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0191 - Fenris, der Götterwolf

0191 - Fenris, der Götterwolf

Titel: 0191 - Fenris, der Götterwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hieb, ein hohes Jaulen, einen Fall, dann war es ruhig.
    Sofort surrte die Scheibe wieder nach oben und Suko wandte sich um, damit er etwas vom Erfolg seiner Bemühungen sehen konnte.
    Um ihn zu unterstützen, senkte ich die Geschwindigkeit.
    »Wir könnten Ruhe haben«, sagte er. »Halt doch mal an!«
    Ich stoppte.
    Zwar wallte hinter uns der Nebel, doch ich war nicht so weit gefahren, als daß wir nichts mehr hätten sehen können. Sechs Wölfe hatten wir gezählt.
    Einer lag jetzt am Boden. Die anderen fünf hatten sich um ihn geschart, saßen auf den Hinterpfoten und stießen heulende Laute aus, die vom Nebel verschluckt wurden. Leider war uns der Blick auf den toten Wolf verwehrt. Trotzdem glaubte ich nicht daran, daß er sich zurückverwandeln würde wie ein Werwolf, das hätte der erste schon durch die Berührung mit dem Kreuz getan. Sicherlich war der Wolf erledigt und das Dämonische aus ihm herausgeweht.
    Die übrigen Wölfe beschnupperten ihren Artgenossen und zogen sich dann überhastet zurück.
    Unser Wagen interessierte sie nicht mehr. Rechts und links des Weges tauchten sie im dicken Nebel unter.
    Ich atmete auf. Diese Gefahr war erst einmal gebannt, obwohl sie keinesfalls lebensbedrohend gewesen war, aber verdammt unangenehm, wie wir erlebt hatten.
    Suko hatte seinen Humor wiedergefunden. »Und wer bezahlt dir jetzt die Beulen?« fragte er.
    »Die Wölfe. Ich werde ihr Fell an Pelzhändler verkaufen und von dem Gewinn die Reparatur bezahlen.«
    »Dann mach mal.«
    Ich »machte« auch und fuhr wieder an. Unbehelligt rollten wir in dem dichten Nebel weiterhin unserem Ziel entgegen, von dem ich hoffte, daß es in nächster Zukunft erscheinen würde.
    Ich konzentrierte mich voll auf die Fahrerei, während Suko die unmittelbare Umgebung im Auge behielt, soweit es der verfluchte Nebel erlaubte.
    Schließlich erreichten wir sogar eine Wegeinmündung. Der andere Feldweg, noch schmaler als der, auf dem wir fuhren, mündete rechts in den unsrigen.
    Genau dort stand ein Wegweiser.
    Die weiße Schrift auf dunklem Untergrund war noch gut zu lesen.
    Abbey St. Joanna, stand dort zu lesen.
    »Hurra, wir sind richtig«, murmelte ich und bekam wenig später bereits den Beweis.
    Aus dem Nebel schälte sich etwas Dunkles, Gewaltiges.
    Das Kloster!
    »Endlich!« stöhnte Suko und rieb sich die Hände. »Es wurde auch verdammt Zeit.«
    Da hatte er mir aus der Seele gesprochen.
    Noch waren die Mauern nicht genau zu erkennen. Sie wurden vom Nebel umflossen, der aussah wie Wasser, welches das Kloster eingehüllt hielt. Gespenstisch wirkte das alte Gemäuer. Ein einsames Licht brannte ziemlich hoch unter dem Dach und auch vor dem Eingang sahen wir zwei verwaschene helle Flecken.
    Weiter im Hintergrund war ein unregelmäßiger dunklerer Schatten zu sehen, bei dem es sich wahrscheinlich um ein größeres Waldstück handelte.
    Menschen entdeckten wir nicht. Bei dem Wetter würde ich das Kloster auch nicht freiwillig verlassen, wenn ich einmal hinter den Mauern hockte.
    »Dann komm«, sagte Suko. »Wurzeln schlagen will ich hier wirklich nicht.«
    Wir stiegen aus. Irgendwie paßten wir uns der gesamten Stimmung an. Denn so leise wie möglich öffneten wir die Wagentüren, drehten uns aus dem Fahrzeug und drückten die Türen behutsam wieder zu.
    Suko schaute mich über das Wagendach hinweg an. »Sollen wir die Waffen holen?«
    Das war nicht schlecht. Ich hätte es doch fast vergessen. Wir schlossen den Deckel des Kofferraums auf und holten das hervor, was wir brauchten.
    Dazu gehörten auch die Dämonenpeitsche, mein silberner Dolch und die magische Kreide.
    Wieder einmal schaute ich in den Koffer und damit auch auf eine leere Stelle, wo sich einmal der magische Bumerang befunden hatte.
    Ich hatte ihn nicht mehr, er befand sich nun in den Klauen eines anderen, der sich Dr. Tod nannte. Bisher hatte er die Waffe gegen mich noch nicht eingesetzt, obwohl wir bereits ein paarmal aufeinandergetroffen waren. Das mußte seinen Grund haben. Ich glaubte daran, daß sich Solo Morasso einfach nicht traute, den Bumerang gegen mich einzusetzen. Den Grund wußte ich nicht, darüber konnte ich nur spekulieren. Vielleicht hatte Morasso Angst, daß ich die Waffe dann wieder zurückbekam.
    Aber das stand noch alles in den Sternen. Außerdem wollte ich mich nicht zu sehr auf die Zukunft konzentrieren, die Gegenwart war wichtig genug.
    Ich drückte so leise wie möglich die Haube wieder zu. Suko stand schon vor dem Wagen. Als er meine Schritte hörte,

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