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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Modegangster von New York
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mir da gewesen, das aber war nicht der Fall. Was ich suchte, wusste ich eigentlich gar nicht, aber irgendetwas musste Pat gewusst haben oder besitzen, das ihrem Mörder hätte gefährlich werden können. Ich tippte auf irgendwelche Papiere. Vielleicht sogar Entwürfe und Zeichnungen.
    So machte ich mich also an eine systematische Untersuchung. Nach einer halben Stunde wurde es dem Hausmeister langweilig, und er fragte, ob ich ihn noch brauche. Ich verzichtete auf ihn, und er bat mich, beim Weggehen zuzuschließen und ihm den Schlüssel zu bringen. Dann war ich allein.
    Ich hatte den Schreibtisch und den kleinen Bücherschrank bereits durchgesehen. Das Einzige, was ich fand, waren Ansichtspostkarten von Freundinnen, die in Urlaub waren und ein paar Briefe von Männern, in denen diese versuchten, sich zu verabreden. Das alles war nichts.
    Ich setzte mich in den tiefen Sessel vor dem künstlichen Kamin mit der Elektroheizung und überlegte.
    Wo verbirgt eine Frau Papiere oder Briefe, wenn sie ganz sicher gehen will, dass sie nicht gefunden werden…?
    Ich wusste es aus Erfahrung, entweder zwischen ihrer Wäsche oder im Bett.
    Ich räumte das Wäschefach aus. Es roch nach Lavendel, genauso wie die kleine Pat geduftet hatte, die jetzt wahrscheinlich schon auf dem Seziertisch von Doc Price im Leichenschauhaus lag. Ich schüttelte mich.
    Trotz aller Mühe fand ich nichts. Dann kam das Bett an die Reihe. Unter dem Kissen war nichts, ebenso wenig unter der Steppdecke oder zwischen dieser und dem Überzug. Auch unter den Matratzen war nichts versteckt, und es war keine Spur davon zu sehen, dass die Nähte aufgetrennt und wieder zugenäht worden waren.
    Ich machte mir sogar die Arbeit, Tisch und Sessel beiseite zu stellen und den Teppich zurückzuschlagen. Ich durchstöberte, ohne Hoffnung auf Erfolg, das Bad und die Kochnische. Dann war ich am Ende meiner Weisheit.
    Also hatte Pat keinen schriftlichen Beleg in Händen gehabt, es sei denn, sie hatte diese an anderer Stelle deponiert. Ihr Bankbuch lautete auf die First National, und ich würde dort nachfragen.
    Noch einmal setzte ich mich und steckte eine Zigarette an. Jetzt erst spürte ich die durchwachte Nacht. Es war fast acht Uhr geworden, und ich war lausig müde.
    Der Sessel war tief und weich. Ich legte die Zigarette auf den Aschenbecher und schloss für einen Augenblick die Augen, um wie ich mir weiszumachen suchte, nachzudenken.
    Um ein Haar wäre ich eingeschlafen. Wäre das Geräusch an der Flurtür nur fünf Minuten später gekommen, so hätte ich es nicht mehr gehört. So war ich sofort hellwach und auf den Beinen.
    Ich dachte natürlich an den Hausmeister, aber dessen Schlüssel hatte ich in der Tasche, und so hätte er klopfen oder klingeln müssen. Die Person da draußen jedoch versuchte, aufzuschließen. Es klappte nicht sofort, und darum tippte ich auf einen Nachschlüssel oder Dietrich.
    Endlich schnappte das Schloss, und gleich darauf bewegte sich die Klinke. Auf Fußspitzen schlich ich hinaus, um den Eindringling hinter der Tür zu erwarten. Meine Waffe hielt ich entsichert in der Hand.
    Ich stieß gegen etwas und ein Poltern und Splittern folgte.
    Ich hätte mich selbst ohrfeigen mögen. Ich war gegen die große Vase, die als Schirmständer diente, gestoßen, hatte sie umgeworfen, und sie war natürlich zu Bruch gegangen.
    Mit zwei Sprüngen war ich an der Tür und riss sie auf. Gerade, als ich »Stop« und »Hands up« rief, verschwand eine Gestalt im hellen Staubmantel links um die Ecke, und ich hörte eilige Schritte die Treppe hinunterpoltern.
    Ich raste hinterher, konnte aber den Kerl nicht einholen. Als ich im Hausflur ankam, klappte gerade die Außentür.
    Wenn die Straße vorher leer gewesen war, so hatte sich das jetzt geändert. Viele Menschen strömten in Richtung der Subway Station St. Mary’s Park und andere zur Hochbahn in Third Avenue. Auf den ersten Blick sah ich mindestens sechs Männer, die helle Staubmäntel trugen.
    Es war also noch jemand auf den Gedanken gekommen, es sei der Mühe wert, Pats Wohnung unter die Lupe zunehmen, und dieser Jemand musste ein Mann sein, der genau wusste, dass sie tot war, also ihr Mörder oder dessen Auftraggeber.
    Diese Erkenntnis nützte mir nichts. Ich ging wieder nach oben, warf einen letzten Blick in das Heim der Ermordeten, schloss sorgfältig ab und klebte ein Dienstsiegel über das Schloss. Das war natürlich keine hundertprozentige Sicherheit, aber doch eine Warnung.
    Um halb neun war ich im

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