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0191 - Damons letzter Kampf

0191 - Damons letzter Kampf

Titel: 0191 - Damons letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mäßig beleuchtetem nächtlichen Straßenrand, wohl noch halb geblendet von erlöschenden Autoscheinwerfem, ihn erkannt hatte. Noch mehr: warum er auf die Sekunde genau gewußt hatte, wann Raffael an dieser Stelle auftauchte.
    Raffael ging Zamorra entgegen. Auf halbem Weg trafen sie sich. Zamorra maß seinen alten Diener mit prüfendem Blick, dann nickte er. Unter seinem Blick erschauerte Raffael.
    »Ich freue mich, daß Sie wieder da sind«, sagte er.
    Zamorra nickte knapp, dann griff er nach dem Oberarm Raffaels. »Kommen Sie zum Wagen«, befahl er.
    Es war das erste Mal, daß Raffael mißtrauisch wurde. Zamorra hatte sich verändert. Er hätte es früher nicht gewagt, den alten Diener in dieser burschikosen Art zu berühren. Etwas widerstrebend ließ sich Raffael auf den Citroën zu ziehen.
    »Wo ist Mademoiselle Duval? Ich darf der Hoffnung Ausdruck geben, daß es ihr wohl ergeht…?« murmelte Raffael.
    »In den Wagen«, befahl Zamorra. »Schnell.«
    »Wenn Sie erlauben…«
    Aber der andere ließ ihn nicht ausreden. Er hatte Raffael förmlich zum Wagen gezerrt, riß die Fondtür auf und stieß Raffael hinein.
    »Sie sind nicht Zamorra!« schrie Raffael auf. »Wer sind Sie?«
    Der Fremde, der wie Zamorra aussah, drängte sich mit auf die Rückbank. Von der anderen Seite wurde die Tür aufgerissen, und ein Unsichtbarer stieg ein. Da begriff Raffael, daß er entführt werden sollte. Er schrie laut auf, aber da schloß sich die Tür bereits wieder.
    Eine Geisterhand ließ den Motor trotz abgezogenen Zündschlüsseln anspringen. Eine Geisterhand setzte ihn in Bewegung und steuerte den Wagen auf die Straße hinaus.
    »Was soll das?« keuchte der alte Mann. »Was wollen Sie von mir?«
    Zamorras Gesichtszüge zerschmolzen einfach. Ein völlig Fremder saß neben Raffael rechts auf der Rückbank.
    Er wandte den Blick nach links.
    Der Unsichtbare war nicht mehr unsichtbar. Er hatte Gestalt angenommen.
    Der Teufel saß neben Raffael Bois.
    ***
    Nicole sprang auf. »Wo?«
    »Irgendwo in der Nähe«, murmelte Zamorra. »Draußen…«
    Kerr winkte bereits der Bedienung. »Zahlen…«
    Zamorra konzentrierte sich stärker auf das Amulett und versuchte zu ergründen, was es ihm mitteilen wollte. Doch entweder war er »entwöhnt«, oder die dämonische Ausstrahlung war zu schwach oder zu weit entfernt, als daß das Amulett sie näher erfassen konnte.
    Nicole berührte Zamorras Hand. Er schloß die Augen. Plötzlich sah er undeutliche Schatten. Ein Auto, das davonraste, zwei Menschen und eine Teufelsgestalt… eine Entführung? Wer wurde entführt? Warum?
    Er wollte gezielt nachgreifen, aber die Impulse wurden schwächer, die Bilder zerflossen. Die Quelle der dämonischen, schwarzmagischen Ausstrahlung entfernte sich.
    Kerr war bereits dabei, die Rechnung zu begleichen. Zamorra erhob sich jetzt, nickte dem Druiden zu und strebte dem Ausgang zu. Nicole folgte ihm, dann auch Kerr.
    Sie traten auf die Straße hinaus. Zamorra sah sich um. Nirgends war etwas Ungewöhnliches zu erkennen. Aber hier draußen konnte er die Ausstrahlung etwas deutlicher wahrnehmen.
    Immer noch zu undeutlich.
    Kerr begann plötzlich zu laufen. Er bewegte sich an der Straße entlang, blieb plötzlich abrupt stehen. Seine Hände flogen empor, preßten sich gegen seine Stirn. »Zamorra!« schrie er.
    Der Meister des Übersinnlichen fuhr herum, setzte Kerr nach. Unschlüssig blieb Nicole noch zurück.
    »Du warst hier!« stöhnte Kerr. »Ich sehe dich, Zamorra… du und ein alter Mann, ihr geht auf ein Auto zu…«
    »Der Wagen!« keuchte Zamorra. Er sah sich um. War hier niemand, der die Szene direkt beobachtet haben konnte? Unweit des Hotels stand ein wartendes Taxi.
    Mit ein paar weiten Sprüngen hetzte Zamorra darauf zu. Er wartete keine weiteren Erklärungen Kerrs ab. Sein Verstand arbeitete fast maschinenhaft. Der alte Mann, den Kerr in seiner druidischen Vision erkannt hatte… er konnte Raffael sein…
    Der Taxifahrer kurbelte die Scheibe herunter. Zamorra bestürmte ihn mit Fragen.
    »Ja, da war etwas«, brummte der Mann. »Ein großer Citroën parkte da drüben. Ausländisches Kennzeichen, Frankreich, glaube ich. Stand mitten im Halteverbot. Ein alter Mann stieg aus. Aus dem Hotel kam… ja, ich weiß nicht. Der Mann war irgendwie gesichtslos. Er erinnerte mich an meinen Chef in der Zentrale. Er zerrte den Alten zurück in den Wagen, und dann startete er.«
    Zamorra winkte zu Kerr. »Hierher, schnell!«
    Nicole tauchte ebenfalls bei dem Taxi auf. Kerr

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