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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diese Knaben waren, können auch noch mehr stecken… wenn ich hier etwas zu sagen hätte, wären nicht nur ein paar Leute dieser Art zurückgeblieben. Der Tempel und alles, was damit zu tun hat, ist beim Volk nicht sonderlich beliebt, und ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß die Bevölkerung von Aronyx eine solche Gelegenheit nicht einfach an sich vorbei gehen läßt…«
    »Du meinst, daß wir einen Angriff von draußen zu befürchten haben?«
    »Genau das nicht, und davor habe ich Angst!« gestand Zamorra. »Der Tempel muß geschützt sein, und nicht nur durch diese paar Pappsoldaten. Ich beginne langsam zu fürchten, daß wir in kurzer Zeit ganz gewaltig eins aufs Haupt bekommen…«
    Er sprach nicht weiter.
    Er hatte, während er sprach, sich im großen Raum umgesehen und erkannte jetzt, daß man nicht ihnen beiden eine Falle gestellt hatte, in die sie gelaufen waren, sondern daß fünfzehn Krieger und zwei Hauptleute nichts anderes zu tun gehabt hatten als das zu schützen, was vielleicht das größte Heiligtum des Tempels war und das Zamorra seit kurzer Zeit suchte, seit er es gespürt hatte.
    Er hatte den Dhyarra-Kristall zwölfter Ordnung gesehen!
    ***
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, stellte sich wieder ein, als Kerr von dem grauen Felsen ausgespien wurde, wenngleich es bei weitem nicht mehr so stark war wie auf dem Hinweg.
    Jetzt endlich, als er sich wieder in frischer Waldluft befand, brachte er es auch noch fertig, auf seine Armbanduhr zu sehen.
    Er stutzte.
    Fünf Stunden sollte er in der Mardhin-Grotte zugebracht haben? Hier draußen sollte es schon Nachmittag sein und tea-time vorüber?
    Er kontrollierte seine Uhr, weil er ein ziemlich gutes Schätzungsvermögen für Zeitabläufe hatte, aber als er zum fünften Mal von einundzwanzig bis achtzig gezählt hatte, wußte er, daß seine Uhr nicht schneller lief als gewöhnlich - nicht so schnell, um eine Zeitspanne von ein paar Minuten auf fünf Stunden zu dehnen. Demnach war in der Mardhin-Grotte die Zeit tatsächlich mit anderer Geschwindigkeit abgelaufen, und nur das Federwerk seiner Uhr hatte sich als unbestechliches Meßinstrument erwiesen.
    Schulterzuckend machte er sich an den Abstieg. Sein Magen begann immer gefährlicher zu knurren und zeigte ihm ebenfalls, wieviel Zeit vergangen war.
    Er fand seinen Wagen wieder, fuhr rückwärts bis zu einer Stelle, wo er wenden konnte, ohne daß er steckenblieb. Ein paar Minuten später war er unten im Dorf.
    Vor dem Pub stoppte er den Vauxhall. Die Tür war geöffnet und ließ frische Luft und Inspector Kerr hinein. Drei, vier Männer saßen an einem runden Tisch in der Ecke, sprachen in unverständlichem walisischen Dialekt über irgend etwas und nahmen von Kerr keine Notiz.
    Aber Dav, der Wirt, der gerade aus einer Seitentür wieder in den Schankraum kam, weil er irgend etwas besorgt hatte, sah Kerr. Und er sah, was vor dessen Brust am Silberkettchen hing.
    »Modron steh mir bei - das Amulett!« stieß er hervor und konnte nur durch viel Geschick verhindern, daß die Flasche mit zwanzig Jahre altem Rotwein, die er in der Hand getragen hatte, auf dem Boden zerschellte.
    Fassungslos Kerr anstarrend, tappte er hinter den Tresen, und vor dem Tresen stand jetzt Kerr und fühlte die Blicke der vier anderen Gäste im Nacken, die durch den Ausruf des Budikers auf ihn aufmerksam geworden waren.
    Ein bißchen kannte sich Kerr doch in walisischer Mythologie aus. »Mister Dav, woher kennen Sie das Amulett, daß Sie den Schutz der All-Mutter erbeten?«
    »Woher? Woher, Fremder? Das ist doch das Amulett, das der verschwundene Ausländer trug! Wie kommen Sie daran?«
    »Es wurde mir ausgehändigt«, blieb Kerr bei der Wahrheit und fügte sogleich eine weitere Wahrheit hinzu: »Mir wühlt der Hunger im Gedärm! Haben Sie nichts Handfestes, was man essen kann?«
    Dav hatte. »Aber wissen Sie denn nicht, daß die Polizei sich für das Verschwinden des Franzosen interessiert? Sogar Scotland Yard soll sich eingeschaltet haben…«
    Kerr zückte seine Hundemarke. »Ich bin der Mann von Scotland Yard, der mit dem Fall beauftragt ist«, sagte er lächelnd. »Ich weiß zwar noch nicht, wohin der Fremde, der Professor Zamorra heißt, verschwunden ist, aber er befindet sich mit Sicherheit nicht mehr in unserer Welt!«
    »Dann hat Merlin ihn geholt, weil er schnüffeln wollte… Merlins Burg wollte er finden, der Vermessene…«
    Kerr schmunzelte. »Vielleicht hat er Merlins Burg erreicht, vielleicht aber auch nicht, weil ich

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