern im Innern des Berges. Aber dieser
Weg hier ...« Er sprach nicht weiter und ging schneller. Der Stollen war hoch
genug, so dass sie aufrecht darin stehen konnten.
    Larry war gespannte Aufmerksamkeit. Mit der Überempfindlichkeit seiner
intuitiven Gabe erkannte er, dass sie vor einem Phänomen standen. Er spürte das
Unfassbare, was Sanchos nicht aussprechen wollte.
    Führte der Stollen in das Grab des

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