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0192 - Hotel zur dritten Hölle

0192 - Hotel zur dritten Hölle

Titel: 0192 - Hotel zur dritten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorfinden würden. Durch die offene Tür schaute ich in die Halle.
    Da stand ein Gewehrschrank. Die große Glasscheibe war zertrümmert.
    Einige Waffen fehlten, falls der Schrank zuvor gefüllt gewesen war.
    Suko war vorgegangen. Ich folgte ihm, immer damit rechnend, den toten Förster zu finden.
    In der Diele schauten wir uns um. Da hingen Geweihe an den Wänden. Zwischen ihnen der Kopf eines Wildschweins.
    Und wir sahen beide die offene Tür, die zum Büro des Försters führte.
    Diesmal war ich der erste, der über die Schwelle trat.
    Vor dem Schreibtisch lag er.
    Ich wurde blaß.
    Der Förster mußte sich gewehrt haben, denn es herrschte innerhalb des Büros ein Chaos. Und ich sah die Blutlache, die unter dem Kopf des Mannes hervorquoll. Neben dem Förster ging ich in die Knie und fühlte nach dem Puls.
    Er schlug nicht mehr.
    »Sie haben verdammt gewütet«, flüsterte der Chinese. »Diese Bestien.«
    Ich nickte nur, denn sprechen konnte ich nicht. Der Schock schnürte mir die Kehle zu.
    Wir durchsuchten das Haus. Die Killer befanden sich nicht mehr im Innern.
    Sie waren sicherlich zu einem anderen Ziel gefahren. Ins Hotel zur dritten Hölle.
    Die kalte Luft strich über unsere erhitzten Gesichter, als wir wieder draußen standen. Sie kühlte uns zwar äußerlich ab, aber nicht innerlich.
    Da waren wir beide aufgewühlt. Da wir den BMW nirgendwo sahen, konnten wir davon ausgehen, daß die Mörder im Wagen zu ihrem Ziel gefahren waren. Wahrscheinlich hatten sie den Weg genommen, der vom Forsthaus in den Wald hinein stach.
    »Komm«, sagte ich nur.
    ***
    Will Mallmann fühlte sich elend. Er hatte zwar keine Kopfschmerzen, trotzdem befand sich innerhalb seines Schädels ein dumpfer Druck, der sich schwer auf seine Augenlider legte, so daß er einfach nicht in der Lage war, sie zu öffnen.
    Daß er es trotzdem tat, war die Folge von Schlägen, die gegen seine Wangen klatschten. Links und rechts, dann wieder umgekehrt, und danach begann das Spielchen von vorn.
    Als erstes Lebenszeichen gab der Kommissar ein Stöhnen von sich.
    Dann öffnete er die Augen.
    Ein Fremder schaute ihn an.
    Will sah ein bleiches Gesicht, faltenreich, und dunkle Augen. Er fühlte kalte Finger an seinen Wangen und hörte dann die Frage: »Mein Herr, ist Ihnen nicht gut?«
    Will Mallmann richtete sich auf. Unverständnis zeichnete sich auf seinen Zügen ab. Automatisch nahm er die dargebotene Hand und erhob sich.
    »Wo bin ich?«
    Der Mann vor ihm lächelte. Erst jetzt bemerkte der Kommissar, daß er ganz in Schwarz gekleidet war. Wie ein Butler oder Angestellter. Er nickte verständnisvoll.
    »Mein Herr, Sie sind hier im Hotel. Sie haben für eine Woche gebucht.«
    »Hotel?«
    »Ja, im Hotel zur dritten Hölle. Erinnern Sie sich denn nicht, mein Herr?«
    »Nein, ich…«
    Der Mann in Schwarz nickte verständnisvoll. »Ja, ja, ich kann es mir denken. Der lange Sturz auf der Treppe. Ich gebe zu, sie ist ein wenig steil, und sie sind nicht der erste, der hinuntergefallen ist. Es tut mir leid.«
    »Aber ich…«
    »Kommen Sie, mein Herr. Ich habe unten etwas zu trinken. Das wird Ihnen sicherlich gut tun.«
    »Natürlich. Aber…« Will Mallmann war noch immer durcheinander. So ließ er es auch geschehen, daß der Mann in Schwarz seinen linken Arm in der Beuge umfaßte und den Kommissar die Treppe nach unten geleitete.
    Will hörte Stimmen.
    Menschen sprachen miteinander. Dazwischen das Lachen einer Frau.
    Hell und perlend.
    »Geht es Ihnen besser?« hörte der Kommissar die besorgte Frage des Mannes.
    »Ja, ja, natürlich.«
    Will antwortete automatisch, denn sie hatten inzwischen die Treppe hinter sich gelassen und die Halle erreicht. Abermals wunderte sich der Kommissar. Er blieb stehen, auch dann, als der andere ihn weiterziehen wollte.
    Schwere Gedanken wirbelten in seinem Kopf. Erst jetzt überfiel ihn die Erinnerung. Er war zum Haus des Försters gefahren und von dort aus zu diesem Hotel. Aber da sah es völlig anders aus. Verfallen, nur noch eine Ruine. Kein Leben. Tot, leer, gespenstisch…
    Und jetzt?
    Hier waren Menschen. Männer und Frauen. Vor allen Dingen Frauen.
    Junge, hübsche Mädchen, modisch gekleidet. Sie saßen in den Sesseln, tranken, lachten oder lasen in irgendwelchen Magazinen.
    Sie sprachen über einen Film, aber seltsam, sie waren alle sehr bleich, und sie bewegten sich wie in Zeitlupe.
    »Kommen Sie, Herr Mallmann«, sagte der Mann in Schwarz, »ich gebe Ihnen etwas zu trinken.«
    »Meinen Namen kennen Sie?«
    »Aber

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