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019 - Lockruf der Zombies

019 - Lockruf der Zombies

Titel: 019 - Lockruf der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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böses, dämonisches Ich beherrschte ihn, ohne daß er sich dessen bewußt war.
    Seit jenes unheimliche Gesicht vom Fenster verschwunden war, konnte er sich im Haus wieder frei bewegen. Ihm fiel nicht auf, daß er nur noch ausführte, was ihm dieses andere Ich sagte.
    Er war zum willenlosen Befehlsempfänger degradiert worden.
    Er suchte sein Zimmer auf, öffnete eine der Schrankschubladen und entnahm dieser ein Springmesser. Als er auf den vernickelten Knopf drückte, schnellte die lange Klinge aus dem Griff, und über Charlies Gesicht huschte ein kaltes Lächeln.
    Er verließ das Haus. Auf dem Dorfplatz wurde musiziert und getanzt. Es interessierte ihn nicht. Ein Mädchen sprach ihn an.
    Victoria Fleming. Für gewöhnlich mochte er sie gut leiden, doch im Moment haßte er sie.
    »Hallo, Held«, sagte sie und musterte ihn herausfordernd. »Ich wußte nicht, daß du so mutig bist, Charlie.«
    Er bleckte die Zähne. »Wußte ich selbst nicht.«
    »Dein Name steht in allen Zeitungen. Sogar im Fernsehen warst du. Wie fühlt man sich denn, wenn man auf einmal so berühmt ist?«
    »Nicht anders als sonst.«
    »Wirklich nicht?« Victoria befeuchtete sich die Lippen, damit sie verführerisch glänzten. Sie stemmte die Fäuste in die Seiten und schob ihre Oberweite nach vorn. »Ich hab’ noch niemanden, der mit mir feiert, Charlie.«
    »Ist Bud Buller denn nicht ständig hinter dir her?«
    »Ach, der. Der interessiert mich doch nicht.«
    Charlie grinste. »Wer würde dich denn interessieren?« Er kannte die Antwort.
    Sie zierte sich ein wenig, rückte nicht sofort damit heraus, senkte verlegen den Blick und sagte endlich leise: »Ein Held wie du zum Beispiel.«
    »Sorry, ich habe keine Zeit.«
    »Bist du etwa schon mit jemand verabredet? Etwa mit Neely Floyd, dieser dummen Kuh?«
    »Nimm Buddy Buller«, sagte Charlie le Mat knapp. Er ließ Victoria Fleming stehen und freute sich diebisch über ihr langes Gesicht.
    Sie explodierte vor Wut. »Du eingebildeter Affe!« schrie sie ihm nach.
    Charlie stoppte und drehte sich aggressiv um. Als das Mädchen das böse Funkeln in seinen Augen sah, ergriff es erschrocken die Flucht.
    Charlie ging weiter. Er erreichte das Haus der Cassidys und läutete. Schritte näherten sich der Tür. Cary Cassidy öffnete.
    »Charlie!«
    »Hallo, Mr. Cassidy. Ist Roy zu Hause?«
    »Ja. Er ist in seinem Zimmer. Komm doch rein. Alles wieder in Ordnung?«
    »Ja, vielen Dank. Geht’s Ihnen auch wieder gut, Sir?«
    »Ein wenig steckt mir der Schrecken noch in den Gliedern«, gab Cary Cassidy zu. »Aber das wird schon wieder. Du findest allein zu Roy, nicht wahr?«
    »Klar, Mr. Cassidy.«
    »Eigentlich kann Cullkirk stolz auf euch sein. Immerhin habt ihr den Schatz der toten Seelen gefunden.«
    Charlie le Mat nickte und stieg die Treppe hoch. Er klopfte an Roys Zimmertür.
    »Ja!« rief der Freund.
    Charlie trat ein, schloß die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Roy legte das Buch, in dem er las, beiseite. Er lag auf einer Couch. Nun erhob er sich. Ihm fiel eine gewisse Veränderung im Wesen des Freundes auf.
    »Ist irgend etwas nicht in Ordnung, Charlie?«
    Charlie le Mat sagte nichts. Er schaute Roy nur an.
    Durchdringend. Er mußte das, was er vorhin empfangen hatte, an den Freund weitergeben.
    Roy stand beunruhigt auf. Er hatte die schrecklichen Erlebnisse auf dem Geisterschiff noch nicht verdaut. Es ist schließlich keine Kleinigkeit, gefährlichen Zombies in die Hände zu fallen und von ihnen beinahe aufgeknüpft zu werden.
    »Was ist denn mit dir?« fragte Roy nervös. »Was hast du, Charlie?« Er ging auf den Freund zu. »Wieso siehst du mich so komisch an?«
    Charlie le Mats Augen schienen größer zu werden. Auf eine geheimnisvolle Weise trat sein Gesicht zurück, und Roy war gezwungen, sich nur auf die Augen zu konzentrieren, die bald tellergroß geworden waren.
    Der Funke, der in Charlie le Mat steckte, griff auf Roy Cassidy über. Auch Roy vernahm den Lockruf der Zombies, der ihm von seinem Freund überbracht wurde.
    Auch bei ihm hakte der eigene Wille aus, und schwarze Befehle bestimmten von diesem Moment an sein Tun.
    Charlie le Mat setzte sich. »Du weißt nun Bescheid«, sagte er hart.
    »Ja«, antwortete Roy.
    »Wir müssen uns für heute abend noch Jimmys Unterstützung sichern. So verlangen es die Hypno-Augen, die mir erschienen sind.«
    Roy nickte. »Wir rufen ihn an. Er soll herkommen.«
    »Gut«, sagte Charlie.
    Sie begaben sich nach unten. In der Halle stand das

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