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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Modegangster von New York
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Claire Dubonnet.«
    »Sie kennen sie also?«
    »Ich habe sie einmal gesehen, als Mr. Duringer sie einstellte, dann nicht mehr.«
    »Kann diese Frau denn überhaupt zeichnen und entwerfen?«
    »Aber selbstverständlich. Wie sollte sie denn sonst…« Er schwieg. »Tatsächlich. Ich habe niemals gesehen, dass sie einen Stift in die Hand nahm. Ich erinnere mich noch an unsere Zusammenkunft, als ich bei einem Modell eine Abänderung vorschlug und ihr die Reißfeder geben wollte. Als sie verlegen wurde, hielt ich das für falsche Bescheidenheit.«
    »Wissen Sie, wo wir Mr. Duringer um diese Zeit finden können?«, fragte ich.
    »Wahrscheinlich ist er zu Hause. Soll ich ihn anrufen und fragen, ob er für Sie zu sprechen ist?«
    »Auf keinen Fall. Lassen Sie uns bitte aus dem Spiel, aber rufen Sie unter irgendeinem Vorwand an und fragen Sie.«
    Mr. Duringer war zu Hause.
    Wir forderten Carley auf, uns zu begleiten. Er wusste nicht warum, er war zu sehr durcheinander, um etwas zu begreifen.
    Duringer wohnte standesgemäß am River Side Drive. Ich ließ unsere beiden Kollegen vor der Einfahrt mit der Instruktion zurück, jeden Fußgänger und jeden Wagen, der das Haus verlassen wollte, unter allen Umständen und mit allen Mitteln zu stoppen. Dann klingelte ich.
    Die Tür wurde geöffnet, und ein livrierter Diener fragte nach unserem Begehren.
    »Mr. Duringer bitte«, sagte ich und gab meine Karte ab.
    Der Hausherr begrüßte uns in üblicher Liebenswürdigkeit in einem sogenannten Arbeitszimmer.
    »Ich habe ja nichts dagegen, meine Herren, wenn Sie mich aus meiner wohlverdienten Mittagsruhe aufstören, aber dass Sie Mr. Carley mitgeschleppt haben, finde ich doch reichlich überflüssig«, sagte er.
    »Wir wollen es kurz machen, Mr. Duringer«, sagte ich. »Ich bitte Sie, Mademoiselle Claire Dubonnet und ebenso Mademoiselle Blanche Santou zu rufen. Ich habe die Damen einiges zu fragen.«
    »Habe ich es eigentlich mit Verrückten zu tun, oder wollen Sie mich zum Besten halten?«, fuhr er auf. »Ich denke nicht daran, Mademoiselle Dubonnet auf Ihr Ersuchen hierher zu zitieren, und es ist mir leider unmöglich, eine Tote aus ihrem Grab zu holen.«
    »Dann also, Mr. Duringer, bleibt uns nichts anderes übrig, als eine Haussuchung vorzunehmen.«
    »Ich verbitte mir Ihre Unverschämtheiten«, schrie er. »Ich fordere Sie auf, mein Haus zu verlassen.«
    Er drückte den Zeigefinger auf einen Klingelknopf, und als der Diener erschien, sagte er eisig.
    »Die Herren wünschen zu gehen.«
    »Die Herren wünschen nicht zu gehen«, gab ich zurück, aber bevor ich weiterreden konnte, hörte ich, wie draußen ein Motor gestartet und auf Touren gebracht wurde.
    Dann plötzlich vernahmen wir Rufe. Der Motor schwieg, die Haustür klappte.
    Dann wurde die Zimmertür aufgerissen. Eine Frau stürmte herein. Sie hatte dunkelbraunes, fast schwarzes Haar, aber ich sah auf den ersten Blick, wen ich vor mir hatte.
    Nicht ich allein. Carley war aufgesprungen und schrie.
    »Blanche!«
    Die schwarzhaarige Frau taumelte. Sie sank in sich zusammen, hockte auf dem Erdboden und schluchzte. Carley kniete neben ihr und schlang den Arm um sie. Das alles sah ich nur aus den Augenwinkeln. Meine Blicke ließen Duringer nichtlos.
    Er war aufgesprungen, und keine Miene seines Gesichts hatte sich verzogen. Nur um seine Lippen zuckte es höhnisch.
    »Man soll keinem Weib vertrauen«, knirschte er.
    Seine Hand fuhr an die Lippen. Er lachte noch, bis sein Gesicht starr wurde und er wie ein gefällter Baum umschlug. Als ich mich über ihn beugte, roch ich das Aroma von bitteren Mandeln.
    Mr. Duringer hatte es vorgezogen, sich dem irdischen Richter zu entziehen.
    Wir alarmierten die nächste Polizeistation und baten darum, ein paar Cops herüber zu schicken. Dann durchsuchten wir das Haus.
    Die Dienerschaft blieb inzwischen unter Aufsicht in der Küche. Im zweiten Stock fanden wir Claire Dubonnet, die von allem nichts gehört hatte. Sie lag auf der Couch und schlief friedlich.
    Als sie hörte, was los war, wurde sie weniger friedlich. Sie fing an zu randalieren und wollte weg, aber das war gar nicht in unserem Sinn. In Blanches Zimmer entdeckten wir die Beweise dafür, dass sie gearbeitet hatte.
    Es gab eine Menge Zeichnungen und Entwürfe.
    Wir verzichteten darauf, die Beteiligten an Ort und Stelle zu vernehmen, sondern schickten sie alle drei, nämlich Blanche Santou, Claire Dubonnet und Edward Carley zu unserer Dienststelle.
    Dort gab es alle möglichen Neuigkeiten.

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