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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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Bitte melden! Bitte melden!«
    Phil drückte den Sendeknopf und sagte ins Mikrofon: »Wir empfangen Sie! Bitte sprechen!«
    »Die Polizeidienststelle von Ridgeway in Pennsylvania erhielt die Nachricht eines Mannes, der zwei Personen, auf die die Beschreibung von Buck Loggan und Ellis Madleen zutrifft, in einem blauen Lincoln auf der Straße Ridgeway - Jamestown gesehen haben will. Ich wiederhole die Meldung.«
    Phil faltete die Karte so, dass ich Ridgeway sehen konnte.
    »Was hältst du davon?«
    Der Ort lag siebenhundert Meilen östlich New Yorks. Wenn der Lincoln wirklich dort gesehen worden war, dann musste Nelson die Richtung gewechselt haben und doch Kanada als das Ziel seiner Flucht betrachten.
    »Nicht unser Mann«, entschied ich. »Frage zur Vorsicht zurück, ob die Nummern bekannt sind.«
    Phil gab durch. »Rückfrage an Ridgeway. Ist die gesuchte Nummer festgestellt worden. NY 17-4652?«
    Es dauerte eine Weile, bis die Rückfrage beantwortet wurde. »Nummer des gemeldeten Wagens konnte vom Zeugen nicht beobachtet werden.«
    »Danke«, antwortete Phil. »Meldung ist zu fragwürdig, um durch uns aufgenommen zu werden. Wir bitten örtliche Polizeistellen um Nachforschungen.«
    Camden antwortete: »Okay, haben verstanden, aber hier ist eine neue Meldung für Sie.«
    »Schießen Sie los!«
    »Streifenpolizist stoppte blauen Lincoln zwischen Harrisburg und York. Insassen, zwei Männer und eine Frau, konnten sich nicht ausweisen. Nummer des Fahrzeuges stimmt nicht mit gesuchter Nummer überein.«
    Diese Meldung hörte sich schon anders an, obwohl die angegebene Stelle zu nahe bei New York lag. Nach unserer Ansicht mussten sich Nelson, Loggan und die Frau schon viel weiter südwärts befinden.
    Phil antwortete: »Wir bitten meldende Dienststelle, Identität der Fahrzeuginsassen umgehend festzustellen.«
    Es dauerte fast eine Stunde, bis wir die Nachricht erhielten, die Insassen des Harrisburger Lincolns hätten sich als zwei Söhne eines reichen Vaters herausgestellt, die ohne Wissen der Eltern mit einer Freundin eine Spritztour unternommen hatten. In dieser Stunde aber gingen ein Dutzend oder mehr anderer Meldungen ein, und diese Flut von Nachrichten hielt bis etwa neun Uhr abends an. Ich bedauerte die Leute, die einen Lincoln fuhren.
    Insgesamt erhielten wir Meldungen über achtzehn gestoppte Lincolns und vierundzwanzig Wagen dieses Typs, die von irgendwem mit einer verdächtigen Besetzung gesehen worden waren. Hinzu kam eine Unzahl von Nachrichten über Personen mit eingedrückten Nasen, blonden Haaren und - hier allerdings nur spärlich - Männern mit Kindergesichtern.
    In vielen Fällen war es leicht für uns, der Meldung die richtige Deutung zu geben.
    Andere Nachrichten hingegen hörten sich so an, dass ihnen Beachtung geschenkt werden musste. Dennoch klang keine von ihnen überzeugend genug, um uns zu einer Richtungsänderung zu bewegen. Wir blieben stur auf südlichem Kurs.
    Wenn wir tanken mussten, wechselten wir die Plätze. Phil übernahm das Steuer und ich die Sprechanlage oder umgekehrt.
    Ab zehn Uhr ebbte die Nachrichtenwelle ab. Meldungen, die wir jetzt noch erhielten, bestanden gewöhnlich aus der Korrektur früherer Nachrichten.
    Wir passierten Philadelphia. Die Straßen leerten sich. Der Mercury konnte uneingeschränkt hergeben, was er in sich hatte.
    Um Mitternacht herum war mit dem Funksprechverkehr so gut wie völlig Schluss. Derjenige von uns, der nicht fuhr, konnte sich eine Stunde Schlaf erlauben. Ich begann damit.
    »Weck mich, wenn eine Nachricht interessant ist«, sagte ich zu Phil, zog mir den Hut über die Augen und rückte mich zurecht. In wenigen Minuten war ich eingeschlafen, trotz der hundert Meilen auf nächtlicher Straße. Phil saß am Steuer.. Warum sollte ich da nicht ruhig schlafen?
    ***
    Als der Verkehrspolizist den Lincoln überholte und das Stoppzeichen gab, hatte Loggan entsetzt geschrien: »Was soll ich tun?«
    »Halte an!«, zischte Nelson. Er hielt eine der Webster-Pistole in der Hand, und er war entschlossen, den Polizisten abzuknallen, sobald er sich dem Wagen näherte.
    Im letzten Augenblick änderte er seine Absicht. Die Straße war zu belebt. Auf der Gegenfahrbahn rollten in kurzen Abständen Wagen vorbei. Der Mord konnte nicht unbemerkt bleiben. Innerhalb von Minuten würden sie die Polizei auf den Fersen haben. Nelson hüllte sich in den Mantel, den er aus Bradfords Kleiderschrank im Landhaus mitgenommen hatte, kauerte sich in die Fondecke und tat, als schliefe

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