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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden, dann berührte er Baumstämme oder glitt wie ein heller Schemen durch Sträucher und Unterholz.
    Wieder mußte ich über zwei Stämme klettern und wunderte mich plötzlich, als ich mehr Platz hatte.
    Vor mir befand sich ein Weg.
    Er war sogar ein wenig breiter als der, den wir gegangen waren.
    Er führte nach zwei Seiten weiter. Ich entschied mich für die linke und blieb meiner ersten Richtung treu.
    Ich konnte mich jetzt schneller bewegen. Kein großes Hindernis stoppte mich.
    Den rechten Arm hielt ich vorgestreckt. Die Lampe war eingeschaltet, und der helle Strahl versuchte, den Dunst zu durchdringen.
    Ein paarmal schon hatte es in meiner Nähe geraschelt.
    Jetzt wieder.
    Diesmal blieb ich stehen.
    Sofort verstummte das Geräusch. Ich drehte mich langsam um, und auch mein Arm mit der Lampe machte diese Bewegung mit.
    Dabei wurde ich das verdammte Gefühl nicht los, daß irgend jemand oder irgend etwas in meiner Nähe lauerte.
    Vielleicht Abrakim? Hatte er mich bereits im Visier, ohne daß ich es ahnte? Möglich war dies durchaus. Er kannte diesen Wald schließlich besser als ich.
    Ich ging weiter und spitzte noch mehr die Ohren als zuvor. Das Geräusch blieb aus.
    Vielleicht hatte ich mich auch nur getäuscht, doch nach einiger Zeit vernahm ich es wieder.
    Eine blitzschnelle Drehung, der Lampenstrahl zuckte. Blätter schimmerten. Auf ihnen lagen Wasserperlen, die das Licht brachen, aber einen Feind bemerkte ich nicht.
    Da kann man schon ein komisches Gefühl bekommen, wenn man belauert wird und weiß nicht, von wem. Mir erging es so. Ich spürte auch die leichte Gänsehaut, die über meinen Rücken kroch.
    Zudem fielen Wassertropfen in meinen Nacken, die kalt und als schmale Bahnen den Körper hinunterrannen.
    Fast hätte ich vergessen, mich zu melden. Zufällig warf ich einen Blick auf die Uhr.
    Im selben Moment vernahm ich auch schon den Summton des Gerätes. Suko war eben pünktlicher als ich.
    Ich holte das Walkie-talkie hervor und stellte auf Empfang. Sukos Stimme klang krächzend, als er fragte: »Alles klar bei dir?«
    »Ja, nur habe ich das Gefühl, beobachtet zu werden.«
    »Kann ich nicht behaupten.«
    »Wo steckst du denn?« erkundigte ich mich und mußte unwillkürlich grinsen.
    »Wenn ich das wüßte.«
    »Mir geht es ebenso.«
    »Hast du einen Vorschlag?«
    Ich dachte nach. »Wir geben noch eine halbe Stunde zu. Wenn sich bis dahin nichts getan hat, treffen wir uns und suchen gemeinsam weiter.«
    »Hatte ich auch vor.«
    »Dann ist ja alles klar. Viel Glück weiterhin. Ende.«
    »Ende«, bestätigte Suko.
    Ich schaltete das Gerät aus und schob auch wieder die Antenne ein.
    Und weiter bewegte ich mich. Das mich begleitende Geräusch war jetzt nicht mehr zu hören. Mittlerweile glaubte ich wirklich an eine Täuschung. Wenn mir Abrakim an den Kragen gewollt hätte, dann hätte er die Chance schon längst nützen können.
    Dieser Weg, auf den ich getroffen war, gab mir keine Rätsel mehr auf. Ich hatte inzwischen erkannt, daß er künstlich freigehalten wurde, denn an zahlreichen Zweigen und Ästen sah ich Schnittstellen, wo ein Haumesser die überwachsenden Zweige gekappt hatte.
    Lief ich vielleicht in eine Falle?
    Unwillkürlich streckte ich den Arm noch weiter vor, bewegte ihn und sah vor mir etwas schimmern.
    Weißlich gelb wirkte es.
    Ich runzelte die Stirn. Dieses Schimmern paßte nicht in den dunklen Wald. Denn dunkel war es inzwischen geworden.
    Ich bewegte mich auf den Punkt zu. Je weiter ich kam, um so mehr verschwand der Nebel, und der Gegenstand schälte sich deutlicher hervor.
    Noch erkannte ich ihn nicht genau. Ich schritt schneller aus, hielt dabei die Lampe so, daß der Gegenstand getroffen wurde, und meine Augen weiteten sich.
    Vier Schritte trennten mich von meinem Ziel. Jetzt erkannte ich es deutlich.
    Es waren zwei Skelette, die nebeneinander an einem Baum hingen!
    ***
    Wie hatten die Leute den Wald noch genannt?
    Wald der Gerippe oder Wald der Skelette. Das traf in der Tat zu, wenn ich mir die beiden Knöchernen anschaute, die dicht vor mir am Ast hingen.
    Schaurig und makaber sahen sie aus. Der Lichtstrahl meiner Lampe traf sie, strich über die Knochen und ließ sie hell erscheinen, während die nicht getroffenen im diffusen Nebeldunst verschwanden, als wären sie überhaupt nicht vorhanden.
    Nachdem ich meine erste Überraschung überwunden hatte, ging ich weiter vor, bis ich dicht vor den beiden Gerippen stehenblieb.
    Ich streckte meine Hand aus und berührte die

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