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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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zu.
    Da er weder einen Streifenbeamten noch einen Streifenwagen entdecken konnte, betrat er das nächste Geschäft und bat, telefonieren zu dürfen. Man führte den alten Mann in ein Büro und schob ihm den Apparat hin. Bedächtig nahm Morgan den Hörer ab und wählte die Nummer des Hauptquartiers der New Yorker City Police.
    Nüchtern und sachlich erstattete er seinen Bericht und vergaß nicht hinzuzufügen, daß es sich nach seiner Meinung um einen kleinen 22er Revolver gehandelt habe.
    »Sagen Sie uns Ihren Standort durch, wir schicken einen Wagen!«
    Morgan nannte die Ecke am Parkausgang, wo er warten wolle. Zehn Minuten später schritt er bereits mit drei uniformierten Beamten aus einem Funkstreifenwagen durch den Park und suchte nach der Ursache der Schüsse.
    »Sie müssen hier in dieser Gegend gefallen sein!« sagte Morgan und zeigte mit seinem Spazierstock die ungefähren Umrisse des Gebiets an, von dem er glaubte, daß es die Ursache der beiden Schüsse beherbergen müsse.
    »Dann trennen wir uns am besten«, schlug einer der Polizisten vor.
    Sie verteilten sich und durchkämmten das Gelände. Plötzlich rief einer die beiden anderen Polizisten zu sich. Auch der pensionierte Richter eilte hin.
    Der Polizist stand vor einem Baumstamm und zeigte mit dem Finger auf eine hell gefärbte Stelle in der Rinde. Die anderen beugten sich tiefer, und einer meinte: »Klar! Hier ist eine Kugel reingeschlagen. Sie muß aus den Büschen dort gekommen sein! Vorsicht, Jungens!«
    Die drei Polizisten zogen ihre Schußwaffen und schlichen sich an die breite Buschgruppe heran, die nicht weit von dem Baum entfernt war. Vorsichtig drangen sie in das dichte Laubwerk ein. Richter Morgan war zurückgeblieben, weniger aus Furcht, als vielmehr aus der Einsicht, daß eine solche Kriecherei nichts mehr für seinen Körper sei.
    Wenig später fanden sie ihn. Mock Poove lag in einer Blutlache. Sein Gesicht, sein Hals und seine Hände waren blutverschmiert. Dünner, hellroter Schaum stand auf seinen Lippen.
    »Lungenschuß«, murmelte einer der Polizisten sachverständig. »Bill, lauf zurück zum Wagen und ruf die Mordkommission und einen Krankenwagen! Aber geh auf deiner Spur zurück, damit wir nicht noch mehr Fährten in die Erde trampeln!«
    »Okay, Jimmy!«
    Noch einmal verging eine halbe Stunde, ehe in dieser Geschichte wieder etwas geschah. Der Krankenwagen traf fast gleichzeitig mit der Mordkommission ein. Detective Lieutenant Hörsters ließ schnell zwei Fotos von der Lage des verwundeten Mannes machen. Dann bat er den Arzt der Mordkommission, für eine umgehende Überführung des Verletzten in ein Hospital Sorge zu tragen.
    »Und verständigen Sie bitte die Angehörigen, sobald es Ihnen die Zeit erlaubt, Doc!« fügte Hörsters hinzu.
    »Ja, natürlich«, erwiderte der Arzt, kniete nieder und legte einen provisorischen Notverband an, um ein neues Beginnen der Blutung während des Transports nach Möglichkeit zu unterbinden.
    Im Krankenhaus machten sich einige Ärzte sofort an die Arbeit. Unterdessen untersuchte der Doc der Mordkommission die Kleidung, die der Verwundete getragen hatte. Er fand eine Brieftasche mit einem Ausweis der LE & TC, wie sich die Firma abgekürzt nannte.
    Ärgerlich schüttelte der Arzt den Kopf. »LE & TC«, murmelte er. »Und damit soll man nun etwas anfangen können!«
    Er blätterte weiter in den Papieren und fand eine Lohnabrechnung der LIND’S TRANSPORT & EXPRESS COMPANY! Er verglich die Buchstaben mit der Abkürzung und fand, daß nur die beiden mittleren Wörter für einen besseren Klang der Abkürzung umgestellt worden waren. Aber zweifellos handelte es sich in beiden Fällen um dieselbe Firma.
    Der Arzt ließ sich zu einem Telefon führen, blätterte im Verzeichnis und wählte schließlich die Nummer. »Hier ist Doktor Raynes von der Kriminalabteilung«, sagte er. »Geben Sie mir den Chef, bitte!«
    »Einen Augenblick, ich verbinde mit dem Manager in Charge.«
    Der Arzt wartete einen Augenblick, und als sich der angekündigte diensttuende Direktor gemeldet hatte, sagte er: »Bei Ihnen ist ein gewisser Mock Poove beschäftigt, nicht wahr?«
    »Ja, warum?«
    »Wir haben den Mann vor einer halben Stunde im Central Park gefunden. Er ist anscheinend schon vor ein paar Stunden dort zusammengeschossen worden. Zwei Lungenschüsse. Wahrscheinlich hat er noch riesiges Glück gehabt, denn es sieht fast so aus, als seien die beiden Kugeln eigentlich für sein Herz berechnet gewesen.«
    »Augenblick mal!

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