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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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schrie er nervös.
    Sie zuckte die Schultern. »Wir haben keinen Kompass im Wagen. Ich kann nicht wissen, ob ein Ort südlich liegt, wenn du Nebenstraßen fahren willst.«
    »He, Buck, gibt’s keine Karten in dieser Mühle?«
    »Ich weiß nicht!« Loggan untersuchte das Seitenfach und fand einen Autoatlas.
    »Großartig«, freute sich Nelson. »Wir werden uns schon zurechtfinden. Wo sind wir jetzt?«
    »Nach dem letzten Schild waren es noch siebzig Meilen bis Baltimore.«
    Nelson schaltete die Innenbeleuchtung ein. Er studierte die Karten und gab Ellis Anweisung, kurz vor Baltimore abzufahren und die Richtung auf Harpers Ferry einzuschlagen.
    »Wir müssen große Städte vermeiden«, erklärte er. »Es gibt einfach zu viel Cops dort. Auf den Landstraßen kann uns höchstens mal ein Streifenwagen begegnen. Damit werde ich fertig.«
    Die Frau antwortete nicht. Als sie den Wagen vom Highway gefahren hatte, hielt sie an.
    »Ich bin müde«, sagte sie. »Lass Loggan fahren!«
    Der Ex-Boxer klemmte sich wieder hinter das Steuer. Nach der hohen Geschwindigkeit auf dem Highway erschien Nelson das Tempo jetzt unerträglich langsam. Er beschimpfte Loggan zuerst, aber später nahm ihn die Notwendigkeit, die richtige Straße zu halten, so in Anspruch, dass er seine Ungeduld vergaß.
    ***
    Als der Morgen graute, erreichten sie Harpers Ferry, eine kleine Stadt am Rande des Roanok Gebirges. Nelson ließ halten.
    Die Straße war leer. Die Stadt lag noch im tiefen Schlaf zu ihren Füßen, und die Berge dehnten sich am Horizont wie graue Schatten.
    Babyface studierte die Karten.
    »Wir bleiben jetzt im Gebirge«, erklärte er. »Es gibt zahllose kleine Straßen. Nach der Eintragung sind sie schlecht, und es geht mächtig auf und ab, aber ich wette, dass wir keinem Cop begegnen werden. Vorher aber müssen wir den Wagen tauschen.«
    »Wie willst du das anstellen?«, fragte Ellis Madleen. »Wir haben kein Geld.«
    »Ich weiß, wie wir es anstellen können. Fahr weiter! Wir werden es in Harrisonburg versuchen.«
    »Wie weit ist das?«
    »Ungefähr dreihundert Meilen.«
    »Das Benzin reicht nicht so weit.«
    »Okay, fahr zu. Wir werden auch noch eine Tankstelle finden.«
    Sie vermieden Harpers Ferry und fanden eine geschotterte Straße, die ins Gebirge hinaufführte. Hin und wieder wurde sie so steil, dass Ellis, die jetzt wieder das Steuer genommen hatte, in den ersten Gang schalten musste.
    Nelson, müde, überreizt und hungrig, duselte immer wieder ein, aber sein Schlummer blieb von kurzer Dauer, denn an jeder Kreuzung musste die Frau ihn wecken, um zu fragen, wie weitergefahren werden sollte.
    Das Roanok Gebirge wird von einer Unzahl von Ausflugsstraßen durchzogen, aber die Saison hatte noch nicht begonnen. Die großen Zeltplätze, die an schönen Stellen angelegt waren, standen noch leer. Nur hin und wieder sahen sie einen Wohnwagen, aber anscheinend schliefen die Bewohner noch.
    So krochen sie kreuz und quer durch das Gebirge. Sie verbrauchten eine Menge Sprit und kamen im Grunde genommen nicht rasch vorwärts. Um neun Uhr meldete Ellis Madleen, dass die Nadel der Tankuhr auf Null stand, aber sie waren noch mehr als hundert -undfünfzig Meilen von Harrisonburg entfernt, und genau wusste jetzt auch Nelson nicht mehr, wo sie sich befanden.
    »Wenn wir in den nächsten zehn Minuten keine Tankstelle finden, bleiben wir stecken«, jammerte Loggan.
    Babyface schlug ihn voller überschäumender Wut gegen die Schulter, und der Ex-Boxer nahm den Schlag hin und duckte sich.
    »Das wünschst du dir wohl!«, schrie Babyface. »Ich sage dir, du kommst auch dann nicht davon. Ich lasse mich von den Cops nicht fassen. Lieber gehe ich zu Fuß in die Felsen, und dich treibe ich mit der MP vor mir her!«
    »Hört auf zu streiten!«, sagte Ellis Madleen müde.
    Fünf Minuten später passierten sie einen Camping-Platz, auf dem ein Ford-Wagen und ein Wohnanhänger standen. Ein Mann machte sich an einer Feuerstelle zu schaffen. Er sah auf, als der Wagen in Sicht kam.
    »Gib Gas!«, schrie Nelson. »Nicht nötig, dass er Zeit genug hat, sich unsere Nummer zu merken.«
    Ellis steuerte den Wagen um die nächste Haarnadelkurve, wollte weiterfahren, aber Babyface überlegte es sich und befahl ihr, zu halten.
    »Hör zu, Ellis! Geh zu ihm hin und bitte ihn, er soll dir einen Kanister Benzin ablassen. Bezahle ihm den doppelten Preis und kaufe ihm meinetwegen auch den Kanister ab. Aber sorge dafür, dass er nicht mitkommt.«
    Sie stieg aus und ging die

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