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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Modegangster von New York
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zusammengestellt hatte. Der Sekt hatte einen leicht grünlichen Schimmer und schmeckte herrlich - aber gefährlich. Die Kombination von Champagner und grüner Pomeranze hatte es bestimmt in sich. Aber es geschah noch etwas anderes.
    Der Likör hatte dieselbe Farbe wie der Nagellack, den man in Jack Drakes Bleibe gefunden hatte, und aus dieser Ideenverbindung heraus, fragte ich, eigentlich ohne es zu wollen:
    »Kannten Sie eine Frau, die sich die Nägel an Händen und Füßen grün lackierte und mit Silberpuder bestäubte?«
    »Bis jetzt noch nicht, aber ich werde mir das merken. Zu meiner Perücke müsste das unbedingt aufreizend wirken. Vielen Dank für den Tipp. Ich werde Ihnen das Resultat vorführen und Ihr Urteil erbitten.«
    Als die Flasche leer und Pat Slong unzweifelhaft voll war, trommelte ich zum Aufbruch. Pablo brachte die nicht unerhebliche Rechnung, und ich ließ mir diese quittieren und abstempeln.
    Schließlich und endlich waren wir ja im Dienst, wenn es auch zurzeit ein recht angenehmer Dienst war.
    Phil, Kavalier wie immer, legte dem Mädchen das Cape um, und dann gingen wir hinaus, zuerst Pat, dann ich, und mein Freund machte den Schluss.
    Es war erfrischend kühl.
    Schon fing es an, hell zu werden. Wir steuerten auf unseren Jaguar zu, und Pat wollte sich über irgendetwas, was ich nicht mitgekriegt hatte, totlachen.
    Auf der anderen Straßenseite stand ein Mercury, ich sah, wie der Fahrer das Fenster herunterließ. Ich dachte mir nichts dabei, bis ich den stumpfen Glanz des Laufs der MP sah.
    Pat war drei Schritte vor mir. Ich schrie, aber der Schrei ging unter in dem höllischen Rattern der Maschinenpistole.
    Noch während ich mich hinwarf, riss ich die Smith & Wesson aus dem Halfter. Der Mercury sprang an wie ein Pferd, dem der Reiter die Sporen in die Weichen gestoßen hat. Meine Pistole bellte und vereinigte sich mit den Schüssen aus Phils Pistole zu einer satanischen Symphonie.
    Der Mercury schwenkte nach links und wieder nach rechts. Dann knallte er gegen den Mast einer Straßenlaterne, der umstürzte und das Dach des Wagens durchschlug.
    Für ein paar Sekunden war die Grove Street leer gefegt, und dann stürzten Menschen aus allen Kneipen und Haustüren.
    Ich rannte hinüber, wo Pat Slong regungslos mit ausgebreiteten Armen auf dem Gesicht lag. Als ich sie sah, war der kleine Schwips, den ich gehabt hatte, verflogen.
    Ich brauchte nur einmal hinzusehen, um festzustellen, dass das nette, lustige Mädchen tot war. Nicht weniger als fünf Kugeln hatten sie getroffen.
    Hier konnte ich nicht mehr helfen.
    Ich raste hinüber zu dem Wagen, der mit zerschlagenem Verdeck und mit den beiden Vorderrädern auf dem Bürgersteig zum Halten gekommen war.
    Etwas zischte, pfiff und brauste. Ein Schlag, der so klang, als habe man ein Dutzend Metalltöpfe fallen lassen, dröhnte. Eine Stichflamme zuckte hoch und im gleichen Augenblick, war der Wagen in Feuer gehüllt.
    Jeder Versuch, die Insassen herauszuholen, wäre Selbstmord gewesen.
    Die Neugierigen wichen erschreckt zurück. Eine Frau im ersten Stock des Hauses, vor dem die Glut lohte, machte den lächerlichen Versuch, das Feuer mit Güssen von Wasser zu löschen. Zwei Minuten später heulte ein Streifenwagen der Stadtpolizei heran, gefolgt von einem Zug Feuerwehr.
    Schaumlöscher wurden in Betrieb gesetzt, und es dauerte nur kurze Zeit, bis die Flammen in sich zusammensanken. Trotzdem war von dem Wagen und seinen Insassen wenig übrig geblieben.
    Selbst die Nummernschilder waren bis zur Unkenntlichkeit verglüht.
    Die Polizisten, denen von allen Seiten mehr oder weniger falsche Hinweise gegeben wurden, machten Miene, ruppig zu werden. Als sie unsere Ausweise sahen wurden sie friedlich.
    »Benachrichtigen Sie Lieutenant Brown in Centre Street und fragen Sie, ob Lieutenant Crosswing von der Mordkommission 3 Nachtdienst hat«, herrschte ich den Sergeanten an.
    Er spurte sofort.
    »Lieutenant Brown ist zu Hause, aber Lieutenant Crosswing ist da. Wollen Sie ihn sprechen?«
    Natürlich wollte ich.
    »Holen Sie Ihren Verein zusammen und kommen Sie zur Grove Street. Wir haben Arbeit für Sie«, sagte ich.
    Crosswing nannte mich dieses und jenes, was ich ihm zu dieser Zeit nicht verübeln konnte, aber er versprach, sofort anzutanzen.
    Zwanzig Minuten später kam er mit seinen Leuten und mit Detective-Lieutenant Brown an. Der überfiel mich sofort mit einem Schwall entrüsteter Fragen.
    »Ich habe mir erlaubt, Sie hierher zu bitten, weil auch dieser Mord unserer

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