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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verstellbarer Bartzahnung zurück und trat ein.
    Siccines Hand lag auf der offenen Waffentasche, bereit, die Dienstpistole zu ziehen.
    Nicole hatte Zamorras Blaster mitgenommen. Odinsson selbst verzichtete auf Waffen. Sie machten nur leichtsinnig und unvorsichtig. Von Waffen hatte er noch nie viel gehalten und verließ sich lieber auf seine Schnelligkeit und seinen Verstand.
    Mitten im dämmerigen Korridor blieb er stehen. Aus einem Zimmer drang Licht; die Tür war angelehnt. Licht bei einem Schlafenden?
    »Jemand ist hier, der wach ist«, flüsterte Odinsson und trat an die Korridorwand. Nicole und Siccine folgten seinem Beispiel. Der Commander zog langsam die Dienstwaffe und entsicherte sie geräuschlos.
    Odinsson huschte an die Tür heran, lauschte kurz und streckte dann seinen Fuß vor. Die Tür schwang geräuschlos nach innen und ließ das Licht des Zimmers jetzt in voller Breite in den Korridor fallen.
    Die drei sahen einen gutgenährten Mann im grauen Anzug vor einem Bett stehen. Der Dicke fuhr herum.
    Er sah direkt in Siccines Pistole.
    »Keine Bewegung, Mister«, raunte Odinsson und glitt in das Zimmer, sich dabei sorgfältig umsehend. Aber eine weitere Person war außer dem Fetten und dem Schläfer, der nackt auf dem Bett lag, nicht zu erkennen.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?« fragte der Dicke entgeistert.
    »Ist das van Meulen, Commander?« fragte Odinsson schnell.
    Siccine trat näher, die Waffe unausgesetzt auf den Dicken gerichtet. Er schüttelte den Kopf; in den Jahren konnte ein Mensch sich nicht derart stark verändern. An dem Dicken vorbei sah er auf das Bett.
    »Der da ist van Meulen«, sagte er.
    Und im gleichen Moment ertönte Nicoles warnende Stimme:
    »Und der da – ist ein Dämon!«
    ***
    Nicole hatte in ihrem Leben schon genügend oft Dämonen gegenübergestanden, um sie erkennen zu können. Dämonen, auch wenn sie in menschlicher Gestalt auftraten, besaßen eine ganz bestimmte Aura, die von besonders sensiblen Menschen bemerkt werden konnte. Nicole besaß diesen feinen Sinn. Und so, wie es zuweilen möglich ist, schon beim ersten Anblick eines Menschen in seinem Gesicht zu lesen, ob er gut oder böse ist, so konnte sie auch unterscheiden, ob sie Mensch oder Dämon vor sich hatte.
    Der Dicke war ein Dämon. Er besaß jene charakteristische Aura, wie sie nur die Schwarzblütigen aufwiesen, den Hauch des Bösen, der tief in ihnen seinen Ursprung hatte.
    Siccine wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Odinsson duckte sich leicht und kreiselte herum. Sie alle starrten den Dicken im grauen Anzug an, der sein Gesicht jetzt zu spöttischem Lächeln verzog.
    »Sieh an, Kleine, du hast mich also durchschaut! Ha, warum soll ich es abstreiten?« Er sah den Commander an. »Glaubst du wirklich, mich mit deiner Musspritze erschießen zu können? Schieß doch!«
    Siccine wechselte einen raschen Blick mit Nicole.
    Dann drückte er ab.
    Etwas Klebriges rann rot schimmernd aus dem Pistolenlauf und tropfte zu Boden. »Musspritze«, echote Siccine entgeistert.
    Der Dämon begann brüllend zu lachen.
    »Ruhig!« schrie Odinsson ihn an. »Sofort bist du ruhig, Bestie!«
    Überrascht von der respektlosen Anrede klappte der Dicke den Mund zu. »Wage es nicht, den Kerl mit deinem dämlichen Gebrüll zu wecken«, fauchte Odinsson.
    »Ach, du weißt um sein Geheimnis?« fragte der Dicke überrascht. »Das ist ja reizend. Meinst du nicht, daß schon der Schuß ihn hätte aufwecken müssen?«
    »Bist du für seinen Zustand verantwortlich?« fragte Nicole scharf.
    »In gewisser Hinsicht schon«, sagte der Dämon. »Wir kennen uns übrigens, nicht wahr? Odinsson auch. Wir hatten schon ein paarmal das zweifelhafte Vergnügen.«
    Odinsson hob fragend die Brauen. Dieser dicke Bursche war ihm unbekannt. Es sei denn …
    Nicole wurde blaß. Sie begriff schneller als Odinsson.
    »Du bist Asmodis«, stieß sie hervor.
    »Erraten!« schrie der Dämon und begann wieder brüllend zu lachen.
    ***
    Professor Zamorra sah, wie seine Umgebung verschwand. Der harte Griff der Frau, die wie Nicole ausgesehen hatte, hatte ihn aus dem Raumzeit-Gefüge entfernt und in eine andere Welt geschleudert.
    Er stand auf einer endlosen Ebene. Eine matte Helligkeit umgab ihn, aber es stand keine Sonne am Himmel. Als er nach unten sah, stellte er fest, auf einer metallisch glänzenden Platte zu stehen.
    Aus Metall war die Ebene, die sich ins Unendliche erstreckte!
    Eine Traumwelt, die keinen Anfang und kein Ende besaß und in sich nur ihn,

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