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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Modegangster von New York
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die Frau Mr. Duringer einen Haufen Geld kostet, das heißt, wenn… Aber das kann nicht stimmen, denn Madame Medard behauptet, er hätte eine feste Freundin.«
    »Weiß denn niemand, wie diese Zeichnerin heißt?«
    »Man erzählt sich, sie wäre Französin und heiße mit Vornamen Claire. Die Medard hat sie einmal gesehen und sagte sie trage eine große dunkle Brille, was ihr um so mehr auffiel, als die Frau ja einen unglaublichen Geschmack entwickelt.«
    »Und sonst wissen sie gar nichts von ihr?«
    »Nur Klatsch. Es wurde sogar behauptet sie wäre Carleys Freundin oder sogar mit ihm verheiratet.«
    Wir bestellten eine neue Runde und Pat bekam langsam einen Schwips.
    »Warum sind Sie eigentlich heute Abend bei unserer Modenschau gewesen?«, fragte sie. »Wollten Sie ein paar Modellkleider für Ihre Freundinnen kaufen? Verheiratet sind Sie keinesfalls. Verheiratete Männer sind nicht so harmlos wie Sie.«
    »Da haben Sie recht, Pat. Wir sind solide Junggesellen und wollen es auch bleiben.«
    »Sind Sie denn auch aus der Branche?«
    »Gott soll mich behüten«, lachte ich. »Nach allem, was ich bis jetzt gehört habe, ist es ein so übles Geschäft, dass ich damit nichts zu tun haben möchte.«
    »Prost«, sagte sie zusammenhanglos und kippte ihren Drink. »Wenn Sie jetzt große Kavaliere sein wollen, so spendieren Sie einem armen, schwer arbeitenden Mädchen eine Flasche Sekt, zusammen mit einer grünen Pomeranze. Wissen Sie, dann schmeckt er besonders gut. Haben Sie schon mal probiert?«
    »Nein, aber wir werden es Ihnen zuliebe tun. Inzwischen sagen Sie uns bitte, wie Sie heißen und wo Sie wohnen.«
    »Ach so, Sie denken, später weiß ich es nicht mehr. Vielleicht haben Sie recht. Ich wohne Jackson Avenue 320, habe ein hübsches kleines Apartment und keinen Freund. Gelegentlich, wenn ich nüchtern bin, lade ich Sie zum Tee ein. Ich glaube, wir werden uns gut vertragen.«
    »Und was steht auf dem Schild vor der Tür?«
    »Ach so. Patricia Slong, dabei fällt mir ein, dass ich auch Sie nur als Jerry und Phil kenne.«
    Wir stellten uns vor, aber sie würde die Namen in fünf Minuten wieder vergessen haben.
    Sie kicherte.
    »Also im Modegeschäft sind Sie nicht. Mit was verdienen Sie denn dann Ihre Brötchen? Wenn man einen Jaguar fährt, so muss man doch Geld haben.«
    »Wenn Sie sich da nicht irren«, scherzte ich, aber sie ließ sich nicht von dem Thema abbringen.
    »Der Chef hat Ihnen eine längere Audienz gewährt, als Virginia Rockefeiler und Gloria Vanderbilt. Kunden sind Sie nicht. Wie Lieferanten sehen Sie auch nicht aus.«
    Sie legte den Finger an die Nase, tat so, als ob sie nachdenke und sagte:
    »Ich kann' Sie verdammt nicht unterbringen.«
    Wir lachten alle zusammen, Pat war so übermütig, dass sie mich umfasste. Sie saß rechts von mir, und ihre linke Hand glitt unter meine linke Schulter. Im selben Augenblick begann sie zu lachen.
    »Alles hätte ich geglaubt, nur das nicht. Hat Duringer Sie mir auf den Pelz gehetzt?«
    »Wieso?«
    »Sie sind doch Detektive, und da er mit den Pinkertons arbeitet, nehme ich an, dass Sie aus diesem Stall kommen. Andere Leute tragen keine Pistole im Schulterhalfter, es sei denn, Sie wären Gangster, und dafür halte ich Sie wirklich nicht.«
    »Sie sind ein kluges Kind, Pat, aber doch nicht klug genug«, sagte ich. »Wir sind keine Pinkerton-Leute und tragen unsere Schreckschusspistolen nur aus Spaß.«
    »Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen. Ich nehme Ihnen das nicht ab.«
    Glücklicherweise wurde das Gespräch, das einen mir unerwünschten Verlauf nahm, unterbrochen.
    Paquite & Juan wirbelten über die kleine Tanzfläche und nahmen unsere Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Plötzlich, gerade als der Tanz auf seinem Höhepunkt angelangt war, fühlte ich Pats harten Griff an meinem Oberarm. Ihre Augen waren starr und hingen erschreckt an der Portiere, die die Eingangstür zum Lokal verbarg.
    »Was haben Sie denn, Darling?«, fragte ich.
    Sie schüttelte sich. »Es war wohl nur Einbildung. Ich glaubte, ein Gesicht zu sehen, das ich gerade jetzt entbehren könnte, aber ich habe mich wohl geirrt.«
    Ich war nicht so sicher, sprang auf und lief hinüber. Es interessierte mich, wer die kleine nette Pat so in Schrecken versetzt haben könnte.
    Hinter dem Windfang war die Tür geöffnet. Auf der Straße gingen späte Nachtbummler, aber niemand war darunter, den ich gekannt hätte.
    Ich kehrte an den Tisch zurück, wo Phil inzwischen die von Pat gewünschte Mischung

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