Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
bestimmt, der den Kristall benutzte.
    »Das muß eines der beiden Schwerter sein«, sagte Zamorra dumpf. »Die Straße der Götter… Iljuschin muß sehr viel über diese Welt gewußt haben, der darüber schrieb… aber woher? War er vielleicht selbst in dieser Welt?« Und mit dieser Erwähnung hatte er Nicole an das Buch eines sibirischen Parapsychologen erinnert, das in Fachkreisen fast unbekannt war, und jene, die es kannten, lächelten milde darüber. In jenen Abhandlungen wurden vor allem die Kristalle erwähnt, und selbst Zamorra hatte an der »Straße der Götter« gezweifelt, bis er zum ersten Mal einen Dhyarra erlebte. Damals am Lago di Garda im Hause des Sir Francis Hedgeson, der seine Unsterblicheit verlor. Aber beim Tod von Sir Francis war der Dhyarra zerstört worden, und später hatte Zamorra dann den anderen Kristall in Nordamerika gefunden und in seinen Besitz gebracht, oben am Erie-See.
    Düster glühte der Schrein, und kalt funkelte der Dhyarra zwölfter Ordnung in blauem Schein. Wenn es das Dhyarra-Schwert Damons war, dann war dieser Kristall wirklich ein »Zwölfender«. Von dieser Stärke sollte es Iljuschin nach nur zwei Stück gegeben haben, künstlich von den Göttern und Dämonen geschaffen, um ihren beiden Figuren Damon und Byanca überragende Machtmittel in die Hand zu legen. Damon und Byanca, die stellvertretend die Entscheidung im ewigen Kampf Gut gegen Böse erbringen sollten - und die sich stattdessen ineinander verliebten und die Straße der Götter verließen.
    Und schlagartig begriff Zamorra, was der Begriff Straße der Götter bedeutete. Es war das Synonym für diese seltsame, teils archaische und teils hypermoderne Welt…
    Da beugte sich Zamorra leicht vor. Seine Finger berührten die gläserne Haube mit den Spitzen - ließen sie lautlos wie von Zauberhand gehalten in die Höhe schweben bis dicht unter die Decke des Raumes…
    Frei und ungeschützt lag das Dhyarra-Schwert vor ihm.
    Zögernd streckte er die rechte Hand danach aus.
    Scharf sog Nicole neben ihm die Luft ein, und beide dachten in diesem Moment an die Mardhin-Grotte.
    Keiner sprach es aus, was beide dachten: wurden sie gleich beide wieder aus der Straße der Götter in unsere Welt zurückgeschleudert, wie in der Mardhin-Grotte beim Berühren Calibums der Transport in umgekehrter Reihenfolge geschehen war?
    Zamorra hielt den Atem an. Im Zeitlupentempo näherte seine Hand sich dem Schwertgriff.
    Und griff dann blitzschnell zu!
    ***
    Kerr sprang auf. Fast wie von selbst flog ihm das Amulett in die Hand, das bisher lose vor der Brust gehangen hatte.
    »Weg!«
    Auf halber Treppe war der Fremde stehengeblieben, ging jetzt federnd in die Knie und schleuderte etwas auf die kleine Gruppe zu, in deren Mitte Kerr stand!
    Polternd war sein Stuhl nach hinten geflogen.
    Schwarz und drohend flog etwas auf ihn zu. Silbern und leuchtend war das Gespenstische, das aus dem Amulett hervorzuckte und nach dem Schwarzen griff, um es zu umschließen.
    Kerrs Kinnlade klappte nach unten. Er war fassungslos über das, was geschah.
    Wie ein unheimlich langer, silberner Arm hielt das Gespenstische das schwarze Teufelsei gefaßt, schwenkte durch den Raum und zwang mit seiner Bewegung Kerr, der die silberne Scheibe hielt, die Drehung mitzumachen, bis dieses schwarze Ding die Tür erreicht hatte.
    Dort erfolgte der Abstoßimpuls, und jetzt erst erkannte Kerr, daß es eine Handgranate gewesen war, die der Unbekannte nach ihm geworfen hatte.
    Von der Tür aus wurde der Flug der Granate fortgesetzt, hinaus auf die Straßenmitte, wo sie in grellem Lichtblitz auseinanderflog!
    Dav stöhnte auf. So deutlich hatte er Magie noch nie vorgeführt bekommen.
    Im gleichen Moment, in dem draußen die Explosion stattfand, war das gespenstische Silberlicht erloschen. Kerrs Finger ließen das Amulett los, das vor seine Brust zurückfiel, und dann schob er zwei Waliser zur Seite, weil sie ihm im Weg standen, und stürmte zur Treppe.
    Er hätte gar nicht zu laufen brauchen. Sein Beinahe-Mörder war nicht in der Lage, das Unglaubliche zu begreifen. Als Kerr ihn auf halber Treppe erreichte, nach ihm griff und ihn nach unten zerrte, war er noch nicht in der Lage, sich zu wehren.
    »Sie sind verhaftet«, war alles, was der selbst noch überraschte Kerr ihm zu sagen hatte, aber im gleichen Moment wurden seine Druiden-Sinne wieder aktiv.
    Der Handgranatenwerfer stand im Bann eines Dämons!
    Und eiskalt schlug der Dämon in dem Augenblick zu, in dem er aus irgendwelchen

Weitere Kostenlose Bücher