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0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
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Drei-Minuten-Licht im Treppenhaus an, das zugleich über der Haustür die große Lampe aufflammen läßt, und schloß meine Wohnung ab.
    »Augenblick«, sagte ich, als wir auf der Straße waren. »Ich muß erst den Wagen aufschließen.«
    In meinem Jaguar haben drei Mann Platz, wenn man einen auf den Notsitz hinten verfrachtet. Ich ging also um den Wagen herum zur Seite, wo das Steuer war.
    Phil stand mit unserem Besucher auf der anderen Seite im Licht der Haustürlampe.
    Gerade als ich den Schlüssel ins Türschloß des Wagens schob, krachte der Schuß. Ich warf mich erschrocken herum, hörte irgendwo in der Dunkelheit das Trappeln schneller Schritte und gleichzeitig Phils Ausruf.
    »Bist du getroffen?« rief ich, während ich hinter dem Kühler halbwegs in Deckung ging.
    »Ich nicht«, erwiderte mein Freund.
    Das machte mich hellhörig. Mit drei Schritten war ich wieder auf dem Bürgersteig.
    Phil kniete neben unserem Besucher. Ich holte mein Feuerzeug heraus, denn die Lampe war natürlich gerade in dem Augenblick ausgegangen, da man sie am nötigsten brauchte.
    »Nichts mehr zu machen«, sagte Phil leise. »Kopfschuß. Mit einem Gewehr.«
    ***
    Diesmal bekam unsere Mordkommission den Fall.
    Phil und ich suchten zwar gleich nach dem Schuß die Umgebung ab, aber wir fanden nichts, was auf den Täter hätte hinweisen können.
    Nicht einmal die Geschoßhülsen.
    Unser Distriktschef kam eine halbe Stunde nach dem Eintreffen der Mordkommission in einer schwarzen Limousine, die von Rack Connors gefahren wurde, einem alten G-man, der mehr Narben am Körper als Haare auf dem Kopf hat.
    »Ein Mordanschlag auf euch beide?« fragte der Chef.
    »Ich glaube, sie hatten es nur auf Jerry abgesehen«, erwiderte Phil. »Sie konnten doch nicht wissen, daß ich um diese Zeit noch mit zu Jerry kommen würde.«
    »Das ist wahr«, nickte Mr. High. »Können wir die Angelegenheit bei Ihnen besprechen, Jerry? Ein Mordanschlag auf einen G-man ist eine ernste Sache, nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern für den ganzen FBI.«
    Wir gingen also zusammen in meine Wohnung, während die Mordkommission draußen durch die Straße schwärmte und überall nach einem verdächtigen Mann fragte, der ein Gewehr bei sich gehabt hatte.
    Offen gestanden, hatte ich den ganzen Fall nicht so ernst genommen.
    Es war nicht das erste Mal, daß Leute aus der Unterwelt versuchten, mich zu töten.
    In meinem Job gehört das zum Berufsrisiko.
    Der Chef allerdings schien das von einer anderen Seite her zu sehen.
    »Erzählen Sie bitte, Jerry!« bat Mr. High, als wir im Wohnzimmer saßen.
    Ich berichtete ihm von dem Überfall, soweit ich ihn erlebt hatte. Phil mußte den Anfang erzählen, denn er war ja als erster in die Wohnung gekommen.
    »Es war alles dunkel«, begann Phil, »als ich hereinkam. Ich kenne ja die Wohnung gut. Ich ließ die Tür offenstehen, weil Jerry doch gleich nachkommen mußte, tastete nach dem Schalter im Flur und knipste das Licht an. Und da standen sie, alle drei, und hielten Pistolen. Well, mir blieb nichts anderes übrig, als die Hände hochzunehmen. Sie dirigierten mich ins Wohnzimmer und wollte mich dort fertigmachen. ›Das ist aber nicht der Richtige‹, sagte einer von den dreien. Ein anderer meinte: ›Nein, das ist sein Freund, ich habe die beiden schon oft zusammen in der Zeitung abgebildet gesehen. Der andere wird wohl gleich kommen.‹ Und dann hielten sie mir die Arme auf dem Rücken fest und ein anderer schnürte mir die Luft von hinten mit seinem Unterarm ab. Natürlich versuchte ich, mich zu wehren, aber sie hatte mich ziemlich rasch so weit, daß ich Sterne sah. Zum Glück kam Jerry schnell genug zurück.«
    »Ja, das ist wirklich ein Glück«, murmelte der Chef nachdenklich. »Ich möchte nur wissen, ob dieser Anschlag mit Jerrys altem Fall zusammenhängt.«
    »Das glaube ich nicht nur, das weiß ich, Chef. Die Zusammenhänge sind vollkommen klar. Der Mann, der vor einer knappen Stunde vor diesem Haus erschossen wurde, damit er nicht singen konnte, gehörte zu denselben Leuten, die mich damals erwischten.«
    »Aber warum wiederholen diese Leute so plötzlich ihren Versuch, Sie zu töten? Dazu müssen sie doch einen Grund haben.«
    »Den haben sie auch«, nickte ich grimmig. »Und es ist fast ein Witz: Sie glauben nämlich, daß ich ihnen auf eine unangenehme Weise auf die Spur gekommen wäre. Dabei weiß ich gar nicht, was ich mit der Spur anfangen soll.«
    Jetzt sahen mich Mr. High und Phil vollkommen

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