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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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könnte ich Sie auch wegen Angriffes auf einen Beamten im Dienst verhaften. - Phil, ruf das Hauptquartier an. Sie sollen uns einen Wagen zum Einsammeln schicken.«
    »Ich wünsche meinen Anwalt zu informieren«, erklärte Bradford.
    »Gern, vorausgesetzt, das Telefon ist noch in Ordnung, aber ich wette, dieses Mal holt Sie Ihr Wunderanwalt nicht in fünf Minuten aus dem Gefängnis.«
    ***
    Nicht in fünf Minuten, aber innerhalb von fünf Stunden eiste dieser gerissene und mit allen Wassern gewaschene Gesetzesfuchs Bradford und Buck Loggan aus dem Kittchen. Bei Sullivan und den anderen versagten seine Künste. Ihr Vorstrafenregister war zu lang, und sie waren in zu eindeutiger Form auf uns losgegangen.
    Der Anwalt, der auf den schlichten Namen Smith hörte, mobilisierte einen Richter, beantragte Freilassung gegen Kaution, bevor überhaupt mein Haftantrag beim Untersuchungsgericht eingegangen war. Der Richter rief an und fragte mich, ob ausreichende Verdachtsgründe vorlägen,, Bradford bis zur Verhandlung in Haft zu halten. Ich antwortete ziemlich zornig: »Es liegt im Ermessen, Euer Ehren, die Verdachtsgründe zu würdigen. Unserer Meinung steht der Mann in Verbindung zu dem Gangster Babyface Nelson II, über den Euer Ehren sicherlich in den Zeitungen gelesen haben.«
    »In direkter oder mittelbarer Verbindung?«, erkundigte sich der Richter.
    »Mittelbar«, brummte ich wahrheitsgemäß.
    Der Richter schloss das Telefongespräch mit einem Rüffel.
    »Bitte, bedenken Sie, Agent Cotton, dass jedem Bürger dieses Landes Anspruch auf eine korrekte Behandlung von der Verfassung garantiert wird. Gesetzwidriges Vorgehen unserer Polizeiorgane kann den späteren Prozess gefährden. - Senden Sie mir sofort Ihren Bericht, sobald Sie die Verhöre durchgeführt haben.«
    Was blieb uns anderes übrig, als Bradford in aller Hast durch die Vernehmungsmühle zu drehen. Auf alles, was wir fragten, antwortete er mit »Nein« oder schwieg sich einfach aus.
    Wir kauften uns Buck Loggan, aber der Plattnasige war fast noch wortkarger als sein Chef.
    Dem Bericht an den Richter fügten wir die Untersuchungsergebnisse des Labors bei. Genau zwei Stunden später knallte uns Anwalt Smith die Freilassungsorder auf den Tisch. Unsere einzige Genugtuung blieb, dass unser Bericht den Richter immerhin so weit beeindruckt hatte, dass er die Kautionssumme für Bradford auf dreißigtausend Dollar festgesetzt hatte. Buck Loggan war ihm nur fünftausend wert. Außerdem wurde Bradford verpflichtet, sich täglich im FBI-Hauptquartier zu melden.
    Smith wies die Quittung der Gerichtskasse über die Deponierung zweier beglaubigter Schecks vor. Wir mussten Bradford und Loggan ziehen lassen.
    ***
    Charles Bradford stand in seinem verwüsteten Wohnzimmer. Er kaute nervös an seiner Unterlippe. Buck Loggan saß in einem Sessel und rauchte.
    »Das ist schief gelaufen«, murmelte Bradford immer wieder. »Das ist verdammt schiefgelaufen.«
    Loggan sagte mit seiner knarrenden Stimme: »Gestern meintest du noch, es wäre ein elegantes Geschäft.«
    »Kann ich ahnen, dass dieser wild gewordene Idiot von Nelson erst den G-man mit Kugeln zu spicken versucht, bevor er sich an Maruzzo heranmacht?«, schrie Bradford. »Ohne diese Panne hätten wir die Bullen auf seine Fährte hetzen können, und selbst, wenn die Cops Nelson und Ellis nicht erledigen, sondern lebendig in die Finger bekommen hätten, selbst dann äre Ellis’ Aussage, wir hätten ihr den Auftrag und die Maschinenpistole gegeben, ohne Bedeutung gewesen. Jetzt sieht es anders aus. Er hat die Spritze gegen den G-man benutzt, und damit ist die Verbindung zwischen Nelson, Maruzzos Tod und mir hergestellt.«
    Loggan, dem das meiste seines Verstandes in unzähligen Boxkämpfen aus dem Schädel geschlagen worden war, hielt viel von Bradfords Gehirn.
    »Du wirst dich schon aus der Schlinge ziehen«, knarrte er.
    Bradford begann einen langen Marsch zwischen den Zimmerwänden. Er hielt den Kopf gesenkt und dachte angestrengt nach. Loggan trollte sich schließlich in die Küche.
    Als es zu dämmern begann, hörte er das Telefon läuten und ging wieder hinein. Bradford presste bereits den Hörer ans Ohr und bellte in den Apparat: »Warum hat Nelson auf den G-man geschossen? Ihr habt mich in eine Hölle von Schwierigkeiten gestürzt.«
    »Sage es Nelson selbst«, antwortete Ellis Madleen müde.
    Eine Männerstimme drang an Bradfords Ohr. Sie war überraschend hell, fast die Stimme eines Jungen.
    »Ich bekomme fünftausend

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