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0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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hatte das Schauspiel sehr wohl beobachtet. Sie befanden sich hoffungslos in der Überzahl. Black hätte keine Chance gegen sie gehabt, aber er hätte einige von ihnen mit in den Tod genommen.
    Die Dämonenvögel waren feige und hinterhältig. Ihr Krächzen klang nicht mehr angriffslustig, sondern eher ängstlich. Black flog mit kräftigem Flügelschlag direkt auf die Front zu.
    Das verkrafteten die Feiglinge nicht. Die Front brach auseinander. Schleunigst brachten sich die Dämonenvögel in Sicherheit.
    Aber das war für sie nicht so einfach, denn die Tentakelarme des gigantischen Black hatten eine ungeahnte Reichweite. Er schleuderte sie ihnen nach. Er holte ein Dutzend von den widerlichen Monstern vom Himmel über Dämonenstadt, ehe sie so recht begriffen hatten, wie ihnen geschah.
    Es waren noch gut dreißig Dämonenvögel übrig. Black folgte unerbittlich einem Pulk von ungefähr zehn Stück. Als sie das erkannten, schlugen sie wie wild mit ihren Flügeln, wurden dabei jedoch langsamer anstatt schneller. Die Luft war erfüllt vom irren Krächzen und dem Sausen der Schwingen.
    Und dann zuckten die Tentakelarme wieder vor. Sie hielten Ernte unter den Dämonenvögeln.
    Die Überlebenden verschwanden unten in den engen Gassen der Stadt. Sie verkrochen sich, damit Black ihnen nichts mehr anhaben konnte.
    Gor und Zamorra tauschten Blicke.
    »Das hätten wir«, sagte Gor leise. »Unser Freund hier hat sich als wichtiger Verbündeter entpuppt.«
    »Noch ist nicht aller Tage Abend, und ein relativ unbedeutetes Scharmützel entscheidet längst nicht den Ausgang des Krieges«, orakelte Zamorra pessimistisch.
    Er spähte nach unten. Dort zeigte sich nichts mehr. Sämtliche Bewohner der Stadt schienen sich versteckt zu haben.
    Der Schein trog, denn gewiß lauerten die Monstren nur auf die Landung von Black.
    Kaum hatte Professor Zamorra daran gedacht, als Black nach unten sank. Rasend schnell wie ein Stein stürzte er der Stadt entgegen. Ein Dutzend seiner Tentakelarme baumelten herab, als hätte ihn jede Kraft verlassen.
    Zamorra sah, daß die Tentakelarme direkt aus der Unterseite von Black wuchsen. Er konnte sie ganz einziehen, so daß nichts mehr von ihnen zu sehen war.
    Black blieb ein schwarzer, nur silhouettenhaft erkennbarer und darum geheimnisvoller Schatten. Dabei kämpfte er zur Zeit auf der Seite des Guten.
    Hoffentlich noch lange genug, bis wir einigermaßen in Sicherheit sind! dachte Zamorra.
    Knapp über den Dächern der Stadt entfaltete Black seine gigantischen Schwinger und ließ einen riesigen Schatten über die Stadt entstehen. An dieser Stelle von Monsterstadt brach die Nacht herein.
    Ehe Gor und Zamorra sich versahen, schnellten zwei Tentakelarme herein und packten nach ihnen. Es nutzte nichts, daß sie sich festhielten. Sie wurden unsanft nach draußen befördert.
    Während die Schwingen von Black leicht wippten und somit das Gleichgewicht im Schwebeflug hielten, senkten sich die beiden Männer, von den Tentakelarmen gehalten, auf einen mächtigen Palast. Er beherrschte die gesamte Umgebung. Alle anderen Gebäude wirkten gegenüber dem Palast eher mickrig.
    Im diffusen Halbdunkel sahen die beiden Männer, daß der Palast ringförmig gebaut war und einen weiten Innenhof umschloß. Er mutete an wie eine Festung, um alle ungebetenen Gäste abzuhalten.
    Gor und Zamorra schienen allerdings zu den Willkommenen zu zählen, sonst hätte Black sie wohl kaum hergebracht.
    Das redete der Meister des Übersinnlichen sich ein, obwohl er dem Frieden nicht so recht glauben mochte.
    Black setzte sie auf dem Dach ab. Dann schug er kräftiger mit den Schwingen und rauschte davon, einen Sturm dabei entfachend. Zamorra und Gor mußten sich flach auf den Boden legen, um nicht vom Dach geweht zu werden.
    Der Sturm legte sich wieder. Zamorra untersuchte mit den tastenden Händen den Untergrund.
    Das Dach fühlte sich feucht und schwammig an. Wenn man die ganze Handfläche darauflegte, pulsierte es sanft.
    Wie der Rücken eines lebendigen Wesens!
    Zamorra schluckte einen imaginären Kloß hinunter, der sich unwillkürlich in seiner Kehle bildete.
    Gor erhob sich als erster.
    Das Dach war uneben. An vielen Stellen gab es Pfützen mit einer wasserähnlichen Flüssigkeit. Prompt ging Gor hinüber, tauchte seinen Zeigefinger in das Naß und kostete vorsichtig.
    »Es sieht nicht nur so aus wie Wasser, sondern ist auch Wasser!« behauptete er.
    Zamorra hatte kein Interesse daran, das Experiment nachzuvollziehen. Er trat an den Rand

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