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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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horchte auf. »Ist nicht immer jemand in dem Hotel?«
    »Um diese Jahreszeit? Wo denken Sie hin? Außer an den Wochenenden verirrt sich selten jemand zu George, und wenn es ihm zu einsam wird, schließt er die Bude und fährt nach Crackwater, wo er zu Hause ist, aber vielleicht haben Sie Glück.«
    »Wir wollen es versuchen«, antwortete Babyface. »Noch einmal vielen Dank.« Er gab Gas und fuhr an. Der Mann winkte ihnen nach.
    ***
    Eine knappe Viertelstunde später sahen sie ein großes, in den Farben schon verwaschenes Schild.
    Mountain Motel. Nächste Straße rechts. Entfernung vier Meilen. Einzigartig gelegen. Wunderbare Aussichten! Warme und kalte Speisen zu jeder Tageszeit! Erstklassige Unterkünfte! Jegliche Autohilfe! Niedrigste Preise!
    Babyface legte den ersten Gang ein und steuerte den Wagen in die bezeichnete Straße. Der Weg war höllisch. Der Lincoln schaukelte und ächzte mit allen Federn. Er zog eine lange Staubfahne hinter sich her. Trotz des starken Motors hatte der Wagen alle Mühe, die Steigung zu überwinden.
    Der Fahrweg schlängelte sich in einem großen Bogen um den Berg herum. Sie endete nach einer scharfen Rechtskurve kurz unter der Kuppe auf einem fast ebenen Platz.
    , Das Erste, was Nelson ins Auge fiel, war ein ziemlich neuer Chevrolet-Kombi-Wagen, ein sogenannter Family-Car. Er stand vor einer Art Blockhütte, an die sich nach links drei flache Holzhäuser anschlossen, die wie zu groß geratene Hundehütten aussahen. Rechts ragte eine windschiefe Scheune, deren Tore offenstanden.
    Ein Mann kam aus der Scheune. Er trug einen gestutzten grauen Vollbart, hatte einen breitkrempigen Hut auf dem Kopf und war mit einer abgeschabten Lederhose bekleidet. In der rechten Hand hielt er einen Farbtopf. Er blieb am Tor der Scheune stehen und sah misstrauisch zu den Ankömmlingen hinüber.
    Sein finsteres Gesicht hellte sich ein wenig auf, als er Ellis Madleen erblickte. Eine Gruppe, zu der eine Frau gehörte, schien ihm harmlos zu sein. Auch Nelsons Gesicht weckte in ihm keinen Verdacht.
    Babyface grüßte mit einem »Hallo« und sagte: »Wir haben uns verfahren und sind knapp mit Benzin. Ein Mann unten auf der Straße sagte uns, wir könnten bei Ihnen Benzin bekommen?«
    Der Alte nickte. »Ja, ich kann Ihnen den Tank füllen. Es ist natürlich ein wenig teuerer als unten, wegen der Transportkosten.«
    Er wollte in die Scheune gehen, aber Nelson hielt ihn an der Schulter fest.
    »Es hat Zeit. Wir haben mächtigen Hunger. Können wir ein Frühstück haben?«
    Der Alte rieb seinen Bart.
    »Viel ist nicht da, aber Brot, Schinken und Kaffee können Sie bekommen.«
    Er ging auf das große Blockhaus zu und öffnete die Tür.
    »Gehen Sie einstweilen in die Gaststube, bis ich alles gerichtet habe.«
    Der Raum für die Gäste war klein. Die Stühle standen noch auf den Tischen. Es war kalt. Von allen Versprechen, die auf dem Schild unten an der Straße gemacht wurden, stimmte nichts außer der großartigen Aussicht.
    Nelson hatte keinen Sinn dafür.
    »Geh in die Küche«, befahl er Ellis. »Hilf ihm und pass auf, dass er keine Dummheiten macht.«
    Loggan saß apathisch auf dem Stuhl, hielt den Kopf in die Hände gestützt und starrte vor sich hin.
    Babyface ließ fünf Minuten verstreichen. Dann stand er auf und ging zum Lincoln hinaus. Er öffnete den Schlag, griff unter das Armaturenbrett und löste drei Kabel, die ins Zündschloss führten. Dann kehrte er in die Gaststube zurück.
    Eine Viertelstunde später trugen der Alte und Ellis das Frühstück auf. Der Besitzer dieses komischen Motels setzte sich zu seinen Gästen und fragte sie nach dem Wohin und Woher.
    Nelson antwortete, dass er heute Nachmittag zu einer geschäftlichen Besprechung in Harrisonburg sein müsste. Sie hätten sich aber für den Weg durchs Gebirge entschlossen, weil sie die Landschaft hätten genießen wollen. Dabei hätten sie sich leider verfahren.
    »Ich glaube aber, wir können es noch schaffen, wenn wir erst einmal die richtige Straße erwischt haben«, meinte er.
    Loggan und Nelson aßen viel und hastig. Ellis begnügte sich mit einer Tasse Kaffee.
    Loggan schlief nach dem Frühstück auf seinem Stuhl ein. Auch Nelson fühlte lähmende Müdigkeit. Nur das Bewusstsein, dass jede Verzögerung für ihn verhängnisvoll sein konnte, hielt ihn aufrecht.
    Er zahlte. Sie gingen zum Lincoln zurück. Während sich der Alte in die Garage begab, um das Benzin zu holen, setzte sich Babyface hinter das Steuer und betätigte die

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