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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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Schulter zu Ellis Madleen hin.
    »Lösch die Lichter und schließe die Tür ab, während ich mit dem Burschen den Wagen aus der Garage hole. Wir verschwinden. New York hängt mir zum Hals heraus.«
    »Du willst weg?«, fragte die Frau, deren Gesicht noch tränennass war. »Wir haben kein Geld.«
    »Er hatte ein paar Dollar in seiner Brieftasche. Wir nehmen seinen Wagen. Bevor sie ihn finden, haben wir einen Vorsprung von zehn Stunden, vielleicht sogar von einem vollen Tag. Bis dahin finden wir eine Möglichkeit, den Wagen zu wechseln.«
    Ellis Madleen wollte widersprechen, aber Nelson schrie sie an: »Halt den Mund! Ich habe keine Lust, länger den Fuß nicht auf die Straße setzen zu können ohne Furcht, den Cops in die Finger zu fallen. Ich will es hinter mich bringen. Wir schlagen uns nach Südamerika durch.«
    Die Frau hatte längst gelernt, dass es gegen Nelsons Wünsche kein Auflehnen gab. Sie wusste nicht, ob sie ihn liebte oder hasste. Sie wusste nur, dass sie immer tun würde, was er verlangte.
    ***
    »Achtung! Achtung! Eine Meldung des FBI an die Polizeibehörden des Bundesstaates New Jersey. Der Gangster Tony Samless, bekannt geworden unter dem Namen Babyface Nelson hat in der vergangenen Nacht New York in Richtung des Bundesstaates New Jersey verlassen. Er benutzte eine blaue Lincoln-Limousine, Modell 59, Zulassungsnummer New York 17- 4652. Besondere Kennzeichen des Wagens: Nebellampen und Initialen des Besitzers, G. B., in Chrombuchstaben auf dem Kühler. In Nelsons Begleitung befindet sich eine Ellis Madleen und wahrscheinlich ein Mann, Buck Loggan. Nelson erschoss in der vergangenen Nacht in New York den Besitzer des Wagens. Es wird vermutet, dass er und seine Begleiter versuchen werden, sich nach Südamerika durchzuschlagen. Die Fahndung liegt in den Händen der FBI-Beamten Jerry Cotton und Phil Decker. Alle Behörden werden gebeten, die genannten Bundesbeamten zu unterstützen. Meldungen erreichen Cotton und Decker über die FBI-Zentrale New York, im Staat New Jersey zurzeit auch direkt über Polizeifunk, Frequenz 633. Warnung an alle Polizeistreifen und Dienststellen. Nelson ist schwer bewaffnet und schießt rücksichtslos. Vorsichtiges Vorgehen wird empfohlen.«
    Während diese Meldung durch den Äther flog, zischten Phil und ich den Highway 14 durch den Staat New Jersey nach Süden. Es war fünf Uhr nachmittags. Zu diesem Zeitpunkt schieben sich auch über die Fernverkehrsstraßen dichte Autorudel. Ich fuhr trotzdem wie ein Besessener, ließ das Rotlicht flackern, und die Sirene heulte mir den Weg frei.
    Wir fuhren einen schweren Mercury, einen Wagen, der hochgetrimmt war und dem eine Dauergeschwindigkeit von hundert Meilen nichts ausmachte. Trotz der Sirene und der Hupe konnte ich ihn nicht ausfahren.
    »Unnötig, dass du deine Nerven strapazierst, Jerry«, sagte Phil. »Du kannst einen zwanzigstündigen Vorsprung nicht in wenigen Minuten einholen.«
    Selbstverständlich hatte er recht, aber ich war zornig, und darum fuhr ich so schnell. Ich hatte das verdammte Gefühl, dass Babyface Nelson auf dem besten Weg war, uns durch die Lappen zu gehen.
    Dabei konnten wir noch von Glück sagen, dass wir überhaupt wussten, dass Nelson nicht mehr in New York saß, sondern sich auf die Socken gemacht hatte. Wir verdankten unser Wissen einem aufmerksamen Verkehrspolizisten, der Bradfords Lincoln auf der Ausfallstraße nach New Jersey gestoppt hatte, weil der Fahrer die Geschwindigkeitsbestimmungen überschritten hatte. Der Cop hatte keine Ahnung, wie nahe er dem Tod war, als er sein Motorrad abstellte und auf den Wagen losmarschierte. Zum Glück beschränkte er sich darauf, den Fahrer anzuschauen, sich die Papiere geben zu lassen und eine Vorladung vor das Verkehrsschnellgericht auszuschreiben.
    »Fahren Sie vernünftig«, sagte er und stelzte zu seinem Motorrad zurück. Den Mann, der in einer Ecke des Fonds 32 lag und schlief, hatte er nicht beachtet, und auch die Frau neben dem Fahrer war ihm nicht aufgefallen.
    Als der Richter des Verkehrsschnellgerichtes den Fahrer des Wagens New York 17- 4652 am anderen Morgen um 8 Uhr aufrief, meldete sich niemand. Daran war nichts Ungewöhnliches. Es kam ständig vor, dass Fahrer die Aufforderung, vor dem Verkehrsrichter zu erscheinen, ignorierten. Wie üblich ordnete der Richter die Vorführung an. Ein Polizist' machte sich auf den Weg, um den Besitzer des Wagens NY 17- 4652 aufzutreiben.
    Als Adresse, die der Verkehrspolizist notiert hatte, war Bradfords Landhaus

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