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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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er, aber unter dem Mantel umkrallten seine Finger die Waffe. Wenn der Cop sich zu sehr für ihn interessierte, musste er schießen. Dann blieb ihm keine andere Wahl, aber er wusste, dass dann seine Flucht zu Ende sein würde, bevor sie richtig begonnen hatte.
    Der Cop verlangte die Wagenpapiere und Loggans Führerschein. Wie alle Verkehrspolizisten schlug er einen Ton an, als wäre eine Geschwindigkeitsüberschreitung ein Staatsverbrechen. Umständlich und sorgfältig schrieb er die Vorladung aus.
    »Fahren Sie vernünftig!«, sagte er und gab Loggan den Schein.
    Die Hand des Ex-Boxers zitterte, als er ihn annahm. Der Polizist ging zu seinem Motorrad, trat es an und wendete. Als er an dem Wagen vorbeikam, grüßte er knapp.
    »Fahr los!«, fauchte Nelson Loggan an. »Willst du, dass er im letzten Augenblick noch misstrauisch wird?«
    Loggan hantierte am Starter und Schalthebel, aber er war so aufgeregt, dass er den Motor zweimal abwürgte.
    »Nimm das Steuer, Ellis!«, schrie Nelson.
    Der Ex-Boxer und die Frau tauschten die Plätze. Ellis Madleen brachte den Wagen in Gang. Sie fuhren weiter.
    »Halte dich an die Verkehrsvorschriften!«, befahl der Gangster. »Beinahe wären wir wegen solcher Lächerlichkeit hochgegangen.«
    Loggan, der zusammengesunken auf dem Beifahrersitz saß, drehte sich um.
    »Lass mich aussteigen«, sagte er flehend. »Zieh mich nicht in die Sache hinein. Ich habe für dich getan, was ich konnte.«
    »Du bleibst«, herrschte ihn der Gangster an. »Möchtest wohl zur nächsten Polizeistation rennen, was?«
    »Nein, Baby, ich verpfeife dich nicht, bestimmt nicht!«
    »Shut up!«, war Nelsons ganze Antwort, aber Loggan wagte dennoch zu fragen: »Wann lässt du mich aussteigen?«
    Über Babyface Nelsons Gesicht ging ein flüchtiges Grinsen. »Wenn ich überzeugt bin, dass mir die Bullen auf den Fersen sitzen, auch ohne dass du sie darauf bringst. Jetzt halt den Mund und schlaf! Du musst Ellis ablösen. Sie kann nicht die ganze Nacht am Steuer bleiben.«
    Loggan drehte sich gehorsam um. Nach einiger Zeit schlief er tatsächlich ein.
    Nelson schlief nicht. In seinem Gehirn jagte ein Gedanke den anderen. Seit seiner Flucht hatte er sich nie wieder so großartig gefühlt wie jetzt. In seiner Hochstimmung vergaß er die Schmerzen in seinem Handgelenk, diese ständig bohrenden Schmerzen, die die Finger seiner rechten Hand manchmal so gut wie unbrauchbar machten.
    Er besaß Waffen und einen Wagen und einen sicheren Vorsprung von mindestens zehn Stunden, wahrscheinlich mehr. Sie würden ihn nicht erwischen, wie sie seinen Vetter erwischt hatten. Er würde Johns Fehler, still zu sitzen und abzuwarten, nicht wiederholen. Ihm würde es gelingen, sich durchzuschlagen, die Grenze zu überschreiten.
    Während der Wagen durch die Nacht schoss, schien ihm alles möglich zu sein. Okay, er besaß kein Geld. Die.vierhundert Dollar, die er in Bradfords Brieftasche gefunden hatte, waren so gut wie nichts. Es machte nichts. Irgendwo unten im Süden würde er sich Geld beschaffen. Noch bevor er über die Grenze ging, würde er eine Bank, ein Postoffice, ein Wechselbüro ausplündern. - Er hatte drei Maschinenpistolen. Ihm war alles erreichbar.
    Sein Hochgefühl verflog jäh, als Ellis Madleen vom Steuer her sagte: »Das Benzin geht zu Ende!«
    Nelson überlegte lange, bevor er antwortete: »Halt an der nächsten Tankstelle! Lass volltanken und bezahle!«
    Sie nickte nicht einmal zur Antwort. Als die Lichter einer Tankstelle auftauchten, steuerte sie den Wagen von der Fahrbahn.
    Nelsons linke Hand umklammerte fester den Pistolengriff, als der Tankwart an das Seitenfenster kam und nach 36 den Wünschen fragte. Loggan war vom plötzlichen Halten aufgeschreckt und starrte verständnislos in das Neonlicht.
    Mit müder Stimme verlangte Ellis Madleen Benzin.
    Der Tankwart hantierte an der Pumpe.
    »Sonst noch einen Wunsch?«, erkundigte er sich, als er den Tank gefüllt hatte.
    Die Frau schüttelte den Kopf und bezahlte. Der Mann dankte und machte sich pfeifend dafan, die Windschutzscheibe zu säubern. Nelson schienen die wenigen Minuten, die der Mann dazu brauchte, endlos zu sein. Dann trat der Tankwart zurück, legte grüßend die Hand an die Mütze, und die schützende Dunkelheit des Highways nahm sie wieder auf.
    »Fahr an der nächsten Abfahrt vom Highway runter!«, entschied Nelson. »Wenn sie uns zu suchen anfangen, sollen sie glauben, wir wären auf dem Highway geblieben.«
    »Wohin soll ich fahren?«
    »Nach Süden!«,

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