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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erschien im Geschäft. Auf seinem Helm schmolzen die letzten Schneeflocken.
    »Sir«, meldete er.
    »In Ihrem Wagen meldet sich das Telefon. Es scheint dringend zu sein, der Anrufer lässt nicht locker.«
    Ich ging. Suko blieb zurück und hörte zu, wie Chiefinspektor Tanner den jungen Newman vernahm. Viel konnte er auch nicht sagen, und ob der Zuhälter namens Bongo den Mord begangen hatte, war ebenfalls nicht sicher, obwohl Suko daran glaubte.
    Ich kehrte zurück. Der Chinese sah mir sofort an, dass etwas passiert war. Mein Gesichtsausdruck sagte ihm genug.
    »Was ist geschehen, John?«
    Ich holte erst einmal tief Luft. »Costello hat bei Sir James angerufen.«
    »Was?«
    »Ja, und er hat dem Superintendenten bestellen lassen, dass er mich sprechen will. Und zwar allein.«
    Schweigen entstand nach meinen Worten. Auch Tanner vergaß vor Überraschung, an seiner Pfeife zu ziehen.
    »Weißt du, worum es geht?« wollte Suko wissen.
    »Das können wir uns wohl denken, nicht wahr?«
    Suko nickte. Er brauchte den Namen Glenda Perkins wirklich nicht auszusprechen…
    ***
    In den nächsten Sekunden wurde Glenda einiges klar. Sie war wirklich kein heuriger Hase, sie arbeitete für den Geisterjäger John Sinclair und wusste, dass es Dämonen und Wesen aus anderen Dimensionen gab. Da kannte sie sich aus. Sie wusste ferner, dass normale Bleigeschosse einem Dämon nichts ausmachten. Der Mann neben ihr, der Retter, war von einem Bleigeschoß getroffen worden, und es hatte ihm nichts getan.
    Das musste Glenda erst einmal verdauen und auch das Wissen, vom Regen in die Traufe geraten zu sein. Sie fuhren wieder an. Glenda hoffte, dass der andere nichts bemerkt hatte, und sie schaute geradeaus in den tanzenden, wirbelnden Flockensturm.
    »Woran denken Sie jetzt?« fragte ihr Retter.
    »An nichts.« Der Mann lachte.
    »Sie lügen schlecht, kleine Glenda. Und zwar sehr schlecht.«
    »Wieso?«
    »Sie denken über meine Verletzung nach und wieso es kommt, dass ich nicht entkräftet und vielleicht auch schwerverletzt daliege. Stimmt es?«
    »Möglich.«
    »Also ja«, sagte der Mann und schaltete einen Gang höher, weil die Straße freier wurde.
    »Sind Sie schon zu einem Ergebnis gelangt, meine Liebe?«
    »Natürlich.«
    »Und das wäre?«
    »Lassen Sie mich aussteigen!«
    Lachen. Irgendwie boshaft klingend und auch hämisch. »Nein, das können Sie mir nicht antun. Sie wollen doch Ihren Retter nicht vor den Kopf stoßen.«
    »Retter?«
    »Genau.«
    »Ich glaube kaum, dass Sie ein Retter sind, Mr. Hunter oder wie Sie sonst heißen. Ich bin in Ihre Falle gelaufen. Alles war ein abgekartetes Spiel. Wahrscheinlich ist dieser Kerl gar nicht tot. Sie haben nur so getan, um mich in Sicherheit zu wiegen.«
    »Nein, ich habe ihn wirklich erschossen.«
    Glenda schwieg. Schon längst suchte ihre linke Hand nach dem Griff der Tür. Sie wollte raus, und die Chance bot sich, denn eine Ampel leuchtete wieder rot.
    Hunter musste langsamer fahren. Er schaltete zurück und senkte die Geschwindigkeit. Vor ihnen glühten Bremsleuchten auf. Jetzt stoppte auch der Ford. Und da probierte Glenda es. Sie riss am Türriegel, drängte ihr Körpergewicht schon nach links, um sich aus dem Ford zu werfen. Doch das war nicht möglich. Hunter hatte die Tür versperrt. Glenda hieb gegen die Innenverkleidung, mehr schaffte sie nicht. Die Tür blieb zu. Hunter lachte.
    »Nein, Glenda, so haben wir wirklich nicht gewettet. Sie bleiben hier.«
    Die junge Frau sank zusammen. Wieder stieg Angst in ihr hoch, dann riss sie den Mund auf, um zu schreien. Andere mussten sie doch hören! Sie wollte sich auch auf den Mann stürzen, sich wehren, die Passanten aufmerksam machen, sie wollte soviel und schaffte nichts, denn nun spielte Hunter seine Macht aus, und Glendas Vorhaben blieben bereits im Ansatz stecken.
    Ihr Sitz veränderte sich. Er wurde weicher, dann regelrecht schwammig. Glenda stellte fest, dass sie nicht mehr hochkam. Schrecken breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Als sie nach unten schaute, sah sie, dass sich der Sitz verändert hatte. Er war grünlich geworden, und sie bemerkte, wie sich zwei tentakelartige Arme links und rechts ihrer Beine aus dem Sitz schoben.
    Glenda erstarrte vor Entsetzen. Es gab ein klatschendes Geräusch, und die Arme pressten sich fest auf ihre Oberschenkel. Dann spürte sie den Druck, der sie immer tiefer in den schwammigen Sitz schob, und öffnete den Mund, wobei ein Schrei aus ihrer Kehle stieg.
    »Schrei nur!« lachte Hunter. »Dich hört

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