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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Modegangster von New York
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geschehen ist. Alle meine Modelle sind nach Originalentwürfen angefertigt. Ich habe es nicht nötig, mich mit fremden Federn zu schmücken. Dafür bürgt der Ruf meines Hauses.«
    »Es lag uns fern, Ihnen zu nahezutreten, Mr. Duringer«, sagte Phil und setzte das gewinnende Lächeln auf, das er für besondere Gelegenheiten reserviert hat. »Wir haben mehr oder weniger theoretisiert, und außerdem bestünde ja die Möglichkeit, dass Ihnen das eine oder andere zu Ohren gekommen wäre.«
    »Ich bedaure unendlich«, meinte Mr. Duringer. »Bitte, entschuldigen Sie mich jetzt. Ich muss mich auch meinen anderen Gästen widmen. Jedenfalls war es mir ein Vergnügen, und sollte ich Ihnen behilflich sein können, so werde ich das gerne tun.«
    Er erhob sich, und wir taten dasselbe. Die lange Unterhaltung mit uns hatte bereits Aufsehen erregt. Alle möglichen Leute reckten die Hälse und zerbrachen sich die Köpfe darüber, wer wir wohl sein könnten.
    Nur Greg Rice schien im Bilde zu sein. Er hakte die Daumen unter die Hosenträger, was natürlich in dieser hochvomehmen Umgebung shocking war, rollte seine dicke Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen, grinste vertraulich und kniff das linke Auge zu.
    Ich grinste zurück und hatte die Genugtuung, dass wenigstens ein Mensch uns gegrüßt hatte.
    Nach und nach erschienen auch die zwölf Mannequins wieder auf der Bildfläche. Zwar befanden sie sich in »Zivil«, und doch zogen sie die Blicke der meisten Männer und sogar einiger Damen auf sich.
    Ein großer Teil der Mädchen wurde von Müttern, Tanten, Verlobten oder Freunden erwartet und sofort in Beschlag genommen. Nur vier blieben übrig, die anscheinend auf der Suche nach bekannten Gesichtern durch den Raum schlenderten.
    Eine davon, ein flammender Rotkopf, kam uns gefährlich nahe und warf mir einen diskreten, aber nichtsdestoweniger verheißungsvollen Blick zu. Es war nicht etwa die Tatsache, dass ich die Kleine nett fand - ob sie mir’s glauben oder nicht -, sondern der Wunsch, die Bekanntschaft einer Frau zu machen, die in Duringers Diensten stand, der mich veranlasste, auf das Geplänkel einzugehen.
    Als sie nur noch drei Schritte von unserem Tisch entfernt war, sprang ich auf, grinste übers ganze Gesicht, streckte ihr die Hand hin und rief so laut, dass es jeder hören konnte:
    »Hallo! Welche Freude, Sie einmal wiederzusehen.«
    Das Mädchen hatte den-Verstand auf dem rechten Fleck. Sie begriff sofort und spielte Ball.
    »Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite. Wie kommen Sie eingefleischter Junggeselle dazu hier zu sitzen? Haben Sie sich etwa eine Braut oder eine feste Freundin zugelegt?«
    »Gott bewahre mich vor plötzlichem Reichtum«, sagte ich in komischer Verzweiflung. »Ich bleibe Junggeselle bis an mein seliges Ende, was sie aber nicht hindern darf, bei uns Platz zu nehmen, wenn Sie nichts anderes Vorhaben.«
    Sie begrüßte auch Phil mit einer Vertraulichkeit, die ihn fast in Verlegenheit brachte. Phil ist nun einmal Kavalier und hält auf äußere Formen.
    Ich dachte schon, er werde dem Mädchen, das, wie eine Anstecknadel verriet, Pat hieß, einen echt europäischen Handkuss verabreichen, aber er besann sich zur rechten Zeit und ließ es bei der Andeutung.
    »O Gott, was bin ich durstig«, stöhnte sie und bemächtigte sich meines noch vollen Glases.
    Sie leerte es auf einen Zug und winkte dem vornehmen Diener. Der schenkte nach, und als er gegangen war, kam sie sofort auf den Kern der Sache.
    »Was machen wir jetzt, oder haben Sie die Absicht, in diesem langweiligen Laden zu übernachten?«
    »Wir denken nicht daran«, gab ich zurück. »Am liebsten möchten wir uns jetzt in eine gemütliche Bar verziehen und nach diesem labberigen Zeug ein paar handfeste Drinks schlucken.«
    »Sie sind mein Freund«, beteuerte sie enthusiastisch. »Das ist genau, was ich mir wünsche.«
    »Und ich hätte gedacht, dass Sie uns in den Gloria Palast oder einen anderen Nachtclub verschleppen wollten.«
    »Nicht geschenkt. Verschleppen möchte ich Sie allerdings und zwar ins Village zu EL CHICO.« Und der Laden hatte genau meine Kragenweite. Er war klein, mexikanisch, und Pablo, der Besitzer, hatte gewöhnlich irgendein gutes Tanzpaar, das aus seinen heimatlichen Gefilden stammte. Die Preise waren erschwinglich und der Whisky genauso gut, wie die mexikanischen Schnäpse.
    »Hauen wie also ab«, schlug sie vor, und da sagte Pat:
    »Gehen Sie bitte voraus und sagen Sie mir, was für einen Wagen Sie haben und wo Sie auf

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