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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch die Zeit zu überlegen, mußte jener sein, der am Nachmittag verschwunden war und dessen Verschwinden der Professor bemerkt hatte, ohne etwas Konkretes erkennen zu können. Und jetzt fanden sie sich hier zusammen.
    Beide zugleich vom gleichen Tod bedroht. Bedroht durch die herangleitende ANTARES, die auf dieser Rutschbahn auch beim besten Willen nicht mehr bremsen konnte – wie denn auch? Dabei mußte der spitze Kiel tief durch den Boden schneiden wie durch Wasser, weil das Schiff breitflächig herankam und nicht hoch auf schmaler Fläche glitt. Sie sah aus, als befände sie sich in tiefem Wasser.
    Deshalb würde das Schiff die beiden Menschen auch in voller Breite erwischen.
    Zamorra stöhnte auf. Er kam kaum vom Fleck, während das Schiff heranraste. Er hatte sich doch vorhin noch völlig normal bewegen können!
    Merlin, hilf! dachte er.
    Aber das Amulett wurde nicht aktiv. War seine Kraft erloschen? Oder waren Zamorras von Todesangst gepeitschten Gedanken zu wirr, um Merlins Stern einsetzen zu können?
    Rauschend und donnernd jagte der stählerne Tod heran. Die Traumwelt war zum Alptraum geworden, in welchem man auch vor der Bedrohung fliehen will und nicht vom Fleck kommt.
    Riesig wuchs der Schiffsstahl vor dem Meister des Übersinnlichen auf, um ihn zu erdrücken.
    ***
    Die geträumte Gestalt van Meulens war massiger als das Original, sah kräftiger und gesünder aus. Das mußte van Meulen gewesen sein, ehe er zu träumen begonnen hatte.
    »Vorsicht!« warnte Nicole. »Nicht berühren lassen!« Gleichzeitig hob sie den Blaster und zielte auf das Traumwesen. Sie vertraute darauf, daß die Amulett-Energie sich nahe genug im Traum van Meulens befinden würde, um den Blaster auch jetzt wieder zu versorgen.
    »Siccine, du Lump!« sagte die Traumgestalt. »Warum bist du nicht mit der ANTARES zum Traum geworden?«
    »Wer hier der Lump ist, ist noch nicht ’raus«, brummte der Commander verdrossen. »Wer hat denn Kameraden bestohlen und eine mörderische Schlägerei begonnen?«
    »Wenn ich dich in die Finger kriege, bringe ich dich um«, versprach der Traum-van-Meulen. »Schick bloß das Weib mit der Strahlwaffe aus dem Zimmer, und du bist fällig.«
    »Wir haben Wichtigeres zu bereden als private Streitereien«, warf Balder Odinsson ein. »Oder sind Sie wirklich nur Siccines wegen gekommen, van Meulen?«
    Die Traumgestalt schwieg.
    »In Kürze trifft Asmodis hier ein«, sagte Odinsson. »Dann geht der Kampf weiter. Und der Fürst der Finsternis hat die größeren Kraftreserven.«
    Das Traumwesen sah von einem zum anderen. »Ich könnte die ganze Auseinandersetzung dadurch beenden, daß ich erwache«, drohte er.
    »Das werden Sie nicht«, sagte Nicole. »Denn dann bringt Asmodis Sie auf jeden Fall um. Sie wissen, daß der Dämon stärker ist. Es gibt nur eine Möglichkeit für Sie, zu überleben.«
    Innerlich triumphierte sie. Sie war auf dem richtigen Kurs. Der Magier hatte aus sich heraus den Weg zur Verständigung gesucht.
    »Welche?« fragte van Meulen.
    »Es ist doch ganz einfach«, sagte Nicole. »Der einzige, der Asmodis in seine Schranken verweisen oder gar unschädlich machen kann, ist Zamorra. Geben Sie ihn aus seinem Traum frei. Er wird mit Asmodis schon fertig werden.«
    Das Traumwesen schwieg und überlegte. Haßerfüllt sah es Siccine an. Der Commander wandte sich ab und trat ans Fenster. Vom Hotelzimmer aus konnte er den Vorplatz beobachten. Dort unten stand der schwarze NATO-Cadillac auf dem Parkfeld.
    Aber da war noch etwas. Etwas, das sich bewegte und mit stampfenden Schritten und in der Dunkelheit leicht rötlich glühenden Augen auf das Hotel zu kam.
    Siccine drehte sich wieder um.
    »Asmodis kommt«, sagte er. »Entscheiden Sie sich, van Meulen. Entweder Sie geben Zamorra frei und überleben, oder Asmodis bringt Sie um. Und Sie können sich darauf verlassen, daß wir ihn dabei unterstützen werden.«
    »Dann wäre Zamorra auch verloren«, behauptete van Meulen.
    »Das riskieren wir«, sagte Nicole plötzlich hart. Sie durften van Meulen keine Zeit mehr geben, einen Trick auszutüfteln. Die Entscheidung mußte sofort fallen. Van Meulen durfte nicht auf den Gedanken kommen, daß er für den Fürsten der Finsternis vielleicht doch wertvoll sein könnte und daß Asmodis es nicht auf ihn, sondern nur auf Zamorra abgesehen hatte.
    »Asmodis hat das Hotel betreten«, fuhr Siccine fort. »Sie haben nur noch ein paar Sekunden, sich zu entscheiden, van Meulen.«
    Immer noch schwieg der Magier

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