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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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Sagten Sie Poove?«
    »Ja, Mock Poove!«
    »Aber das ist ziemlich unmöglich! Poove ist schon seit Stunden mit einem Lastwagen unterwegs nach… eh… nun, jedenfalls ist er weit von New York entfernt.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Ich glaube eher, daß Sie sich irren, Sir. Das Foto im Ausweis stimmt genau mit dem Gesicht des Mannes überein, den wir fanden.«
    Einen Augenblick herrschte verdutztes Schweigen. Dann sagte der Direktor, und seine Stimme klang auf einmal aufgeregt, heiser und fast unbeherrscht: »Hören Sie, wo sind Sie denn eigentlich? Ich komme sofort! Wenn Sie recht hätten - um Gottes willen! - das wäre überhaupt nicht auszudenken…«
    ***
    Ich sah, wie die Gestalt oben auf der Straße das Gleichgewicht verlor, nachdem der andere ein paar heftige Bewegungen ausgeführt hatte. Es konnte gar nicht anders sein, die beiden mußten miteinander in Streit geraten sein. Der unheimliche Schrei des Stürzenden ging uns durch Mark und Bein.
    Entsetzt schlossen wir die Augen, als er unten aufschlug. Er wurde noch ein Stück weitergeschleudert und blieb schließlich liegen, leblos wie eine Puppe, die ein Filmregisseur in den Abgrund stürzen ließ.
    Er trug eine hellgraue Uniform. Also mußte es der Mann sein, den die anderen Valley genannt hatten. Und es konnte ihn nur ein einziger Mann in den Abgrund gestoßen haben: der junge Fahrer.
    Als ich wieder hinter dem Felsblock hervorblickte, hinter dem wir uns in Deckung gebracht hatten, sah ich zwei Männer, die sich von der obersten Kante des Steilhangs her zur Straße abseilten. Mit bloßem Auge konnte man erkennen, daß sie Gewehre umgehängt hatten.
    »Jetzt haben wir die Bescherung«, sagte Phil leise, schob sich den Hut wütend nach vorn in die Stirn und lehnte sich mit dem Rücken gegen den fast mannshohen Felsblock. »Geht dir jetzt ein Licht auf?«
    »Eins?« fragte ich bitter. »Mir geht eine ganze Glühbirnenfabrik auf. Aber was hilft das jetzt? Sie haben uns geschickt ausgespielt. Bloyd und Martinez sind tot. Und wir haben nicht die leiseste Aussicht, den Burschen an den Kragen gehen zu können. Sobald wir uns aus unserer Deckung hervorwagen, schießen sie uns ab wie vom Hochstand aus.«
    »Schöne Aussichten«, knurrte Phil.
    Nach einigen Minuten der Stille hielt mir Phil seine Zigarettenschachtel hin. »Jedenfalls sind wir beide noch auf den Beinen«, meinte er, während ich mich bediente. »Die können da oben nicht bis in alle Ewigkeit warten, daß wir uns einmal zeigen. Im Gegenteil. Sie müssen so schnell wie möglich mit dem Transportwagen verschwinden. Sobald sie das getan haben, klettern wir hinauf. Vom Jaguar aus können wir über Sprechfunk Himmel und Hölle alarmieren. Glaubst du vielleicht, daß die Burschen mit dem Gold davonkommen?«
    So zuversichtlich ich vorher gewesen war, so mutlos war ich jetzt. »Warum nicht?« fragte ich. »Alles spricht dafür, daß sie diesen Fischzug sorgfältig und gescheit vorbereitet haben. Wenn wir hinaufkommen, werden sie entweder den Jaguar oder das Sprechfunkgerät zerstört haben. Bis wir zu Fuß irgendwo sind, wo es ein Telefon gibt, können ein paar Stunden vergangen sein.«
    »Trotzdem«, widersprach Phil. »Der Truck kann nicht sehr schnell fahren. Selbst wenn wir erst nach drei Stunden jemand alarmieren könnten, würden sich die Burschen nicht weiter als höchstens 200 bis 250 Meilen entfernt haben. In einem Großeinsatz kann man in dieser Entfernung Sperren aufbauen und das ganze Gebiet abriegeln. Der Truck ist schließlich nicht in einer Zigarrenkiste zu verstecken.«
    »Du übersiehst eine Kleinigkeit, Phil«, wandte ich ein. »Von hier bis zur Küste können es höchstens 40 Meilen sein. Das können sie in einer Stunde schaffen. Wenn sie ein Schiff draußen liegen haben, brauchen sie noch ein oder zwei Stunden, um die Kisten mit dem Gold an Bord zu schaffen. Danach gehen sie außerhalb der Drei-Meilen-Zone und sind in Sicherheit.«
    »Vorher müssen sie aber erst mit der Schutzmannschaft im Wagen selbst fertig werden!«
    »Ja«, gab ich zu, »das ist im Augenblick allerdings auch meine letzte Hoffnung. Aber es sollte mich nicht wundern, wenn sie sich dafür nicht auch längst einen raffinierten Trick hätten einfallen lassen.«
    »Vielleicht sollten wir mal sehen, ob sie sich überhaupt noch um uns kümmern?« fragte Phil. »Was hältst du davon?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir können’s ja versuchen. Deck mich, ich springe hinüber zu dem Brocken da drüben!«
    Ich zeigte auf einen

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