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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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Dollar von dir, Bradford. Willst du dich drücken?«
    Wütend kläffte der Ganovenchef zurück: »Warum knallst du auf einen G-man, noch dazu, ohne ihn zu treffen. Dazu habe ich dir die MP nicht besorgt. Jetzt wissen sie…«
    »Kümmere dich nicht um meine Sachen«, unterbrach die helle Stimme scharf. »Rück die Scheine heraus!«
    Es lag so viel Drohung in der Stimme, dass Bradfords Zorn sofort der Angst wich.
    »Ich will dich nicht betrügen, Babyface«, sagte er zahm, »aber du hast mir verdammt viel Ärger eingebrockt.«
    »Wo kann Ellis das Geld holen?«
    Trotz der hochgestiegenen Angst arbeitete Bradfords Gehirn immer noch schnell, und jetzt entschloss er sich zu einem Plan, den er die ganze Zeit über gewälzt hatte.
    »Gib mir Ellis. Ich verabrede einen Treffpunkt mit ihr.«
    »Versuche nicht, uns reinzulegen. Du wärst nicht der Erste, den ich durchsiebe.« Die helle Stimme lachte grell auf. »Das Werkzeug dazu hast du mir selbst geliefert.«
    Ellis Madleen meldete sich wieder. »Ja, Charles?«
    »Hör zu! Es ist besser, du kommst nicht mehr hierher. Ich weiß nicht, ob die Bullen mich unter Beobachtung halten. Treffen wir uns heute Abend um zehn in meinem Landhaus auf Randall Island. Falls ich beschattet werde, schüttel ich die Kerle ab.«
    »Keine Falle, Charles?«
    Bradford verlor die Beherrschung.
    »Verdammt, ihr habt es so weit gebracht, dass ich mir nicht erlauben kann, euch ’ne Falle zu stellen. Ich muss hoffen, dass du und dein Baby durchkommen, damit ich nicht zusammen mit euch auf dem gleichen Stuhl gebraten werde.«
    »Um zehn also«, sagte die Frau und legte auf.
    Bradford warf den Hörer auf die Gabel. Sein Gesicht war schweißnass. Erschöpft ließ er sich in einen Sessel fallen, sprang aber gleich wieder auf.
    »Buck«, rief er. »Komm her!«
    Er legte einen Arm um die Schulter seines Vertrauten. Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab.
    »Buck, Ellis kommt um zehn ins Landhaus. Du weißt, ich drehe nicht gern harte Sachen, aber wir haben jetzt keine Wahl mehr. Ellis muss verschwinden. Dann fehlt das Verbindungsglied zwischen Nelson und uns, und wenn die G-men diesen schießwütigen Hund dann gegen jede Erwartung lebendig fassen sollten, mag er behaupten und beschwören, was er will. Ohne Ellis Aussage bleiben es in den Wind geredete Worte.«
    »Du meinst, die Frau müsste…?«, fragte Loggan und machte eine charakteristische Handbewegung.
    Bradford nickte. »Ja,… aber sie muss auch verschwinden. Nichts darf je wieder von ihr gefunden werden.«
    Der Ex-Boxer rieb seine eingedrückte Nase.
    »Charles, für solche Sachen setzen sie uns auf den elektrischen Stuhl, wenn sie es herausfinden.«
    »Wir werden es so drehen, dass sie nichts herausbekommen. Hast du nicht selbst gesagt, du verließest dich auf mein Köpfchen? Okay, aber ich kann es nicht allein machen. Ich brauche deine Hilfe. Buck, Ellis Verschwinden ist mir zehntausend Dollar extra wert.«
    »Und wenn Nelson mitkommt?«
    »Zum Henker, glaubst du, er wagt sich unnötig auf die Straße? Jeder Cop, der zufällig einen Blick in den Wagen wirft, kann das Ende für ihn bedeuten.«
    Loggan kaute angestrengt auf seiner Unterlippe und dachte nach. Er brauchte lange, bis er die Angst, die ihn bewegte, in Worte kleiden konnte.
    »Wenn die Frau nicht zurückkommt, dann wird sich Babyface aber trotz aller Gefahr auf die Socken machen, um uns zu fragen, wo seine Süße geblieben ist.«
    In Bradfords Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.
    »Das wird er sicherlich, aber uns wird er nicht finden, weder im Landhaus noch in der Wohnung. Es gibt genug Hotels. Und sollte Nelson anfangen, nach uns zu suchen, so dürfte er den Cops bald in die Fänge laufen. Machst du mit, Buck?«
    »Für zehntausend Dollar klettere ich in jeden Ring«, knarrte er.
    ***
    Auf Randalls Island, der großen Insel im East River, stehen nur wenige Häuser.
    Die Insel gilt als Erholungszentrum für die New Yorker. Baugenehmigungen für Privatbauten werden seit Jahren nicht mehr erteilt, aber einige Leute haben es doch geschafft, sich Landhäuser auf Randalls Island zu errichten.
    Bradford hatte das Landhaus vor rund einem Jahr gekauft. Es lag am Westrand der Insel. Das Haus selbst war nur klein, aber ein großes Grüngelände gehörte zu dem Besitz. Wie alle Häuser war es etwas reparaturbedürftig, da Instandsetzungsarbeiten nicht genehmigt wurden.
    Obwohl die Insel zwischen Manhattan und Queens liegt, wird sie nach Einbruch der Dunkelheit fast menschenleer. Lediglich

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