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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kaum fassen, aber das glaube ich dir sogar.« Scharf drehte er sich um. Dabei blickte er seinen Bluthund an. »Such ihn!« zischte er. »Such diesen Mann und zerfetze ihn!«
    Der Hund hatte bisher vor mir gehockt. Jetzt erhob er sich, sträubte sein Fell, schüttelte sich, knurrte gefährlich und verschwand. In weiten Sprüngen hetzte er davon. Abrakim und ich blieben allein zurück.
    Der Zwerg hob das Messer. Prüfend strich er mit der Daumenkuppe über die Klinge.
    Das bekam ich genau mit, auch wenn ich in dieser verdammten Lage hing und es mir von Sekunde zu Sekunde schlechter ging, weil sich das Blut immer stärker staute.
    »Niemand, der meinen Wald bisher ohne Erlaubnis betreten hat, ist lebend wieder herausgekommen. Ich habe dafür gesorgt, daß er als Warnung für immer hier hängenbleibt, bis selbst seine Knochen vermodert und verfault sind. Auch dir wird es nicht anders ergehen. Du hast den Frevel begangen, den Mandragoro nicht verzeihen kann, und ich noch weniger.«
    »Wo ist Mandragoro?« keuchte ich. »Ich will mit ihm sprechen.«
    »Nein, er hat mich zu seinem Diener bestimmt. Wenn du reden willst, dann mit mir. Aber es hat keinen Zweck, ich muß mich beeilen, und deshalb werde ich dir jetzt deinen Kopf abschlagen!«
    Das hatte ich befürchtet. Wieder schoß Angst in mir hoch. Mein Gesicht verzerrte sich. Verzweifelt ruderte ich mit den Armen, wollte Abrakim packen, doch der zog sich zurück, lachte laut und holte aus…
    ***
    Suko steckte das Sprechgerät wieder ein. So ganz geheuer war es ihm nicht gewesen, ebenso wie die Umgebung, durch die er sich bewegte. Zum Glück hatte John sich gemeldet, ihm also war nichts weiter passiert. Und in einer halben Stunde wollten sie sich treffen, um dann gemeinsam vorzugehen.
    Auch dem Chinesen gefiel die Dunkelheit nicht. Hätte er nicht die Lampe bei sich gehabt, so hätte er überhaupt nichts sehen können, denn der Dunst war mittlerweile zu einem Nebel geworden. Das Licht der Lampe reichte nicht mehr weit. Es schien von einem Schwamm aufgesaugt zu werden.
    War der Chinese zu Beginn noch relativ schnell vorangekommen, so mußte er jetzt zwangsläufig langsamer gehen. Dieser Teil des Waldes wirkte auf ihn, als hätte hier ein Wirbelsturm gewütet. Zahlreiche Bäume waren geknickt, und niemand hatte sie vom Boden weggeräumt. Sie lagen kreuz und quer, bildeten einen regelrechten Wirrwarr, über den Suko klettern mußte.
    Die auf dem Boden liegenden Stämme waren zum Teil vermodert.
    Sie mußten schon sehr lange hier liegen. Das Holz war faulig und weich. Längst waren andere Bäume hochgewachsen und hatten den Platz der alten eingenommen.
    Dieser Wald war wirklich außergewöhnlich. Ein Erholungsbecken der Natur, denn hier griff keine »ordnende« Hand des Menschen ein.
    Alles wuchs und verging so, wie es kam.
    Um Suko herum war es ruhig. Er vernahm nur seine eigenen Schritte. Die Nachttiere des Waldes hielten sich zurück, zudem dämpfte der Nebel alle Geräusche.
    Zögernd nur tastete sich der Schein der Taschenlampe voran. Ein zitternder Fleck im Nebel, geisterhaft anzusehen, wie ein heller Punkt aus dem Jenseits.
    Vergeblich suchte der Chinese nach einem Weg. Er leuchtete nach links und rechts, der Kreis zuckte über den weichen Boden, verfing sich in einem Durcheinander von Ästen und Zweigen, die Suko mit der freien Hand immer wieder zur Seite drücken mußte, damit sie nicht gegen sein Gesicht schlugen.
    Ein paarmal zuckte seine Hand zum Walkie-talkie. Er wollte John rufen, doch er dachte an die vereinbarte Zeit und ließ es bleiben. So drang er immer tiefer in den Wald ein und hatte sich irgendwann an die Umgebung gewöhnt. Er war eins mit ihr geworden, stellte sich gut ein und kam deshalb auch besser voran.
    Manchmal zuckte selbst Suko zusammen, wenn ihm der wallende und sich bewegende Nebel Figuren vorzauberte, die ihn an geisterhafte Wesen erinnerten. Tanzende Jenseitsgestalten, die allerdings nur Einbildung waren, obwohl Suko schon tatsächlich mit ähnlichen Wesen gekämpft hatte.
    Auf einem Baumstamm ließ er sich schließlich nieder und zog das Sprechgerät aus der Tasche. Die dunkelgrüne Farbe schimmerte feucht. Der Nebel hatte sich auch da abgesetzt.
    Suko zog die Antenne hervor, knipste den Hebel hoch und gab das Zeichen. Er wartete darauf, daß sich sein Partner John Sinclair meldete, das jedoch geschah nicht.
    Das Gerät blieb stumm.
    Suko runzelte die Stirn. Wenn das Walkie-talkie so reagierte, stimmte etwas nicht. Er schaltete es wieder aus,

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